Ester - Kapitel 7
1 Und als der König und Haman kamen, um mit Esther das Mahl zu halten, (Ester 5.8) (Ester 6.14)2 sprach der König zu Esther auch am zweiten Tag, als er Wein getrunken hatte: "Was bittest du, Königin Esther, dass man es dir gebe? Und was forderst du? Auch das halbe Königreich, es soll geschehen."
3 Esther, die Königin, antwortete und sprach: "Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, o König, und gefällt es dem König, so gib mir mein Leben um meiner Bitte willen und mein Volk um meines Begehrens willen.
4 Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, dass wir vertilgt, getötet und umgebracht werden. Wären wir nur als Sklaven und Mägde verkauft, so wollte ich schweigen; so würde der Feind doch dem König nicht schaden."
5 Der König Ahasveros redete und sprach zu der Königin Esther: "Wer ist der, oder wo ist der, der es sich vorgenommen hat, so etwas zu tun?
6 Esther sprach: "Der Feind und Widersacher ist dieser böse Haman." Haman entsetzte sich vor dem König und der Königin.
7 Und der König stand auf vom Mahl und vom Wein in seinem Grimm und ging in den Garten am Haus. Und Haman stand auf und bat die Königin Esther um sein Leben; denn er sah, dass ihm ein Unglück vom König schon bereitet war.
8 Und als der König wieder aus dem Garten am Haus in den Saal kam, wo man gegessen hatte, lag Haman auf dem Polster, auf dem Esther saß. Da sprach der König: "Will er auch der Königin Gewalt tun bei mir im Haus?" Als das Wort aus dem Mund des Königs ging, verhüllten sie Haman das Gesicht.
9 Und Harbona, einer der Kämmerer vor dem König, sprach: "Siehe, es steht ein Pfahl vor dem Haus Hamans, fünfzig Ellen hoch, den er Mardochai gemacht hat, der Gutes für den König geredet hat." Der König sprach: "Lasst ihn daran hängen!"
10 So hängte man Haman an den Pfahl, den er für Mardochai gemacht hatte. Da legte sich der Zorn des Königs.