1Aber die Hungersnot drückte das Land.2Und als sie alles Korn aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten hergebracht, sprach ihr Vater zu ihnen: Geht und kauft uns wieder ein wenig Getreide zur Speise!3Aber Juda antwortete und sprach zu ihm: Der Mann hat uns ernstlich bezeugt und gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch!(1. Mose 42.15)4Sendest du nun unsern Bruder mit uns, so wollen wir hinabziehen und dir Getreide zur Speise kaufen.5Lässest du ihn aber nicht gehen, so reisen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch!6Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das zuleid getan, daß ihr dem Mann verrietet, daß ihr noch einen Bruder habt?7Sie sprachen: Der Mann forschte so genau nach uns und unsrer Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Da gaben wir ihm Auskunft, wie es sich verhielte. Konnten wir denn wissen, daß er sagen würde: Bringt euren Bruder herab?(1. Mose 42.7)8Und Juda sprach zu seinem Vater Israel: Gib mir den Knaben mit, so wollen wir uns auf den Weg machen, daß wir leben und nicht sterben, wir und du und unsre Kinder!9Ich will für ihn bürgen, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und ihn vor dein Angesicht stelle, so habe ich mein ganzes Leben verwirkt vor dir.10Wenn wir nicht gezögert hätten, so wären wir jetzt schon zum zweitenmal zurück!11Da sprach ihr Vater Israel zu ihnen: Muß es denn doch sein, so macht es so: Nehmt in eure Säcke von den berühmtesten Erzeugnissen des Landes und bringt sie dem Mann zum Geschenk: ein wenig Balsam, ein wenig Honig, Tragakanth und Ladanum, Pistazien und Mandeln.(Sprüche 18.16)12Nehmt auch den doppelten Betrag Geld in eure Hände und erstattet das zurückerhaltene Geld, das oben in euren Säcken war, eigenhändig wieder; vielleicht ist da ein Irrtum geschehen.(1. Mose 42.27)(1. Mose 42.35)13Und nehmt euren Bruder mit, macht euch auf und kehrt zu dem Manne zurück.14Und der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch euren andern Bruder wieder mitgebe und Benjamin! Ich aber, wenn ich doch der Kinder beraubt sein soll, so sei ich ihrer beraubt!(1. Mose 42.36)15Da nahmen die Männer das Geschenk und doppelt soviel Geld in ihre Hand, und auch Benjamin, machten sich auf und reisten nach Ägypten und traten vor Joseph.16Als nun Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er zu seinem Hofmeister: Führe die Männer ins Haus hinein, schlachte und richte zu; denn sie sollen mit mir zu Mittag essen.17Der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in Josephs Haus.18Da fürchteten sich die Männer, weil sie in Josephs Haus geführt wurden und sprachen: Man führt uns hinein um des Geldes willen, welches das erstemal wieder in unsre Säcke gekommen ist, daß man über uns herfalle und uns überwältige und uns zu Sklaven mache samt unsern Eseln!(1. Mose 42.28)19Darum wandten sie sich an den Mann, der über Josephs Haus war und redeten vor der Haustür mit ihm20und sprachen: Bitte, mein Herr, wir sind schon einmal hier gewesen, um Korn zu kaufen;21da ist es uns begegnet, als wir in die Herberge kamen und unsre Säcke öffneten, daß eines jeglichen Geld oben in seinem Sacke lag, unser Geld nach seinem vollen Gewicht.22Nun haben wir es wieder mit uns gebracht und anderes Geld dazu, um Getreide zu kaufen; wir wissen nicht, wer unser Geld in unsre Säcke gelegt hat.23Er sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben! Euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen hinaus.(1. Mose 42.24)24Und der Mann führte die Männer in Josephs Haus und gab ihnen Wasser, daß sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.(1. Mose 18.4)25Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Joseph kam zur Mittagszeit; denn sie hatten gehört, daß sie dort essen sollten.26Als nun Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das in ihren Händen war, ins Haus und fielen vor ihm zur Erde nieder.27Und er fragte sie, wie es ihnen gehe und sprach: Geht es auch eurem alten Vater wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?(1. Mose 42.13)28Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unsrem Vater, wohl; er lebt noch! Und sie verbeugten sich und fielen vor ihm nieder.(1. Mose 37.7)(1. Mose 37.9)29Als er aber seine Augen erhob und seinen Bruder Benjamin sah, seiner Mutter Sohn, fragte er: Ist das euer jüngerer Bruder, von dem ihr mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!30Darnach aber zog sich Joseph zurück; denn sein Herz entbrannte gegen seinen Bruder; und er suchte einen Ort auf, wo er weinen konnte, und ging in sein Gemach und weinte daselbst.31Dann aber wusch er sein Angesicht, ging hinaus, nahm sich zusammen und sprach: Tragt das Essen auf!32Und man trug ihm und ihnen besonders auf, desgleichen den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen essen, es ist ihnen ein Greuel.(1. Mose 46.34)(2. Mose 8.22)33Sie mußten aber vor ihm sitzen, der Erstgeborene zu oberst und der jüngste zu unterst, so daß die Männer einander verwundert anschauten.34Und man trug ihnen von dem auf, was vor seinem Angesichte gestanden hatte; dem Benjamin aber ward fünfmal mehr aufgetragen als ihnen allen. Und sie tranken und wurden fröhlich mit ihm.
1Nun hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, denn er hielt sich selbst für gerecht. 2Da flammte der Zorn Elihus auf. Elihu war ein Sohn Barachels von Bus aus der Sippe Ram. Sein Zorn richtete sich gegen Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott. (1. Mose 22.21)(Hiob 9.20)(Hiob 13.18)(Hiob 19.6-7)(Hiob 23.7)(Hiob 27.2)(Hiob 27.6)(Hiob 31.35)3Gegen dessen drei Freunde richtete sich sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob doch verdammten. (Hiob 15.5)(Hiob 18.21)(Hiob 20.29)(Hiob 22.5)4Elihu hatte sich Hiob gegenüber mit seinen Worten zurückgehalten, weil jene älter waren als er. 5Dann aber sah er, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten. Da entflammte sein Zorn. 6Elihu, der Sohn Barachels von Bus, ergriff das Wort und sagte:"Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt. / Darum hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen kundzutun. 7Ich dachte: 'Lass das Alter reden, / lass die Ergrauten Weisheit verkünden.' (Hiob 12.12)8Doch es ist der Geist im Menschen, / der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht. 9Nicht die Großen sind weise, / noch verstehen die Alten, was recht ist. 10Darum sage ich: 'Hört mir zu! / Auch ich will mein Wissen verkünden.' 11Ich habe auf eure Reden gewartet, / auf eure klugen Sprüche gehört, / bis ihr die Worte getroffen hättet. 12Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch keiner hat Hiob widerlegt, / seine Reden beantwortet.13Sagt nicht: 'Wir haben die Weisheit gefunden, / Gott muss ihn schlagen - und nicht ein Mensch.' 14Nicht gegen mich hat er seine Worte gerichtet, / und mit euren Sprüchen antworte ich nicht. 15Sie sind bestürzt, sie antworten nicht, / es fehlen ihnen die Worte. 16Ich habe gewartet, doch sie reden nicht, / sie stehen da, sagen nichts mehr. 17Auch ich will mein Teil zur Antwort geben, / auch ich will mein Wissen verkünden. 18Denn mit Worten bin ich randvoll angefüllt, / mich drängt der Geist, der in mir ist. 19Mein Inneres ist wie junger Wein, der eingeschlossen ist, / will wie neugefüllte Schläuche bersten. 20Ich will reden, damit mir leichter wird, / die Lippen öffnen und erwidern. 21Ich werde für niemand Partei ergreifen, / keinem Menschen werde ich schmeicheln. 22Nein, denn schmeicheln kann ich nicht, / sonst rafft mich mein Schöpfer bald weg."