Jesaja - Kapitel 49
1 Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merkt auf! Der HERR hat mich gerufen von Mutterleib an; er hat an meinen Namen gedacht, als ich noch im Schoß meiner Mutter war,2 und hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt; er hat mich zum glatten Pfeil gemacht und mich in seinen Köcher gesteckt (Jesaja 51.16) (Offenbarung 1.16)
3 und spricht zu mir: "Du bist mein Diener, Israel, durch den ich gepriesen werden will." (Jesaja 41.8) (Jesaja 42.1) (Jesaja 49.5)
4 Ich aber dachte, ich arbeite vergeblich und verbrauchte meine Kraft umsonst und unnütz, obwohl meine Sache des HERRN und mein Amt meines Gottes ist. (1. Könige 19.10)
5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Diener gebildet hat, dass ich Jakob zu ihm bekehren soll, damit Israel nicht weggerafft wird - darum bin ich in den Augen des HERRN herrlich, und mein Gott ist meine Stärke -,
6 und spricht: "Es ist zu wenig, dass du mein Diener bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass du mein Heil bist bis an das Ende der Welt. (Jesaja 42.6) (Jesaja 60.3) (Lukas 2.32) (Apostelgeschichte 13.47)
7 So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu der verachteten Seele, zu dem Volk, das man verabscheut, der unter den Tyrannen dienen muss: "Könige sollen es sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen in Israel willen, der dich erwählt hat."
8 So spricht der HERR: "Ich habe dich erhört zur gnädigen Zeit und habe dir am Tag des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund unter das Volk gestellt, dass du das Land aufrichtest und das zerstörte Erbe austeilst; (Psalm 69.14) (Jesaja 42.6) (2. Korinther 6.2)
9 indem du zu den Gefangen sagst: 'Geht heraus!', und zu denen in der Finsternis: 'Kommt hervor!' Am Weg werden sie weiden und auf allen Hügeln ihre Weide haben.
10 Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird keine Hitze noch Sonne stechen, denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie an die Wasserquellen leiten. (Offenbarung 7.16)
11 Ich will alle meine Berge zum Weg machen, und meine Pfade sollen gebahnt sein.
12 Siehe, diese werden von fern kommen, und siehe, jene von Norden und diese vom Meer und jene vom Land Sinim. (Lukas 13.29)
13 Jubelt, ihr Himmel, freue dich, Erde, lobt, ihr Berge, brecht in Jubel aus; denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. (Jesaja 44.23)
14 Zion aber sagt: 'Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat mich vergessen.'
15 Kann auch eine Frau ihren Säugling vergessen, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Selbst wenn sie vergisst, so will ich dich doch nicht vergessen. (1. Könige 3.26) (Jeremia 31.20)
16 Siehe, in die Hände habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind immer vor mir.
17 Deine Baumeister eilen herbei; aber deine Verwüster und Zerstörer werden sich davonmachen.
18 Hebe deine Augen auf und siehe umher: Diese alle kommen versammelt zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR, du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie um dich legen wie eine Braut. (Jesaja 60.4)
19 Denn dein wüstes, zerstörtes und zerbrochenes Land wird dir dann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden fernbleiben,
20 dass die Söhne, die dir geraubt wurden, noch sagen werden vor deinen Ohren: 'Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich bei dir wohnen kann.' (Jesaja 54.1)
21 Du aber wirst in deinem Herzen sagen: 'Wer hat mir diese geboren? Ich war unfruchtbar, einsam, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese erzogen? Siehe, ich war allein gelassen; wo waren sie denn?'
22 So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Nationen aufheben und mein Banner zu den Völkern aufrichten; dann werden sie deine Söhne auf dem Arm herbeibringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. (Jesaja 60.4)
23 Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen sein; sie werden vor dir niederfallen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Da wirst du erfahren, dass ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich hoffen. (Psalm 72.9) (Jesaja 60.16) (Micha 7.17)
24 Kann man auch einem Riesen die Beute nehmen? Oder kann man dem Gewalttätigen die Gefangenen entreißen?
25 Den so spricht der HERR: Nun sollen die Gefangenen dem Helden genommen werden und die Beute des Gewalttätigen entkommen; und ich selbst will mit deinen Gegnern streiten und deine Söhne erretten. (Matthäus 12.29)
26 Und ich will deine Unterdrücker mit ihrem eigenen Fleisch speisen, und sie sollen von ihrem eigenen Blut wie vom süßen Wein betrunken werden; und alles Fleisch soll erfahren, dass ich der HERR, dein Retter bin, und dein Erlöser der Mächtige in Jakob.