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Psalm - Kapitel 12

Psalm 12

1 Dem Vorsänger. Auf der achtsaitigen Harfe. Ein Psalm Davids. Hilf, HERR; denn die Frommen sind dahin, die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern! 2 Falsch reden sie einer mit dem andern; sie geben glatte Worte, mit doppeltem Herzen reden sie. 3 Der HERR wolle ausrotten alle glatten Lippen, die Zunge, welche großtuerisch redet; 4 die da sagen: «Wir wollen mit unsern Zungen herrschen, unsere Lippen stehen uns bei! Wer wird uns meistern?» 5 Weil denn die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen, so will ich mich nun aufmachen, spricht der HERR; ich will ins Heil versetzen den, der sich darnach sehnt. 1 6 Die Reden des HERRN sind reine Reden, in irdenem Tigel geläutertes Silber, siebenmal bewährt. 7 Du, HERR, wollest sie bewahren, sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich! 2 8 Es laufen überall Gottlose herum, wenn die Niederträchtigkeit sich der Menschenkinder bemächtigt.

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Hiob - Kapitel 16

Hiobs zweite Antwort an Elifas

1 Hiob antwortete und sprach: 2 Ich habe solches oft gehört. Ihr seid allzumal leidige Tröster!
3 Wollen die leeren Worte kein Ende haben? Oder was macht dich so frech, also zu reden? 4 Ich könnte auch wohl reden wie ihr. Wäre eure Seele an meiner Statt, so wollte ich auch Worte gegen euch zusammenbringen und mein Haupt also über euch schütteln. 3 5 Ich wollte euch stärken mit dem Munde und mit meinen Lippen trösten. 6 Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich's anstehen so geht er nicht von mir. 7 Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin.
8 Er hat mich runzlig gemacht, das zeugt wider mich; und mein Elend steht gegen mich auf und verklagt mich ins Angesicht. 9 Sein Grimm zerreißt, und der mir gram ist, beißt die Zähne über mich zusammen; mein Widersacher funkelt mit seinen Augen auf mich. 4, 5 10 Sie haben ihren Mund aufgesperrt gegen mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlt. 6 11 Gott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände kommen lassen. 12 Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich zum Ziel aufgerichtet. 7 13 Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespalten und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet. 14 Er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger. 15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und habe mein Horn in den Staub gelegt. 8 16 Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt, 17 wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist und mein Gebet ist rein. 18 Ach Erde, bedecke mein Blut nicht! und mein Geschrei finde keine Ruhestätte! 9 
19 Auch siehe da, meine Zeuge ist mein Himmel; und der mich kennt, ist in der Höhe. 20 Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge tränt zu Gott, 10 21 daß er entscheiden möge zwischen dem Mann und Gott, zwischen dem Menschenkind und seinem Freunde. 22 Denn die bestimmten Jahre sind gekommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde. 11 

Querverweise

1 Psalm 73.8-9: Sie reden höhnisch und boshaft, drohen mit höherer Gewalt.

2 Psalm 19.9: die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewig, die Verordnungen des HERRN sind wahrhaft, allesamt gerecht.

3 Psalm 22.8: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!»

4 Psalm 35.16: Mit gottlosen Schmarotzern fletschen sie die Zähne über mich.

5 Psalm 112.10: Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern; er wird mit den Zähnen knirschen und vergehen; der Gottlosen Wunsch bleibt unerfüllt.

6 Psalm 22.8: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!»

7 Klagelieder 3.12: Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeile zum Ziel gesetzt.

8 1. Mose 37.34: Und Jakob zerriß seine Kleider und legte einen Sack um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.

9 1. Mose 4.10: Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde!

10 Klagelieder 3.14: Ich bin allem Volk zum Gelächter geworden, ihr Liedlein den ganzen Tag.

11 Hiob 10.21: ehe ich dahinfahre auf Nimmerwiederkehren ins Land der Finsternis und des Todesschattens,