Josua - Kapitel 9
1 Als das nun alle Könige hörten, die jenseits des Jordans waren auf dem Gebirge und in der Niederung und am ganzen Ufer des großen Meeres nach dem Libanon hin, nämlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter,2 versammelten sie sich, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.
3 Aber die Bewohner von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte. (Josua 6.20-21) (Josua 8.26) (Josua 8.28)
4 Da erdachten sie eine List, gingen hin und verstellten sich als Boten und nahem alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene, geflickte Weinschläuche,
5 und alte, geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen alte Kleider an, und alles Brot, das sie nahmen, war hart und schimmlig.
6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: "Wir kommen aus einem fernen Land; so schließt nun einen Bund mit uns."
7 Da sprachen die Männer von Israel zu dem Hevitern: "Vielleicht wohnt ihr mitten unter uns; wie könnten wir dann einen Bund mit euch schließen?" (2. Mose 23.32) (Josua 11.19)
8 Sie aber sprachen zu Josua: "Wir sind deine Diener." Josua sprach zu ihnen: "Wer seid ihr, und woher kommt ihr?"
9 Sie sprachen zu ihm: "Deine Diener sind aus einem sehr fernen Land gekommen um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen; denn wir haben die Kunde von ihm gehört und alles, was er in Ägypten getan hat,
10 und alles, was er den zwei Königen der Amoriter jenseits des Jordans getan hat, Sihon, dem König von Hesbon, und Og, dem König von Basan, der in Aschtaroth wohnte. (4. Mose 21.21)
11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Einwohner unseres Landes: 'Nehmt Speise mit euch auf die Reise und geht hin, ihnen entgegen, und sprecht zu ihnen: Wir sind eure Diener.' So schließt nun einen Bund mit uns!
12 Dieses unser Brot, das wir aus unseren Häusern zu unserer Speise nahmen, war noch frisch, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; nun aber, siehe, es ist hart und schimmlig.
13 Und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen; und diese unsere Kleider und Schuhe sind alt geworden über der sehr langen Reise."
14 Da nahmen die Männer von ihrer Speise und befragten nicht den Mund des HERRN. (4. Mose 27.21)
15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten. Und die Obersten der Gemeinde schworen ihnen. (Josua 9.7)
16 Aber nach drei Tagen, nachdem sie mit ihnen einen Bund geschlossen hatten, kam es vor sie, dass jene nahe bei ihnen waren und mitten unter ihnen wohnten.
17 Denn als die Israeliten weiterzogen, kamen sie am dritten Tag zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kephira, Beeroth und Kirjath-Jearim.
18 Und die Israeliten schlugen sie nicht, weil ihnen die Obersten der Gemeinde geschworen hatten bei dem HERRN, dem Gott Israels. Als aber die ganze Gemeinde gegen die Obersten murrte,
19 sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde: "Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem Gott Israels; darum können wir sie nicht antasten.
20 Aber das wollen wir tun: "Lasst sie leben, dass nicht ein Zorn über uns komme um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben." (2. Samuel 21.1-2)
21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: "Lasst sie leben, dass sie Holzhauer und Wasserschöpfer seien für die ganze Gemeinde, wie ihnen die Obersten gesagt haben."
22 Da rief sie Josua und redete mit ihnen und sprach: "Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: 'Wir sind sehr fern von euch', wo doch ihr mitten unter uns wohnt?
23 Darum sollt ihr verflucht sein und sollt nicht aufhören, Diener zu sein, die Holz hauen und Wasser schöpfen für das Haus meines Gottes."
24 Sie antworteten Josua: "Es ist deinen Dienern berichtet worden, dass der HERR, dein Gott, Mose, seinem Diener, geboten habe, dass er euch das ganze Land geben und vor euch her alle Einwohner des Landes vertilgen wolle. Da fürchteten wir sehr für unser Leben vor euch und haben das getan.
25 Nun aber, siehe, wir sind in deinen Händen; was in deinen Augen gut und recht ist, mit uns zu tun, das tue."
26 Und er tat ihnen so und errettete sie aus der Hand der Israeliten, dass sie sie nicht töteten.
27 So machte sie Josua an demselben Tag zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde und den Altar des HERRN bis auf diesen Tag, an dem Ort, den er erwählen würde. (5. Mose 29.10)