+-

zurückParallelansichtvor

Jeremia - Kapitel 51

1 So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Sturm des Verderbens erwecken gegen ihre Einwohner, die sich mir widersetzt haben.
2 Ich will auch Fremde nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen; die werden von allen Seiten um sie sein am Tag ihres Unglücks. (Jeremia 15.7)
3 Dann spanne kein Schütze seinen Bogen und erhebe sich in seinem Panzer! So verschont nun ihre jungen Männer nicht, verbannt all ihr Heer,
4 dass die Erschlagenen daliegen im Land der Chaldäer und die Erstochenen auf ihren Straßen!
5 Denn Israel und Juda sollen nicht verwitwet sein von ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth. Denn ihr Land hat sich hoch verschuldet am Heiligen in Israel. (Jesaja 54.4) (Jeremia 50.11) (Jeremia 50.29)
6 Flieht aus Babel, damit ein jeder sein Leben errette, dass ihr nicht untergeht in ihrer Schuld! Denn dies ist die Zeit der Rache des HERRN, der ein Vergelter ist und ihnen heimzahlen wird. (Jesaja 48.20) (Jeremia 50.8) (Offenbarung 18.4)
7 Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in der Hand des HERRN; die Völker haben von ihrem Wein getrunken, darum sind die Völker so toll geworden. (Jeremia 25.15) (Offenbarung 17.4) (Offenbarung 18.3)
8 Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heult über sie; nehmt auch Salbe für ihren Wunden, ob sie vielleicht geheilt werden könnte. (Offenbarung 18.2)
9 'Wir wollten Babel heilen, aber sie ist nicht zu heilen. So lasst sie fahren und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn ihre Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken.
10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeit hervorgebracht; kommt, lasst uns in Zion erzählen die Werke des HERRN, unseres Gottes!'
11 Ja, schärft nun die Pfeile gut und rüstet die Schilde! Der HERR hat den Geist der Könige in Medien erweckt; denn seine Gedanken sind gegen Babel gerichtet, um sie zu verderben. Denn dies ist die Rache des HERRN, die Rache seines Tempels. (Jesaja 13.17) (Jeremia 50.28)
12 Ja, errichtet ein Banner gegen die Mauern von Babel, verstärkt die Wache, setzt Wächter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR plant etwas und wird auch tun, was er gegen die Einwohner von Babel geredet hat.
13 Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende ist gekommen, und mit deiner Gier ist es aus! (Offenbarung 17.1)
14 Der HERR Zebaoth hat bei seiner Seele geschworen: 'Ich will dich mit Menschen füllen, als wären es Heuschrecken; die werden gegen dich ein Kriegsgeschrei erheben!'
15 Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis durch seine Weisheit bereitet und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. (Jeremia 10.12-16)
16 Wenn er seine Stimme erhebt, so ist Wasser die Menge unter dem Himmel; er lässt die Nebel vom Ende der Erde aufsteigen; er macht die Blitze im Regen und lässt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.
17 Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und die Goldschmiede werden zuschanden mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und haben kein Leben.
18 Es ist lauter Nichts und verführerisches Werk; sie werden umkommen, wenn sie heimgesucht werden.
19 Aber so ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern der ist es, der alle Dinge schafft, und Israel ist der Stamm seines Erbteils. Er heißt HERR Zebaoth.
20 Du bist mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich zerschmettere ich die Nationen und zerstöre die Königsreiche; (Jesaja 10.5) (Jeremia 50.23)
21 durch dich zerschmettere ich Pferde und Reiter und zerschmettere Wagen und Fuhrmänner;
22 durch dich zerschmettere ich Männer und Frauen und zerschmettere Alte und Junge und zerschmettere junge Männer und junge Frauen;
23 durch dich zerschmettere ich Hirten und Herden und zerschmettere Bauern und Joche und zerschmettere Fürsten und Herren.
24 Und ich will Babel und allen Einwohnern von Chaldäa vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen, spricht der HERR. (Jeremia 50.29)
25 Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du die ganze Welt verdirbst, spricht der HERR. Ich will meine Hand über die ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen,
26 dass man weder Eckstein noch Grundstein aus dir nehmen kann, sondern du sollst eine ewige Wüste sein, spricht der HERR.
27 Errichtet ein Banner auf dem Land, blast die Posaune unter den Völkern, heiligt die Nationen gegen sie; ruft gegen sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas; bestellt Hauptleute gegen sie; bringt Pferde herauf wie flatternde Käfer! (1. Mose 10.3) (Jesaja 13.3)
28 Heiligt die Nationen gegen sie, die Könige aus Medien mit allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft,
29 sodass das Land erbebe und erschrecke; denn die Gedanken des HERRN gegen Babel wollen erfüllt werden, dass er das Land Babel zur Wüste mache, die niemand bewohnt.
30 Die Helden von Babel werden nicht ins Feld ziehen, sondern müssen in der Festung bleiben, ihre Stärke ist aus, sie sind Frauen geworden; ihre Wohnungen sind angesteckt und ihre Riegel zerbrochen.
31 Ein Läufer läuft einem anderen entgegen, und ein Botschafter begegnet einem andern, um dem König von Babel anzusagen, dass seine Stadt von allen Seiten eingenommen ist,
32 und die Furten besetzt und die Seen ausgebrannt und die Kriegsleute erschrocken sind.
33 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man darauf drischt; es wird ihre Ernte sehr bald kommen.
34 'Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und umgebracht; er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht; er hat mich verschlungen wie ein Drache; er hat seinen Bauch gefüllt mit meinem Köstlichsten; er hat mich verstoßen.
35 Nun aber komme über Babel der Frevel, der an mir und meinem Fleisch begangen wurde', spricht die Einwohnerin von Zion, 'und mein Blut über die Einwohner von Chaldäer,' sagt Jerusalem.
36 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und dich rächen; ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen.
37 Und Babel soll zum Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, zum Entsetzen und zum Gespött, dass niemand darin wohne. (Jeremia 50.13)
38 Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und schreien wie die jungen Löwen.
39 Wenn sie vor Gier erhitzt sind, will ich ihnen ein Trinkgelage zurichten und will sie trunken machen, dass sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nie mehr aufwachen sollen, spricht der HERR.
40 Ich will sie herunterführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie die Widder mit den Böcken.
41 Wie ist Scheschach gefallen und eingenommen worden, die in aller Welt so Berühmte. Wie ist Babel so zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42 Es ist ein Meer über Babel gegangen, und es ist mit der Menge seiner Wellen bedeckt.
43 Ihre Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Land geworden, zu einem Land, in dem niemand wohnt und das kein Mensch durchwandert.
44 Denn ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, was er verschlungen hatte; und die Nationen sollen nicht mehr zu ihm laufen; denn es ist auch die Mauer von Babel gefallen. (Jeremia 50.2)
45 Zieht heraus, mein Volk, errette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des HERRN! (Jeremia 51.6)
46 Euer Herz könnte sonst weich werden und verzagen vor der Nachricht, die man im Land hören wird; denn es wird in einem Jahr eine Nachricht geben und danach im nächsten Jahr auch eine Nachricht über Gewalt im Land, und es wird ein Fürst gegen den andern sein.
47 Darum siehe, es kommt die Zeit, da ich die Götzen von Babel heimsuchen will und ihr ganzes Land zuschanden werden soll und ihre Erschlagenen darin liegen werden.
48 Himmel und Erde und alles, was darin ist, werden jauchzen über Babel, dass ihr Zerstörer von Norden her gekommen ist, spricht der HERR. (Offenbarung 18.20)
49 Und wie Babel in Israel die Erschlagenen gefällt hat, so sollen in Babel die Erschlagenen fallen im ganzen Land.
50 So zieht nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und bleibt nicht stehen! Denkt an den HERRN im fernen Land und lasst Jerusalem in eurem Herzen sein! (Psalm 137.5)
51 'Wir waren zuschanden geworden, als wir die Schmach hören mussten, und die Scham unser Gesicht bedeckte, als die Fremden über das Heiligtum des Hauses des HERRN hergefallen sind.'
52 Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, dass ich ihre Götzen heimsuchen will, und im ganzen Land sollen die tödlich Verwundeten seufzen.
53 Und wenn Babel zum Himmel stiege und ihre Macht in der Höhe festmachte, so sollen doch Zerstörer von mir über sie kommen, spricht der HERR.
54 Man hört ein Geschrei in Babel und einen großen Jammer im Land der Chaldäer;
55 denn der HERR zerstört Babel und verdirbt sie mit großem Getümmel; ihre Wellen brausen wie die großen Wasser, es erschallt ihr lautes Toben.
56 Denn der Zerstörer ist über Babel gekommen, ihre Helden werden gefangen ihre Bogen zerbrochen; denn der Gott der Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim. (5. Mose 32.35)
57 Ich will ihre Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und Krieger trunken machen, dass sie einen ewigen Schlaf schlafen sollen, wovon sie nie mehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR Zebaoth. (Jeremia 51.39)
58 So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern der großen Babel sollen untergraben und ihre hohen Tore mit Feuer angezündet werden, dass die Arbeit der Nationen umsonst ist, und dass verbrannt wird, was die Völker mit Mühe erbaut haben." (Habakuk 2.13)
59 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerias, des Sohnes Maasejas befahl, als er mit Zedekia, dem König von Juda, nach Babel zog im vierten Jahr seiner Regierungszeit. Und Seraja war der Marschall für die Reise. (Jeremia 36.4)
60 Und Jeremia schrieb all das Unglück, das über Babel kommen sollte, in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind.
61 Und Jeremia sprach zu Seraja: "Wenn du nach Babel kommst, so schaue zu und lies alle diese Worte
62 und sprich: 'HERR, du hast geredet gegen diesen Ort, dass du ihn ausrotten willst, sodass niemand darin wohnt, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er für immer wüst sei.'
63 Und wenn du das Buch ausgelesen hast, dann binde einen Stein daran und wirf es in den Euphrat (Offenbarung 18.21)
64 und sage: 'So soll Babel versenkt werden und nicht wieder hochkommen von dem Unglück, das ich über sie bringen will, sondern sie soll vergehen.' " So weit die Worte Jeremias.