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Hiob - Kapitel 30

Hiobs Elend und Demütigung

1 Jetzt aber lachen über mich, die an Jahren jünger sind als ich, deren Väter ich verschmäht hätte, sie neben die Hunde meiner Herde zu setzen. (Hiob 29.8-11) 2 Wozu konnte die Arbeit ihrer Hände mir dienen, da es ihnen an ungebrochener Kraft gebrach? 3 Durch Mangel und Hunger abgezehrt, benagten sie das dürre Land, welches längst wüste und verödet war. 4 Sie pflückten die Melde ab beim Gesträuch, und die Ginsterwurzel war ihr Brot. 5 Aus der Gemeinde wurden sie gejagt, man schrie über sie wie über Diebe. 6 In grausigen Schluchten müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen. 7 Im Gebüsche kreischen sie und liegen unter Nesseln hingestreckt. 8 Kinder von Narren, Kinder Ehrloser, sind sie aus ihrem Lande verstoßen. 9 Und deren Spottlied bin ich nun geworden und diene ihnen zum Geschwätz. (Hiob 17.6) (Psalm 69.13) (Klagelieder 3.63) 10 Sie verabscheuen und fliehen mich, und vor meinem Angesicht sparen sie den Speichel nicht. (Matthäus 26.67) 11 Denn meine Sehne hat Er aufgelöst und mich gebeugt, darum lassen sie den Zügel schießen vor mir. 12 Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut. Sie lassen meinen Füßen keine Ruhe und bahnen ihre Unheilswege gegen mich. 13 Meinen Pfad haben sie zerstört, zu meinem Falle helfen sie, die keinen Helfer haben. 14 Wie durch eine weite Bresche fallen sie über mich her, unter Kriegsgeschrei wälzen sie sich daher. 15 Es ist Schrecken über mich gekommen; meine Ehre ist wie der Wind verflogen; und wie eine Wolke ist mein Heil vorübergegangen. 16 Und nun ergießt sich meine Seele in mir, denn die Tage meines Elends haben mich ergriffen. (Psalm 42.5) 17 Die Nacht durchbohrt mein Gebein, und meine nagenden Schmerzen schlafen nicht; 18 durch ihre große Heftigkeit verändert sich mein Kleid, wie ein Hemd umschließt es mich. (Hiob 7.5) 19 Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin wie Staub und Asche geworden. 20 Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht, ich stehe da, und du beobachtest mich. (Hiob 19.7) (Psalm 22.3) 21 Du hast dich mir in einen unbarmherzigen Feind verwandelt, mit deiner gewaltigen Hand widerstehst du mir. 22 Du setzest mich dem Wind aus und lässest mich dahinfahren, daß mir jeder Halt entschwindet. 23 Denn ich weiß, daß du mich zum Tode führen wirst, ins Haus, wo alle Lebendigen zusammenkommen. 24 Wahrlich, kein Bittender hat seine Hand ausgestreckt, wenn er in seinem Unglück schrie, 25 daß ich nicht mit ihm geweint hätte in böser Zeit und meine Seele sich nicht um den Armen bekümmert hätte! 26 Aber ich habe auf Gutes gehofft, und es kam Übel, ich habe auf das Licht gewartet, und es ist Finsternis gekommen. (Jeremia 14.19) 27 Meine Eingeweide wallen und wollen nicht stille werden; die Tage meines Jammers sind mir begegnet. 28 Traurig gehe ich einher, ohne Sonne; ich bin in der Gemeinde aufgestanden und habe um Hilfe geschrieen. 29 Ich bin ein Bruder geworden der Schakale und ein Gefährte der jungen Strauße. 30 Meine Haut ist schwarz geworden an mir, und meine Gebeine sind vor Hitze verdorrt. 31 Meine Harfe ist zu einem Trauerlied geworden und mein Flötenspiel zu lautem Weinen. (Psalm 30.12)

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Hiob - Kapitel 28

Natürlicher Zugang zu den Schätzen der Erde, aber kein Zugang zur Weisheit als nur durch Gottesfurcht

1 Denn für das Silber gibt es einen Fundort, und eine Stätte für das Gold, das man läutert. 2 Eisen wird hervorgeholt aus der Erde, und Gestein schmelzt man zu Kupfer. 3 Er hat der Finsternis ein Ende gesetzt, und durchforscht bis zur äußersten Grenze das Gestein der Finsternis und des Todesschattens. 4 Er bricht einen Schacht fern von dem Wohnenden; die von dem Fuße Vergessenen hangen hinab, fern von den Menschen schweben sie. 5 Die Erde, - aus ihr kommt Brot hervor, und ihr Unteres wird zerwühlt wie vom Feuer. 6 Ihr Gestein ist der Sitz des Saphirs, und Goldstufen sind darin. 7 Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt, und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat; 8 den die wilden Tiere nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist. 9 Er legt seine Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge um von der Wurzel aus. 10 Kanäle haut er durch die Felsen, und allerlei Köstliches sieht sein Auge. 11 Er dämmt Flüsse ein, daß sie nicht durchsickern, und Verborgenes zieht er hervor an das Licht. (Hiob 28.25) 12 Aber die Weisheit, wo wird sie erlangt? und welches ist die Stätte des Verstandes? 13 Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Lande der Lebendigen wird sie nicht gefunden. 14 Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir, und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir. 15 Geläutertes Gold kann nicht für sie gegeben, und Silber nicht dargewogen werden als ihr Kaufpreis. (Sprüche 3.14-15) (Sprüche 8.10-11) 16 Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir, mit kostbarem Onyx und Saphir. (1. Könige 9.28) 17 Gold und Glas kann man ihr nicht gleichstellen, noch sie eintauschen gegen ein Gerät von gediegenem Golde. 18 Korallen und Kristall kommen neben ihr nicht in Erwähnung; und der Besitz der Weisheit ist mehr wert als Perlen. 19 Nicht kann man ihr gleichstellen den Topas von Äthiopien; mit feinem Golde wird sie nicht aufgewogen. (2. Mose 28.17) 20 Die Weisheit nun, woher kommt sie, und welches ist die Stätte des Verstandes? 21 Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt. 22 Der Abgrund und der Tod sagen: Mit unseren Ohren haben wir ein Gerücht von ihr gehört. 23 Gott versteht ihren Weg, und er kennt ihre Stätte. (Sprüche 8.22) 24 Denn er schaut bis zu den Enden der Erde; unter dem ganzen Himmel sieht er. 25 Als er dem Winde ein Gewicht bestimmte, und die Wasser mit dem Maße abwog, (Hiob 26.10) 26 als er dem Regen ein Gesetz bestimmte und eine Bahn dem Donnerstrahl: 27 da sah er sie und tat sie kund, er setzte sie ein und durchforschte sie auch. 28 Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit, und vom Bösen weichen ist Verstand. (Psalm 111.10) (Sprüche 1.7)