Psalm - Kapitel 101
Psalm 101
1 Ein Psalm Davids. Von Gnade und Recht will ich singen; dir, HERR, soll es klingen! 2 Ich möchte den unsträflichen Weg kennen lernen! Wann kommst du zu mir? Ich will wandeln in Einfalt meines Herzens inmitten meines Hauses. 3 Ich will nichts Schlechtes vor meine Augen stellen; Übertretung zu üben hasse ich, es soll mir nicht ankleben. 1, 2 4 Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen; den Bösen will ich nicht kennen lernen! 5 Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich; wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den mag ich nicht. 6 Ich sehe auf die Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen; wer auf unsträflichem Wege wandelt, der soll mir dienen. 3 7 In meinem Hause soll keiner wohnen, der sich Betrügereien erlaubt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 8 Jeden Morgen will ich alle Gottlosen im Lande vertilgen, um alle Übeltäter auszurotten aus der Stadt des HERRN. 4Hiob - Kapitel 16
Hiobs zweite Antwort an Elifas
1 Hiob antwortete und sprach: 2 Ich habe solches oft gehört. Ihr seid allzumal leidige Tröster!3 Wollen die leeren Worte kein Ende haben? Oder was macht dich so frech, also zu reden? 4 Ich könnte auch wohl reden wie ihr. Wäre eure Seele an meiner Statt, so wollte ich auch Worte gegen euch zusammenbringen und mein Haupt also über euch schütteln. 5 5 Ich wollte euch stärken mit dem Munde und mit meinen Lippen trösten. 6 Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich's anstehen so geht er nicht von mir. 7 Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin.
8 Er hat mich runzlig gemacht, das zeugt wider mich; und mein Elend steht gegen mich auf und verklagt mich ins Angesicht. 9 Sein Grimm zerreißt, und der mir gram ist, beißt die Zähne über mich zusammen; mein Widersacher funkelt mit seinen Augen auf mich. 6, 7 10 Sie haben ihren Mund aufgesperrt gegen mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlt. 8 11 Gott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände kommen lassen. 12 Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich zum Ziel aufgerichtet. 9 13 Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespalten und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet. 14 Er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger. 15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und habe mein Horn in den Staub gelegt. 10 16 Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt, 17 wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist und mein Gebet ist rein. 18 Ach Erde, bedecke mein Blut nicht! und mein Geschrei finde keine Ruhestätte! 11
19 Auch siehe da, meine Zeuge ist mein Himmel; und der mich kennt, ist in der Höhe. 20 Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge tränt zu Gott, 12 21 daß er entscheiden möge zwischen dem Mann und Gott, zwischen dem Menschenkind und seinem Freunde. 22 Denn die bestimmten Jahre sind gekommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde. 13
Querverweise
1 Sprüche 20.8: Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, findet mit seinen Augen jeden Bösen heraus.
2 Sprüche 20.28: Gnade und Wahrheit werden den König behüten; durch Gnade befestigt er seinen Thron.
3 Sprüche 22.11: Wer Herzensreinheit liebt und anmutige Lippen hat, dessen Freund ist der König.
4 Sprüche 20.26: Ein weiser König worfelt die Gottlosen und zerdrischt sie mit dem Rad.
5 Psalm 22.8: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!»
6 Psalm 35.16: Mit gottlosen Schmarotzern fletschen sie die Zähne über mich.
7 Psalm 112.10: Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern; er wird mit den Zähnen knirschen und vergehen; der Gottlosen Wunsch bleibt unerfüllt.
8 Psalm 22.8: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!»
9 Klagelieder 3.12: Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeile zum Ziel gesetzt.
10 1. Mose 37.34: Und Jakob zerriß seine Kleider und legte einen Sack um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.
11 1. Mose 4.10: Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde!
12 Klagelieder 3.14: Ich bin allem Volk zum Gelächter geworden, ihr Liedlein den ganzen Tag.
13 Hiob 10.21: ehe ich dahinfahre auf Nimmerwiederkehren ins Land der Finsternis und des Todesschattens,