2. Samuel - Kapitel 11
1 Als das Jahr um war, zur Zeit, in der die Könige in den Kampf zu ziehen pflegen, sandte David Joab und seine Diener mit ihm und ganz Israel, damit sie die Ammoniter zugrunde richteten und Rabba belagerten. David aber blieb in Jerusalem. (1. Chronik 20.1)2 Und es geschah, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und ging auf dem Dach des Königshauses umher und sah vom Dach aus eine Frau sich baden; und die Frau war von sehr schöner Gestalt. (Matthäus 5.28-29)
3 Und David sandte hin und ließ nach der Frau fragen, und man sagte: "Ist das nicht Bathseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hethiters?" (2. Samuel 23.29)
4 Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und als sie zu ihm hineinkam, schlief er bei ihr; sie aber hatte sich grade von ihrer Unreinheit gereinigt. Und sie kehrte wieder in ihr Haus zurück. (3. Mose 15.18)
5 Und die Frau wurde schwanger und sandte hin und ließ David wissen und sagen: "Ich bin schwanger geworden."
6 David aber sandte zu Joab: "Sende Uria, den Hethiter." Und Joab sandte Uria zu David.
7 Und als Uria zu ihm kam, fragte David, ob es mit Joab und mit dem Volk und mit dem Krieg gut stünde.
8 Und David sprach zu Uria: "Geh hinab in dein Haus und wasche deine Füße." Und als Uria aus dem Haus des Königs hinausging, folgte ihm ein Geschenk des Königs.
9 Aber Uria legte sich schlafen vor der Tür des Königshauses, wo alle Diener seines Herrn lagen, und ging nicht hinab in sein Haus.
10 Als man David mitteilte: "Uria ist nicht hinab in sein Haus gegangen", sprach David zu ihm: "Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht hinab in dein Haus gegangen?"
11 Uria aber sprach zu David: "Die Lade und Israel und Juda bleiben in Zelten, und Joab, mein Herr, und die Diener meines Herrn lagern im Feld, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, ich tue das nicht." (1. Samuel 4.4)
12 David sprach zu Uria: "So bleibe auch heute hier; morgen will ich dich gehen lassen." So blieb Uria in Jerusalem an diesem und am nächsten Tag.
13 Und David lud ihn ein, dass er vor ihm aß und trank, und machte ihn betrunken. Aber am Abend ging er hin, um sich schlafen zu legen auf sein Lager bei den Dienern seines Herrn, und ging nicht hinab in sein Haus.
14 Am Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria.
15 Er schrieb in dem Brief: "Stellt Uria vorn hin in den Kampf, da wo er am härtesten ist, und zieht euch hinter ihm zurück, dass er erschlagen wird und stirbt."
16 Als nun Joab die Stadt belagerte, stellte er Uria an den Ort, wo er wusste, dass dort streitbare Männer waren.
17 Und als die Männer der Stadt einen Ausfall machten und mit Joab kämpften, fielen einige des Volks von den Dienern Davids, und Uria, der Hethiter, starb auch.
18 Da sandte Joab hin und ließ David den ganzen Verlauf des Kampfs berichten
19 und gebot dem Boten und sprach: "Wenn du dem König den ganzen Verlauf des Kampfes erzählt hast
20 und siehst, dass der König zornig wird und zu dir sagt: 'Warum seid ihr so nahe an die Stadt herangerückt im Kampf? Wisst ihr nicht, dass man von der Mauer zu schießen pflegt?
21 Wer schlug Abimelech, den Sohn Jerubbeseths? Warf nicht eine Frau einen Mühlstein auf ihn von der Mauer, sodass er in Tebez starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt?', dann sollst du sagen: 'Dein Diener Uria, der Hethiter, ist auch tot.' " (Richter 9.53)
22 Der Bote ging hin und kam und sagte David alles, was Joab ihm aufgetragen hatte.
23 Und der Bote sprach zu David: "Die Männer waren uns überlegen und zogen gegen uns heraus aufs Feld; wir aber drängten sie bis an den Eingang des Tores.
24 Und die Schützen schossen von der Mauer auf deine Diener und töteten einige von den Dienern des Königs; und auch Uria, dein Diener, der Hethiter, ist tot."
25 David sprach zum Boten: "So sollst du zu Joab sagen: 'Lass nicht diese Sache so schlimm sein in deinen Augen, denn das Schwert frisst bald diesen, bald jenen. Fahre fort mit dem Kampf gegen die Stadt und zerstöre sie.' So sollst du ihn ermutigen."
26 Und als Urias Frau hörte, dass ihr Mann Uria tot war, trug sie Leid um ihren Ehemann.
27 Als sie aber ausgetrauert hatte, sandte David hin und ließ sie in sein Haus holen, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber die Tat, die David getan hatte, war böse in den Augen des HERRN. (2. Mose 20.13-14)