1Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war. O Gott, du bist mein Gott; frühe suche ich dich; es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch schmachtet nach dir in einem dürren, müden Land, wo kein Wasser ist!(1. Samuel 22.5)(1. Samuel 23.14)2Wie gern sähe ich deine Macht und Herrlichkeit so, wie ich dich im Heiligtum sah;(Psalm 42.3)(Psalm 143.6)3denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen sollen dich preisen.4So will ich dich loben mein Leben lang, in deinem Namen meine Hände aufheben.5Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark, und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund,6wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen über dich sinne;7denn du bist meine Hilfe geworden, und unter dem Schatten deiner Flügel juble ich.8Meine Seele hängt dir an, deine Rechte hält mich fest.9Jene aber, die meine Seele zu verderben trachten, müssen hinabfahren in die untersten Örter der Erde!10Man wird sie dem Schwerte preisgeben, eine Beute der Schakale werden sie sein!11Der König aber soll sich freuen in Gott; wer bei ihm schwört, wird sich glücklich preisen; aber jedes Lügenmaul wird verstopft!
1Hiob erwiderte: 2"Ja, ihr seid die rechten Leute, / und mit euch stirbt die Weisheit aus! 3Auch ich habe Verstand wie ihr, / ich stehe euch nicht nach! / Und wer wüsste das nicht? 4Dem eigenen Freund bin ich zum Spott, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Ja, der Gerechte, der Fromme wird zum Spott. 5'Dem Unglück Verachtung!', denkt der Sichere, / 'ein Stoß noch denen, deren Fuß schon wankt!'"6Um die Zelte der Verwüster steht es gut, / die Gott reizen, leben sicher, / die meinen, sie hätten Gott in der Hand. 7Aber frag doch das Vieh, das wird es dich lehren, / die Vögel machen es dir bekannt. 8Rede zur Erde, sie schärft es dir ein, / die Fische im Meer erzählen es dir. 9Wer wüsste bei alledem nicht, / dass Jahwes Hand es gemacht hat? 10Von seiner Macht hängt alles Leben ab / und der Geist im Leib jedes Menschen. (4. Mose 16.22)11Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie der Gaumen eine Speise schmeckt? 12Es heißt: 'Bei Greisen ist die Weisheit, / die Einsicht, die durch langes Leben kommt.' (Hiob 8.8)13Nein, bei ihm ist Weisheit und Macht, / ihm gehören Einsicht und Rat. 14Was er abreißt, baut niemand wieder auf, / wen er einsperrt, dem öffnet keiner die Tür. 15Hält er das Wasser zurück, dann trocknet alles aus, / lässt er es los, zerwühlt es das Land. (1. Mose 7.19-23)(1. Könige 17.1)(1. Könige 17.7)16Bei ihm sind Einsicht und Macht, / ihm gehört, wer irrt und wer in die Irre führt. 17Ratgeber lässt er barfuß gehen, / und Richter macht er zu Narren. 18Den Gurt von Königen löst er auf / und lässt ihren Lenden nur den Schurz. 19Priester führt er entblößt hinweg, / und alte Geschlechter bringt er zu Fall. 20Bewährten nimmt er die Sprache / und Ältesten die Urteilskraft. 21Verachtung gießt er auf Edelleute aus, / Starken löst er den Gürtel. 22Im Dunkel Verborgenes deckt er auf, / selbst die Todesnacht bringt er ans Licht. 23Er lässt Völker wachsen und vergehen, / er breitet sie aus und rafft sie dann weg. 24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in pfadloser Öde. 25Sie tappen im Dunkeln ohne ein Licht, / er lässt sie wie Betrunkene taumeln.(Hiob 5.14)