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Ester - Kapitel 6

1 In derselben Nacht konnte der König nicht schlafen und ließ die Chronik mit den denkwürdigen Ereignissen bringen. Als die vor dem König gelesen wurden,
2 fand es sich geschrieben, wie Mardochai mitgeteilt hatte, dass die zwei Kämmerer des Königs, Bigthan und Theres, die an der Schwelle wachten, danach getrachtet hatten, Hand an den König Ahasveros zu legen. (Ester 2.21-23)
3 Und der König sprach: "Was haben wir Mardochai Ehre und Gutes dafür getan?" Da sprachen die Diener des Königs, die ihm dienten: "Es ist ihm nichts geschehen."
4 Und der König sprach: "Wer ist im Hof?" Haman aber war in den Hof gegangen, draußen vor dem Haus des Königs, um dem König zu sagen, Mardochai an dem Pfahl aufzuhängen, den er zubereitet hatte. (Ester 5.14)
5 Und die Diener des Königs sprachen zu ihm: "Siehe, Haman steht im Hof." Der König sprach: "Lass ihn hereinkommen!"
6 Und als Haman hineinkam, sprach der König zu ihm: "Was soll man dem Mann tun, den der König gern ehren will?" Haman aber dachte in seinem Herzen: "Wem sollte der König sonst gern Ehre erweisen wollen als mir?"
7 Und Haman sprach zum König: "Dem Mann, den der König gern ehren will,
8 soll man königliche Kleider bringen, die der König zu tragen pflegt, und ein Pferd, auf dem der König reitet, und man soll eine königliche Krone auf seinen Kopf setzen;
9 und man soll das Gewand und das Pferd in die Hand eines Fürsten des Königs geben, dass derselbe den Mann anziehe, den der König gern ehren will, und ihn auf dem Pferd durch die Gassen der Stadt führe und vor ihm her rufen lasse: 'So wird man dem Mann tun, den der König gern ehren will.' "
10 Und der König sprach zu Haman: "Eile und nimm das Gewand und das Pferd, wie du gesagt hast, und tu so mit Mardochai, dem Juden, der vor dem Tor des Königs sitzt; und lass nichts fehlen an allem, was du geredet hast!"
11 Da nahm Haman das Kleid und das Pferd und zog Mardochai an und führte ihn durch die Gassen der Stadt und rief vor ihm her: "So wird man dem Mann tun, den der König gern ehren will."
12 Und Mardochai kam wieder an das Tor des Königs. Haman aber eilte nach Hause, trug Leid mit verhülltem Kopf
13 und erzählte seiner Frau Seres und seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da sprachen seine Weisen und seine Frau Seres zu ihm: "Ist Mardochai, vor dem du zu fallen begonnen hast, aus dem Geschlecht der Juden, so vermagst du nichts gegen ihn, sondern du wirst vor ihm fallen."
14 Als sie aber noch mit ihm redeten, kamen die Kämmerer des Königs herbei und brachten Haman in aller Eile zum Mahl, das Esther zugerichtet hatte. (Ester 5.8)