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2. Könige - Kapitel 4

1 Und es schrie eine Frau von den Söhnen der Propheten zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du weißt, dass er, dein Knecht, den HERRN fürchtete; nun kommt der Schuldherr und will meine beiden Kinder nehmen zu leibeigenen Knechten.
2 Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sag mir, was hast du im Haus? Sie sprach: Deine Magd hat nichts im Hause als einen Krug mit Öl. (1. Könige 17.12)
3 Er sprach: Geh hin und erbitte draußen von allen deinen Nachbarinnen leere Gefäße, und lass es nicht wenige sein.
4 Und geh hinein und schließ die Tür zu hinter dir und deinen Söhnen und gieß in alle Gefäße; und das jeweils volle Gefäß stell zur Seite.
5 So ging sie von ihm weg und schloß die Tür zu hinter sich und ihren Söhnen. Die brachten ihr die Gefäße, und sie goss ein.
6 Und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Bring mir noch ein Gefäß her! Er sagte zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier. Da stand das Öl.
7 Und sie ging hin und berichtete es dem Mann Gottes. Er sagte: Geh hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden; und du und deine Söhne könnt leben von dem Rest.
8 Und es begab sich an einem Tag, dass Elisa nach Sunem ging. Dort war eine reiche Frau, die nahm ihn, dass er bei ihr aß. Und so oft er dort vorbeikam, kehrte er bei ihr ein und aß bei ihr. (Josua 19.18)
9 Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich weiß, dass dieser Mann Gottes heilig ist, der hier immer bei uns vorbeikommt.
10 Lass uns ein kleines gemauertes Obergemach machen und für ihn dort ein Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen, auf dass er, wenn er zu uns kommt, dort einkehren könne.
11 Und es geschah an einem Tag, dass er dort hinkam, in das Obergemach einkehrte und sich dort hinlegte.
12 Und er sagte zu Gehasi, seinem Diener: Rufe die Sunamiterin! Und als er sie rief, trat sie vor ihn.
13 Er sprach zu ihm: Sage ihr: Siehe, du hast uns all diesen Dienst getan; was soll ich für dich tun? Hast du eine Sache an den König oder an den Feldhauptmann? Sie sprach: Ich wohne inmitten von meinem eigenen Volk.
14 Und er sprach: Und was kann man denn für sie tun? Gehasi sagte: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.
15 Er sprach: Rufe sie! Und als er sie rief, trat sie in die Tür.
16 Und er sprach: Um diese Zeit über ein Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann Gottes! Belüge deine Magd nicht! (1. Mose 18.10) (1. Mose 18.14)
17 Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit über ein Jahr, wie ihr Elisa gesagt hatte.
18 Als das Kind groß wurde, geschah es eines Tages, dass es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern ging
19 und zu seinem Vater sagte: O mein Kopf, mein Kopf! Er sprach zu seinem Knecht: Bringe ihn zu seiner Mutter!
20 Und er nahm ihn und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er saß auf ihrem Schoß bis zum Mittag und starb.
21 Und sie ging hinauf und legte ihn aufs Bett des Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus.
22 Sie rief ihren Mann und sprach: Sende mir einen der Diener und eine der Eselinnen; ich will zu dem Mann Gottes eilen und wiederkommen.
23 Er sprach: Warum willst du zu ihm? Ist doch heute nicht Neumond noch Sabbat. Sie sprach: Es ist gut.
24 Und sie sattelte die Eselin und sprach zum Diener: Geh und treibe sie an und halte mich beim Reiten nicht auf, es sei denn, dass ich es dir sage!
25 So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie kommen sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Siehe, die Sunamiterin ist da! (2. Könige 2.25)
26 So lauf ihr nun entgegen und frage sie, ob es ihr und ihrem Mann und Sohn gut geht. Sie sprach: Es geht gut.
27 Als sie aber zu dem Mann Gottes auf den Berg kam, hielt sie ihn bei seinen Füßen; Gehasi aber trat hinzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Lass sie! Denn ihre Seele ist betrübt, und der HERR hat es mir verborgen und nicht mitgeteilt.
28 Sie sprach: Habe ich etwa einen Sohn erbeten von meinem Herrn? Habe ich nicht gesagt: Wecke in mir keine falschen Hoffnungen! (2. Könige 4.16)
29 Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und gehe hin. Wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so antworte ihm nicht. Und lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen. (Lukas 10.4)
30 Die Mutter des Jungen aber sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und ging ihr nach.
31 Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte den Stab auf das Gesicht des Jungen; da war aber keine Stimme und kein Aufmerken. Und er ging wiederum ihm entgegen und berichtete ihm: Der Junge ist nicht aufgewacht.
32 Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Junge tot auf seinem Bett.
33 Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN (Apostelgeschichte 9.40)
34 und stieg hinauf und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf seine Augen und seine Hände auf seine Hände und breitete sich also über ihn, dass der Leib des Kindes warm wurde. (1. Könige 17.21)
35 Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierher und daher und stieg hinauf und breitete sich über ihn. Da nieste der Junge siebenmal; danach tat der Junge seine Augen auf.
36 Und er rief Gehasi und sagte: Rufe die Sunamiterin! Und als der sie rief, kam sie hinein zu ihm. Er sprach: Da nimm deinen Sohn! (Lukas 7.15) (Hebräer 11.35)
37 Da kam sie und fiel zu seinen Füßen und beugte sich nieder zur Erde und nahm ihren Sohn und ging hinaus.
38 Als Elisa wieder nach Gilgal kam, war eine Hungersnot im Land, und die Söhne der Propheten saßen vor ihm. Und er sprach zu seinem Diener: Setze den großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Söhne der Propheten!
39 Da ging einer hinaus aufs Feld, um Kräuter zu sammeln, und fand wilde Ranken und las davon Koloquinten sein Gewand voll; und da er kam, schnitt er es in den Topf zum Gemüse, denn sie kannten es nicht.
40 Und sie schütteten es für die Männer aus, um zu essen, aber als sie von dem Gemüse aßen, schrien sie und sagten: O Mann Gottes, der Tod ist im Topf! Und sie konnten es nicht essen.
41 Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat es in den Topf und sprach: Schütte es dem Volk vor, dass sie essen! Da war nichts Böses in dem Topf.
42 Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Beutel. Er aber sprach: Gib es dem Volk, dass sie essen!
43 Sein Diener sprach: Wie soll ich hundert Mann von dem geben? Er sprach: Gib dem Volk, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen, und es wird übrigbleiben. (Matthäus 15.33) (Johannes 6.9)
44 Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und sie ließen noch übrig nach dem Wort des HERRN. (Matthäus 16.9-10)