Jeremia - Kapitel 8
1 Zu dieser Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Könige Judas, die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten, die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausholen;2 und man wird sie hinstreuen unter Sonne, Mond und alles Heer des Himmels, welche sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgefolgt sind und die sie gesucht und die sie angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Dünger auf der Erde sein. (5. Mose 4.19) (Jeremia 14.16)
3 Und alle übrigen von diesem bösen Volk werden an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstoßen habe, lieber tot als lebendig sein wollen, sagt der HERR Zebaoth."
4 "Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, der, wenn er fällt, nicht gerne wieder aufstünde? Wo ist jemand, der, wenn er sich abkehrt, nicht gerne wieder zurückkommt?
5 Warum will sich dieses Volk Jerusalem beständig abkehren? Sie halten am Trug fest und weigern sich umzukehren.
6 Ich habe Acht gegeben und gehört, dass sie nichts Rechtes reden. Keiner ist da, dem seine Bosheit Leid wäre und der spräche: 'Was mache ich doch!' Sie alle laufen ihren Lauf wie ein grimmiger Hengst im Kampf.
7 Ein Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wann sie wiederkommen sollen, aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. (Jesaja 1.13)
8 Wie könnt ihr sagen: 'Wir sind weise, denn das Gesetz des HERRN ist bei uns'? Ist es doch nichts als Lüge, was der Lügengriffel der Schreiber daraus macht.
9 Darum müssen solche Lehrer beschämt, erschreckt und gefangen werden; denn welche Weisheit kommt von ihnen, wenn sie das Wort des HERRN verwerfen?
10 Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Äcker denen, die es besitzen werden. Denn sie alle geizen nach unrechten Gewinn, Klein und Groß, Priester und Propheten; sie alle gehen mit Lüge um. (Jesaja 56.11) (Jeremia 6.13-15)
11 Und sie trösten die Tochter meines Volkes in ihrem Unglück, indem sie es verharmlosen und sagen: 'Friede! Friede!', und es ist doch nicht Friede.
12 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Gräuel trieben. Doch schämen sie sich keineswegs und kennen keine Beschämung. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt; und in der Zeit ihrer Heimsuchung sollen sie stürzen, spricht der HERR.
13 Ich werde gewiss mit ihnen Lese halten, spricht der HERR, dass keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum bleiben und die Blätter abfallen sollen; so habe ich über sie bestimmt, dass sie sie wegraffen sollen.
14 'Wozu sitzen wir noch da? Sammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen, damit wir dort umkommen. Denn der HERR, unser Gott, wird uns umkommen lassen und uns tränken mit giftigem Wasser, weil wir gegen den HERRN gesündigt haben. (Jeremia 9.14)
15 Man hofft auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, aber siehe, es ist nur Schrecken!' (Jeremia 14.19)
16 Von Dan her hört man das Schnauben der Pferde; von dem Geräusch des Wieherns ihrer Gäule erbebt das ganze Land. Und sie kommen daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, eine Stadt und alle, die darin wohnen.
17 Denn siehe, ich will Schlangen und Vipern unter euch senden, die nicht zu beschwören sind; die sollen euch beißen, spricht der HERR." (Prediger 10.11)
18 "Was mag mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz in mir ist krank. (Jeremia 4.19)
19 Siehe, die Tochter meines Volkes wird schreien aus fernem Land: 'Ist denn der HERR nicht mehr in Zion, oder ist kein König mehr in ihr?' Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre Bilder, durch fremde, nichtige Götzen?
20 Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und wir sind nicht gerettet.
21 Über den Zerbruch der Tochter meines Volkes bin ich zerbrochen; ich gräme mich und Entsetzen hat mich ergriffen.
22 Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volkes nicht geheilt? (Jeremia 46.11)
23 Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem Kopf und meine Augen Tränenquellen wären, damit ich Tag und Nacht beweinen könnte die Erschlagenen in meinem Volk! (Jeremia 13.17) (Klagelieder 1.16)