David in der Höhle Adullam und beim König der Moabiter
1David ging von dannen und entrann in die Höhle Adullam. Als das seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten, kamen sie dorthin zu ihm hinab.(Psalm 57.1)2Und es versammelten sich zu ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden und alle, die betrübten Herzens waren, und er wurde ihr Oberster, und sie hielten es mit ihm, etwa vierhundert Mann.(Richter 11.3)3Und David ging von dannen gen Mizpe, in das Land der Moabiter, und sprach zum König der Moabiter: Laß doch meinen Vater und meine Mutter bei euch ein und ausgehen, bis ich erfahre, was Gott mit mir tun wird!4Und er führte sie vor den König der Moabiter, und sie blieben bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.5Aber der Prophet Gad sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste, sondern geh ins Land Juda! Und David kam in den Wald Haret.(1. Samuel 23.14)(Psalm 63.1)
Saul ermordet die Priester des HERRN
6Und es kam vor Saul, daß David und die Männer, die bei ihm waren, zum Vorschein gekommen seien. Saul aber saß zu Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, den Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen vor ihm.7Da sprach Saul zu seinen Knechten, die vor ihm standen: Hört doch, ihr Benjaminiten: Wird auch der Sohn Isais euch allen Äcker und Weinberge geben? Wird er euch alle zu Anführern über Tausend und zu Anführern über Hundert machen,8daß ihr euch alle wider mich verbündet habt und niemand es meinen Ohren offenbarte, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais gemacht hat? Und ist niemand unter euch, den es meinethalben kränkte, und der es meinen Ohren offenbarte, daß mein eigener Sohn meinen Knecht wider mich aufgewiegelt hat und mir nachstellt, wie es jetzt am Tage ist!(1. Samuel 18.3)9Da antwortete Doeg, der Edomiter, der neben Sauls Knechten stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais, als er nach Nob zu Achimelech, dem Sohn Achitubs kam.(1. Samuel 22.22)(Psalm 52.2)10Der befragte den HERRN für ihn und gab ihm Brot, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm auch.(1. Samuel 21.7-10)11Da sandte der König hin und ließ rufen Achimelech, den Sohn Achitubs, den Priester, und seines Vaters ganzes Haus, die Priester, die zu Nob waren; und sie kamen alle zum König.12Und Saul sprach: Höre doch, du Sohn Achitubs! Er sprach: Siehe, hier bin ich, mein Herr!13Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr einen Bund wider mich gemacht, du und der Sohn Isais, daß du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, so daß er sich wider mich auflehnt und mir nachstellt, wie es jetzt am Tage ist?14Achimelech antwortete dem König und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten so treu wie David, dazu des Königs Tochtermann und Oberster über deine Leibwache und in deinem Hause so hoch gehalten?(1. Samuel 18.22)(1. Samuel 18.27)15Habe ich denn erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei ferne von mir! Der König lege solches weder seinem Knecht, noch dem ganzen Hause meines Vaters zur Last; denn dein Knecht hat von alledem nichts gewußt, weder Kleines noch Großes!16Aber der König sprach: Achimelech, du mußt des Todes sterben, du und deines Vaters ganzes Haus!17Und der König sprach zu seinen Trabanten, die vor ihm standen: Wendet euch und tötet die Priester des HERRN! Denn ihre Hand ist auch mit David; und obschon sie wußten, daß er floh, haben sie es mir doch nicht eröffnet. Aber die Knechte des Königs wollten die Hand nicht an die Priester des HERRN legen, sie zu erschlagen.18Da sprach der König zu Doeg: Wende du dich und erschlage die Priester! Und Doeg, der Edomiter, wandte sich und fiel über die Priester her und tötete an jenem Tage fünfundachtzig Männer, die das leinene Ephod trugen.19Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Männer und Weiber, Kinder und Säuglinge, auch Ochsen, Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.(1. Samuel 21.2)20Es entrann aber ein Sohn Achimelechs, des Sohnes Achitubs, der hieß Abjatar, und floh zu David.21Und Abjatar verkündigte David, daß Saul die Priester des HERRN niedergemacht habe.22David aber sprach zu Abjatar: Ich wußte wohl an jenem Tage, als Doeg, der Edomiter, dort war, daß er es Saul gewiß sagen werde. Ich bin schuldig an allen Seelen von deines Vaters Hause.(1. Samuel 22.9)23Bleibe bei mir und fürchte dich nicht. Denn wer nach meinem Leben trachtet, der trachtet auch nach deinem Leben, und du sollst bei mir wohlbewahrt sein!
Hiobs Antwort: Rechtfertigung seines Klagens mit der Schwere seines Leidens - Wunsch nach schnellem Tod - Klage über die Härte der Freunde
1Und Hiob antwortete und sprach:2O daß mein Gram doch gewogen würde, und man mein Mißgeschick auf die Waagschale legte allzumal!3Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen meine Worte.4Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist; die Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung wider mich auf.(Psalm 38.3)5Schreit ein Wildesel beim Grase, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter?6Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß?7Was meine Seele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.8O daß doch meine Bitte einträfe, und Gott mein Verlangen gewährte,9daß es Gott gefiele, mich zu zermalmen, daß er seine Hand losmachte und mich vernichtete!10So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, daß ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe.11Was ist meine Kraft, daß ich ausharren, und was mein Ende, daß ich mich gedulden sollte?12Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein Fleisch von Erz?13Ist es nicht also, daß keine Hilfe in mir, und jede Kraft aus mir vertrieben ist?14Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.15Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, welche hinschwinden,(Psalm 38.12)16welche trübe sind von Eis, in die der Schnee sich birgt.17Zur Zeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden.18Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.19Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge Schebas hofften auf sie:(1. Mose 25.15)(Hiob 1.15)20sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zu Schanden.21Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr sehet einen Schrecken und fürchtet euch.22Habe ich etwa gesagt: Gebet mir, und machet mir ein Geschenk von eurem Vermögen;23und befreiet mich aus der Hand des Bedrängers, und erlöset mich aus der Hand der Gewalttätigen?24Belehret mich, und ich will schweigen; und gebet mir zu erkennen, worin ich geirrt habe.25Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt der Tadel, der von euch kommt?26Gedenket ihr Reden zu tadeln? für den Wind sind ja die Worte eines Verzweifelnden!27Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen.28Und nun, laßt es euch gefallen, auf mich hinzublicken: euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen.29Kehret doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehret noch um, um meine Gerechtigkeit handelt es sich!30Ist Unrecht auf meiner Zunge? oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?