2. Samuel - Kapitel 17
1 Und Ahithophel sprach zu Absalom: "Ich will zwölftausend Mann auslesen und mich aufmachen in dieser Nacht und David nachjagen (Psalm 71.11)2 und will ihn überfallen, solange er matt und verzagt ist. Wenn ich ihn dann erschrecke, dass alles Volk, das bei ihm ist, flieht, will ich den König allein schlagen
3 und alles Volk zu dir zurückbringen. Soviel wie die Rückkehr aller Männer zu dir bedeutet der Mann, den du suchst; so bleibt aber alles Volk in Frieden."
4 Das schien in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten in Israel gut.
5 Aber Absalom sprach: "Lasst doch auch Husai, den Arachiten, rufen und hören, was er dazu sagt." (2. Samuel 16.16)
6 Und als Husai hinein zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: "So und so hat Ahithophel geredet; sage du, sollen wir es tun oder nicht?"
7 Da sprach Husai zu Absalom: "Es ist kein guter Rat, den Ahithophel diesmal gegeben hat."
8 Und Husai sprach weiter: "Du kennst deinen Vater und seine Leute, dass sie Helden sind und zornigen Gemüts wie eine Bärin auf dem Feld, der die Jungen geraubt sind. Dazu ist dein Vater ein Kriegsmann und wird nicht mit dem Volk übernachten.
9 Siehe, er hat sich jetzt vielleicht verkrochen in einer Grube oder sonst an einem Ort. Wenn es dann geschähe, dass gleich zu Anfang einige unter ihnen fielen und jeder, der es hört, spräche: 'Das Volk, das Absalom nachfolgt, ist geschlagen worden',
10 so würde jeder verzagt werden, auch wer ein Krieger ist und ein Herz hat wie ein Löwe. Denn ganz Israel weiß, dass dein Vater ein Held ist und tapfere Krieger bei ihm sind.
11 Aber das rate ich, dass ganz Israel von Dan bis Beerscheba bei dir versammelt wird, so viel wie der Sand am Meer, und dass du selbst in den Kampf ziehst.
12 So wollen wir ihn überfallen an dem Ort, wo wir ihn finden, und wollen über ihn kommen, wie der Tau auf die Erde fällt, dass wir von ihm und allen seinen Männern nicht einen übrig lassen.
13 Wird er sich aber in eine Stadt zurückziehen, so soll ganz Israel Stricke an die Stadt legen, und wir wollen sie ins Tal hinunter schleifen, dass man auch nicht einen Stein dort findet."
14 Da sprach Absalom und jeder in Israel: "Der Rat Husais, des Arachiten, ist besser als Ahithophels Rat." Aber der HERR schickte es so, dass der gute Rat Ahithophels verhindert wurde, damit der HERR Unheil über Absalom brächte. (2. Samuel 15.31) (2. Samuel 15.34)
15 Und Husai sprach zu Zadok und Abjathar, den Priestern: "So und so hat Ahithophel Absalom und den Ältesten in Israel geraten; ich aber habe so und so geraten.
16 So sendet nun schnell hin und lasst David mitteilen und sagt: 'Bleib nicht über Nacht in der Ebene der Wüste, sondern zieh gleich hinüber, damit der König und das ganze Volk, das bei ihm ist, nicht verschlungen werden.' "
17 Jonathan aber und Ahimaaz standen bei der Quelle Rogel, und eine Magd ging hin und sagte es ihnen an. Sie aber gingen hin und berichteten es dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen und in die Stadt kommen. (1. Könige 1.9)
18 Es sah sie aber ein Junge und berichtete es Absalom. Aber die beiden gingen schnell hin und kamen in das Haus eines Mannes in Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hof. Dahinein stiegen sie,
19 und die Frau nahm und breitete eine Decke über das Brunnenloch und streute Körner darüber, sodass man es nicht merkte.
20 Als nun die Diener Absaloms zu der Frau ins Haus kamen, sprachen sie: "Wo sind Ahimaaz und Jonathan?" Die Frau sprach zu ihnen: "Sie gingen über den Bach." Und als sie sie suchten und nicht fanden, kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück.
21 Und als sie weg waren, stiegen sie aus dem Brunnen und gingen hin und berichteten es David, dem König, und sagten zu David: "Macht euch auf und geht schnell über das Wasser; denn so und so hat Ahithophel gegen euch geraten."
22 Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm war, und sie gingen über den Jordan, bis es heller Morgen wurde. Und es fehlte auch nicht einer, der nicht über den Jordan gegangen wäre.
23 Als aber Ahithophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er den Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt, bestellte sein Haus und erhängte sich, und er starb und wurde begraben im Grab seines Vaters. (Matthäus 27.5)
24 Und David kam nach Mahanajim. Und Absalom zog über den Jordan und alle Männer mit ihm.
25 Und Absalom hatte Amasa an Joabs statt gesetzt über das Heer. Es war aber Amasa der Sohn eines Mannes, der Jitra hieß, ein Israelit, der zu Abigail eingegangen war, der Tochter des Nahas, der Schwester der Zeruja, Joabs Mutter. (2. Samuel 19.14)
26 Israel aber und Absalom lagerten sich in Gilead.
27 Als David nach Mahanajim gekommen war, da brachten Sobi, der Sohn Nahas von Rabba der Ammoniter, und Machir, der Sohn Ammiëls von Lo-Dabar, und Barsillai, der Gileaditer von Roglim, (2. Samuel 9.4) (1. Könige 2.7)
28 Betten, Becken, irdene Gefäße, Weizen, Gerste, Mehl, geröstete Körner, Bohnen, Linsen, Geröstetes,
29 Honig, Butter, Schafe und Kuhkäse zu David und zu dem Volk, das bei ihm war, zum Essen. Denn sie dachten: "Das Volk wird hungrig, müde und durstig sein in der Wüste." (2. Samuel 16.2)