Hesekiel - Kapitel 18
1 Und das Wort des HERRN kam zu mir und sprach:2 "Was gebraucht ihr unter euch im Land Israel dieses Sprichwort: 'Die Väter haben saure Trauben gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden'? (Jeremia 31.29)
3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, dieses Sprichwort soll nicht mehr unter euch gebraucht werden in Israel.
4 Denn siehe, alle Menschen gehören mir; das Leben des Vaters ist mein wie das Leben des Sohnes. Derjenige, der sündigt, der soll sterben.
5 Wenn nun einer gerechter ist, der tut, was recht und richtig ist,
6 der nicht auf den Bergen isst und seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, der die Frau seines Nächsten nicht befleckt und nicht liegt bei der Frau in ihrer Unreinheit, (3. Mose 18.19-20)
7 der niemanden unterdrückt, der dem Schuldner sein Pfand wiedergibt, der niemandem etwas mit Gewalt nimmt, der dem Hungrigen sein Brot teilt und den Nackten kleidet, (5. Mose 24.10-13) (Psalm 15.3)
8 der nicht wuchert, der nicht Zins nimmt, der seine Hand vom Unrechten abkehrt, der zwischen den Leuten recht urteilt, (2. Mose 22.24)
9 der nach meinen Rechten lebt und meine Gebote hält, um sie ernstlich zu befolgen: Das ist ein gerechter Mann, der soll das Leben haben, spricht der Herr, HERR.
10 Wenn er aber einen gewalttätigen Sohn zeugt, der Blut vergießt oder eins von diesen Dingen tut,
11 während er selbst nie so etwas getan hat; der auf den Bergen isst und die Frau seines Nächsten befleckt,
12 die Armen und Elenden unterdrückt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand nicht wiedergibt, seine Augen zu den Götzen erhebt und einen Gräuel begeht,
13 auf Wucher gibt, Zins nimmt: Sollte der Leben? Er soll nicht leben, sondern weil er alle diese Gräuel getan hat, soll er des Todes sterben; sein Blut soll auf ihm sein.
14 Wenn er aber einen Sohn zeugt, der alle diese Sünden sieht, die sein Vater tut, und sich fürchtet und nicht so handelt,
15 nicht auf den Bergen isst, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, nicht die Frau seines Nächsten befleckt,
16 niemanden unterdrückt, das Pfand nicht behält, nicht mit Gewalt etwas nimmt, sein Brot mit dem Hungrigen teilt und den Nackten kleidet,
17 der seine Hand vom Unrechten abkehrt, keinen Wucher noch Zins nimmt, sondern meine Gebote hält und nach meinen Rechten lebt: Der soll nicht sterben wegen der Schuld seines Vaters, sondern leben.
18 Aber sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt hat und unter seinem Volk getan hat, was nicht gut ist, siehe, der soll sterben wegen seiner Schuld.
19 Aber ihr sagt: 'Warum soll denn ein Sohn nicht die Schuld seines Vaters tragen?' Weil der Sohn recht und Gerechtigkeit getan und alle meine Rechte gehalten und danach gehandelt hat, soll er leben.
20 Denn der Mensch, der sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht die Schuld des Vaters tragen, und der Vater soll nicht die Schuld des Sohnes tragen; sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll über ihm sein, und die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll über ihm sein. (2. Mose 20.5) (4. Mose 26.11)
21 Wenn sich aber der Gottlose bekehrt von allen seine Sünden, die er getan hat, und alle meine Rechte hält und tut Recht und Gerechtigkeit, dann soll er leben und nicht sterben.
22 Es soll an alle seine Übertretungen, die er begangen hat, nicht mehr gedacht werden; sondern er soll leben wegen der Gerechtigkeit, die er tut. (Jesaja 43.25) (Jesaja 44.22)
23 Meinest du, dass ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen, spricht der HERR, und nicht vielmehr, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und lebt? (Hesekiel 18.32) (Hesekiel 33.11)
24 Und wenn sich der Gerechte von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Böses tut und nach allen Gräueln lebt, die ein Gottloser tut, sollte der leben? Ja, an all seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; sondern in seiner Übertretung und Sünde, die er getan hat, soll er sterben. (Hesekiel 3.20)
25 Doch sagt ihr: 'Der HERR handelt nicht recht.' So hört nun, ihr vom Haus Israel: Ist es nicht so, dass ich recht habe und ihr unrecht habt? (Hesekiel 33.17-20)
26 Denn wenn der Gerechte sich bekehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses, so muss er sterben; er muss aber wegen seiner Bosheit, die er getan hat, sterben.
27 Und wenn sich dagegen der Gottlose abkehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und tut nun Recht und Gerechtigkeit, der wird seine Seele am Leben erhalten.
28 Denn weil er einsieht und sich bekehrt sich von all seiner Bosheit, die er getan hat, darum soll er leben und nicht sterben.
29 Doch sagen die vom Haus Israel: 'Der Weg des HERRN ist nicht richtig.' Sind meine Wege nicht richtig, Haus Israel? Es sind vielmehr eure Wege, die nicht richtig sind.
30 Darum will ich euch richten, ihr vom Haus Israel einen jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, HERR. Darum kehrt um von all euren Übertretungen, damit sie für euch nicht ein Anlass zur Schuld werden. (Jesaja 55.7) (Hesekiel 33.11)
31 Werft von euch alle eure Übertretungen, mit denen ihr übertreten habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel? (Hesekiel 36.26)
32 Denn ich habe keinen Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht der Herr, HERR. Darum bekehrt euch, dann werdet ihr leben. (Hesekiel 18.23)