Micha - Kapitel 7
1 Ach, es geht mir wie einem, der im Weinberg nachliest, doch es gibt keine Trauben zu essen, keine Frühfeige, nach der meine Seele verlangt.2 Die frommen Leute sind aus diesem Land verschwunden, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle auf Blut; ein jeder jagt den andern mit dem Netz, (Psalm 12.2)
3 und sie meinen, sie tun gut daran, wenn sie Böses tun. Was der Oberste fordert, das sagt der Richter gegen Geschenke. Die Mächtigen raten nach ihrem Mutwillen, um Schaden zu tun, und drehen es, wie sie wollen.
4 Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornenstrauch und der Redlichste schlimmer als eine Dornenhecke. Aber der Tag deiner Wächter, deiner Heimsuchung, ist gekommen; dann werden sie nicht mehr ein noch aus wissen.
5 Niemand glaube seinem Nächsten, niemand verlasse sich auf einen Freund. Bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft.
6 Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter widersetzt sich der Mutter, die Schwiegertochter ist gegen die Schwiegermutter; und die Feinde des Menschen sind seine eigenen Hausgenossen. (Jeremia 9.3-4) (Matthäus 10.35-36)
7 Ich aber will auf den HERRN schauen und auf den Gottes meines Heils warten; mein Gott wird mich hören.
8 Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich darniederliege! Ich werde wieder aufstehen; und wenn ich im Finstern sitze, so ist doch der HERR mein Licht. (Obadja 1.12)
9 Ich will den Zorn des HERRN ertragen - denn ich habe gegen ihn gesündigt -, bis er meine Sache ausführt und mir Recht schafft; er wird mich ans Licht bringen, dass ich werde seine Gerechtigkeit sehen. (Jeremia 14.7)
10 Meine Feindin wird es sehen müssen und in Schande dastehen, die jetzt zu mir sagt: "Wo ist der HERR, dein Gott?" Meine Augen werden es sehen, dass sie wie Dreck auf der Gasse zertreten wird. (Psalm 79.10)
11 Zu der Zeit werden deine Mauern gebaut werden, an dem Tag, an dem sich die Grenze weitet.
12 Und in der Zeit werden sie von Assur und von den Städten Ägyptens zu dir kommen, von Ägypten bis an den Strom, von einem Meer zum andern, von einem Gebirge zum andern.
13 Denn das Land wird wüst sein wegen seiner Einwohner, wegen der Frucht ihrer Werke.
14 Du aber weide dein Volk mit deinem Stab, die Herde deines Erbteils, die abgesondert wohnt im Wald, mitten im fruchtbaren Land; lass sie in Basan und Gilead weiden wie in früheren Tagen. (4. Mose 23.9) (Micha 5.3)
15 Ich will sie Wunder sehen lassen wie zur Zeit, als sie aus dem Land Ägypten zogen,
16 dass es die Völker sehen und alle ihre Mächtigen sich schämen werden und ihre Hand auf ihren Mund legen und ihre Ohren zuhalten. (Hiob 21.5)
17 Sie sollen Staub lecken wie die Schlangen und wie das Gewürm auf Erden zitternd aus ihren Burgen hervorkommen; sie werden sich fürchten vor dem HERRN, unserem Gott, und sich vor dir entsetzen. (Jesaja 49.23)
18 Wo ist solch ein Gott wie du, der die Sünde vergibt und dem Rest seines Erbteils die Schuld erlässt, der an seinem Zorn nicht ewig festhält! Denn er ist barmherzig. (Psalm 103.3) (Psalm 103.8)
19 Er wird sich wieder über uns erbarmen, unsere Vergehen niedertreten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
20 Du wirst Jakob die Treue und Abraham die Gnade halten, wie du unseren Vätern in vergangener Zeit geschworen hast. (1. Mose 22.16-18) (1. Mose 28.13-15) (Lukas 1.73)