1Da hob Eliphas, der Temaniter, an und sprach:2Vielleicht verdrießt es dich, wenn man versucht, ein Wort mit dir zu reden; wer hält aber die Rede zurück?3Siehe, du hast viele zurechtgewiesen und müde Hände gestärkt.4Deine Reden haben Strauchelnde aufgerichtet, und wankende Knie hast du gekräftigt.5Da es nun an dich kommt, erliegst du, und weil es dich trifft, bist du so bestürzt.6Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost und die Vollkommenheit deines Weges deine Hoffnung?7Bedenke aber: ist je ein Unschuldiger umgekommen, oder wurden je Rechtschaffene vertilgt?8Soviel ich gesehen habe: die Unrecht pflügen und Unheil säen, ernten es auch.(Sprüche 22.8)9Durch Gottes Odem kommen sie um; durch den Hauch seines Zornes werden sie verzehrt.10Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Leuen verstummt, und die Zähne der jungen Löwen werden ausgebrochen.11Der Löwe verdirbt aus Mangel an Raub, und die Jungen der Löwin zerstreuen sich.12Zu mir aber stahl sich ein Wort, mein Ohr vernahm ein leises Flüstern;13beim Nachdenken über Nachtgesichte, als tiefer Schlaf auf die Menschen gefallen war,14da kam Furcht über mich und ein Zittern und durchschauerte alle meine Gebeine;(1. Mose 15.12)15denn ein Geist ging an mir vorüber, die Haare meines Leibes standen mir darob zu Berge.16Er stand da, und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme:17Ist der Sterbliche gerecht vor Gott oder ein Mann vor seinem Schöpfer rein?18Siehe, seinen Dienern traut er nicht, bei seinen Engeln nimmt er Irrtum wahr;(Hiob 15.15)19wieviel mehr bei denen, die in Lehmhütten wohnen, deren Fundament im Staube liegt und die gleich Motten zerstört werden!(2. Korinther 5.1)20Zwischen Morgen und Abend gehen sie zugrunde; ehe man sich's versieht, sind sie für immer dahin.21Wird nicht ihr Zeltstrick abgerissen? Sie sterben; und zwar nicht an Weisheit!
Gesandtschaft aus Babel bei Hiskia und Gottes Gerichtsandrohung
1Zu jener Zeit sandte Merodak-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehört, daß er krank gewesen und wieder gesund geworden war.2Und Hiskia freute sich über sie und zeigte ihnen sein Schatzhaus: Das Silber und das Gold und die Gewürze und das köstliche Öl; und sein ganzes Zeughaus, und alles, was sich in seinen Schätzen vorfand; es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte.3Da kam Jesaja, der Prophet, zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia sprach: Aus fernem Lande sind sie zu mir gekommen, von Babel.4Und er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Und Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist; es gibt nichts in meinen Schätzen, das ich ihnen nicht gezeigt hätte.5Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jehovas der Heerscharen!6Siehe, es kommen Tage, da alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrigbleiben, spricht Jehova.7Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, die du zeugen wirst, wird man nehmen, und sie werden Kämmerer sein im Palaste des Königs von Babel.8Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort Jehovas ist gut, das du geredet hast; und er sprach: Es wird ja Friede und Bestand sein in meinen Tagen.