Hiob - Kapitel 31
1 Ich habe einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern auf eine Jungfrau blicke. (Matthäus 5.28-29)2 Was gäbe mir Gott sonst als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige aus der Höhe?
3 Wäre nicht Unglück für den Ungerechten und Verderben für den Übeltäter?
4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? (Hiob 23.10)
5 Habe ich in Falschheit gelebt, oder hat mein Fuß zum Betrug geeilt?
6 Wäge er mich auf rechter Waage, so wird Gott meine Unschuld erkennen.
7 Ist mein Schritt abgewichen vom Weg und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und klebt ein Fleck an meinen Händen, (Psalm 7.4-6)
8 so will ich säen, aber ein anderer soll es essen; und meine Nachkommen sollen entwurzelt werden.
9 Hat sich mein Herz betören lassen von einer Frau und habe ich an der Tür meines Nächsten gelauert,
10 so soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere sollen bei ihr liegen; (5. Mose 28.30) (2. Samuel 12.11)
11 denn das wäre eine Schandtat und eine Sünde für die Richter.
12 Ja, es wäre ein Feuer, das bis in den Abgrund verzehrt und all meinen Ertrag entwurzelt.
13 Hab ich das Recht meines Knechtes oder meiner Magd verachtet, wenn sie eine Sache gegen mich hatten?
14 Was wollte ich tun, wenn Gott sich aufmachte, und was würde ich ihm antworten, wenn er heimsuchte?
15 Hat ihn nicht auch der gemacht, der mich im Mutterleibe erschuf, und hat nicht der Eine uns im Mutterschoß bereitet? (Epheser 6.9)
16 Habe ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen? (Hiob 29.12)
17 Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht der Waise auch davon gegessen?
18 Denn ich habe mich von Jugend auf wie ein Vater verhalten, und von meiner Mutter Leib an habe ich sie gern geleitet.
19 Hab ich jemanden umkommen sehen, dass er keine Kleidung hatte, und den Armen ohne Decke gehen lassen? (Jesaja 58.7)
20 Haben mich nicht seine Lenden gesegnet, wenn er von den Fellen meiner Lämmer erwärmt wurde?
21 Hab ich meine Hand gegen eine Waise erhoben, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte? (Hiob 29.7)
22 So falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche aus dem Gelenk.
23 Denn ich fürchte Gottes Verderben über mich und könnte seine Last nicht ertragen. (Hiob 32.22)
24 Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem Goldklumpen gesagt: 'Mein Trost'? (Psalm 52.9)
25 Hab ich mich gefreut, dass ich viel Vermögen besaß und meine Hand allerlei erworben hatte?
26 Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er prächtig dahinzog, (5. Mose 4.19)
27 dass ich mein Herz heimlich beredet hätte, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand? (1. Könige 19.18)
28 Was auch eine Schuld ist vor den Richtern; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.
29 Hab ich mich gefreut, wenn es meinem Feind übel ging, und habe mich überhoben, als ihn Unglück getroffen hatte? (Psalm 35.13) (Sprüche 24.17)
30 Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich seine Seele mit einem Fluch verwünschte. (1. Petrus 3.9)
31 Haben nicht die Männer in meinem Zelt sagen müssen: 'Wo ist einer, der von seinem Fleisch nicht gesättigt worden wäre?'
32 Kein Fremder musste draußen übernachten, sondern ich tat dem Wanderer meine Tür auf. (1. Mose 19.2) (Hebräer 13.2)
33 Hab ich meine Übertretungen nach Menschenweise zugedeckt, dass ich heimlich meine Schuld verbarg,
34 weil ich mir vor der großen Menge habe grauen lassen und die Verachtung der Sippen mich abschreckte, sodass ich still blieb und nicht zur Tür hinausging?
35 O hätte ich einen, der mich anhört! Siehe, meine Unterschrift - der Allmächtige antworte mir! -, oder die Schrift, die mein Verkläger verfasst! (Hiob 23.3-7)
36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und mir wie eine Krone umbinden;
37 ich wollte ihm all meine Schritte aufzählen und wie ein Fürst mich zu ihm nahen.
38 Wird mein Acker gegen mich schreien und werden seine Furchen miteinander weinen;
39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute schwer gemacht: (Hiob 24.11)
40 so mögen mir Disteln statt Weizen wachsen und Dornen statt Gerste." Zu Ende sind die Worte Hiobs.