1Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen wohnt,2der spricht zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!(Psalm 18.3)3Ja, er wird dich erretten von der Schlinge des Voglers und von der verderblichen Pest;(Psalm 124.7)4er wird dich mit seinem Fittich decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.5Du brauchst dich nicht zu fürchten vor den Schrecken der Nacht, vor den Pfeilen, die bei Tage fliegen;6vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verderbt.7Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, dir naht sie nicht;8nur mit deinen Augen wirst du zusehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.9Denn du sprichst : Der HERR ist meine Zuflucht! Den Höchsten hast du zu deiner Schutzwehr gemacht;10es wird dir kein Unglück zustoßen und keine Plage zu deinem Zelte sich nahen;11denn er hat seine Engel für dich aufgeboten, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen,(Matthäus 4.6)12daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.13Auf Löwen und Ottern wirst du treten, wirst zertreten junge Löwen und Drachen.(Lukas 10.19)14Denn er klammert sich an mich an, darum will ich ihn erretten; ich will ihn sicherstellen, weil er meinen Namen kennt.15Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen;16ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn seine Lust schauen lassen an meinem Heil!
1"Zwangsarbeit ist dem Menschen auf Erden bestimmt, / wie ein Söldner muss er seine Tage verbringen. (Hiob 14.6)2Wie ein Sklave sich nach Schatten sehnt, / so wartet der Söldner auf seinen Sold. 3So wurden mir Wochen ohne Ertrag beschert / und Nächte voller Mühsal zugeteilt. 4Wenn ich liege, sage ich mir: / 'Wann stehe ich endlich wieder auf?' / Doch die Nacht zieht sich dahin, / und ich wälz mich herum, bis es dämmert. 5Mein Leib ist gekleidet in Maden und Schorf, / meine Haut ist verschorft und eitert. 6Wie ein Weberschiffchen fliegen meine Tage, / ganz ohne Hoffnung schwinden sie dahin. (Jesaja 38.12)7Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist, / mein Auge nie mehr Gutes sehen wird. 8Wer mich sehen will, / erblickt mich nicht mehr, / sucht mich dein Auge, / bin ich nicht da. 9Die Wolke löst sich auf und verschwindet, / und wer zu den Toten fährt, steigt nicht wieder auf. 10Er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, / und seine Stätte kennt ihn nicht mehr."(Hiob 10.21)(Hiob 14.10-12)(Hiob 16.22)(Psalm 103.16)11 "So will auch ich meinen Mund nicht zügeln, / will reden in der Angst meines Geistes, / will klagen mit verbitterter Seele. 12Bin ich ein Ungeheuer oder ein Meer, / dass du eine Wache gegen mich stellst? 13Wenn ich sage: 'Mein Bett soll mich trösten, / mein Lager meine Klage ertragen', 14so erschreckst du mich mit Träumen, / bringst mich durch Visionen in Angst, 15so dass ich lieber ersticken wollte, / lieber den Tod, als meine Knochen hier seh. 16Ich bin es satt! / Ich mag nicht ewig leben. / Lass mich! / Mein Leben ist doch nur ein Hauch. (1. Könige 19.4)17Was ist der Mensch, / dass du ihn groß machst, / dass du acht auf ihn hast, (Hiob 14.1-5)(Psalm 8.5)18dass du ihn jeden Morgen zur Rechenschaft ziehst, / dass du ihn jeden Augenblick prüfst? 19Wann endlich blickst du von mir weg, / dass ich in Ruhe meinen Speichel schlucken kann? 20Hab ich gesündigt? Was tat ich dir an, du Wächter der Menschen? / Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht? / Warum werde ich mir selbst zur Last? 21Und warum vergibst du mein Vergehen nicht / und erlässt mir meine Schuld? / So lege ich mich jetzt in den Erdenstaub, / und wenn du mich suchst, so bin ich nicht mehr."