1Er vernahm aber die Reden der Söhne Labans, die sagten: Jakob hat alles genommen, was unserm Vater gehört; und mit dem, was unserm Vater gehört, hat er all diesen Reichtum zuwege gebracht!(1. Mose 30.35)2Und Jakob sah, daß Labans Angesicht gegen ihn nicht mehr war wie gestern und vorgestern.3Da sprach der HERR zu Jakob: Kehre in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich will mit dir sein!(1. Mose 28.15)4Und Jakob ließ Rahel und Lea zu seiner Herde aufs Feld hinaus rufen5und sprach zu ihnen: Ich sehe, daß eures Vaters Angesicht gegen mich nicht mehr ist wie gestern und vorgestern; aber der Gott meines Vaters ist mit mir.(1. Mose 26.24)6Und ihr wisset, wie ich eurem Vater gedient habe mit meiner ganzen Kraft.7Euer Vater aber hat mich betrogen und mir meinen Lohn zehnmal verändert; doch hat ihm Gott nicht zugelassen, daß er mir schaden durfte.8Sagte er: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, so warf die ganze Herde Gesprenkelte; sagte er aber: Die Gestreiften sollen dein Lohn sein, so warf die ganze Herde Gestreifte.(1. Mose 30.32)(1. Mose 30.39)9So hat Gott eurem Vater die Herde entwendet und sie mir gegeben.10Es begab sich nämlich zu der Zeit, wo die Schafe brünstig werden, daß ich meine Augen aufhob und im Traume sah und siehe, die Böcke sprangen auf die gestreiften, gesprenkelten und scheckigen Schafe.11Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich!12Er aber sprach: Hebe doch deine Augen auf und siehe: Alle Böcke, welche die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig! Denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut.13Ich bin der Gott von Bethel, wo du die Säule gesalbt und mir ein Gelübde getan hast; nun mache dich auf, geh aus von diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Geburt!(1. Mose 28.18-22)14Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir auch noch ein Teil oder Erbe im Hause unsres Vaters?15Werden wir nicht von ihm angesehen, als wären wir fremd? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld verzehrt!(1. Mose 29.18)(1. Mose 29.27)16Darum gehört auch all der Reichtum, den Gott unserm Vater entwendet hat, uns und unsern Kindern. So tue du nun alles, was Gott dir gesagt hat!17Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und seine Weiber auf Kamele18und führte all sein Vieh weg und seine ganze Habe, die er erworben hatte, seine eigene Herde, die er in Mesopotamien erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak ins Land Kanaan zu ziehen.19Laban aber war ausgegangen, seine Schafe zu scheren; und Rahel stahl die Hausgötzen, die ihrem Vater gehörten.20Jakob aber täuschte Labans, des Syrers Herz, indem er ihm nicht anzeigte, daß er sich davonmachte.21Und er entfloh mit allem, was er hatte, machte sich auf und setzte über den Euphrat und wandte sein Angesicht dem Gebirge Gilead zu.
Labans Streit mit Jakob
22Am dritten Tag ward Laban angezeigt, daß Jakob geflohen sei.23Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit und holte ihn ein auf dem Gebirge Gilead.(1. Mose 31.47)24Aber Gott kam zu Laban, dem Syrer, des Nachts im Traum und sprach zu ihm: Hüte dich davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden!(1. Mose 20.3)(Sprüche 16.7)25Als nun Laban den Jakob einholte, hatte Jakob sein Zelt auf dem Berge aufgeschlagen; da schlug auch Laban mit seinen Brüdern sein Zelt auf dem Gebirge Gilead auf.26Und Laban sprach zu Jakob: Warum hast du dich weggestohlen und meine Töchter entführt, als wären sie Kriegsgefangene?27Warum bist du heimlich geflohen und hast mich getäuscht und es mir nicht angezeigt? Ich hätte dich mit Freuden begleitet, mit Gesang, mit Pauken und Harfen!28Du hast mich nicht einmal meine Söhne und Töchter küssen lassen; da hast du töricht gehandelt!29Es stünde in meiner Macht, euch Übles zu tun; aber der Gott eures Vaters hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, daß du mit Jakob anders als freundlich redest!30Und nun bist du ja gegangen, weil du dich so sehr sehntest nach deines Vaters Haus; warum hast du aber meine Götter gestohlen?31Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Ich fürchtete, du würdest mir deine Töchter entreißen!32Was aber deine Götter betrifft, bei welchem du sie findest, der soll nicht am Leben bleiben! In Gegenwart unsrer Brüder sieh dir alles an, was bei mir ist, und nimm, was dir gehört! Jakob wußte nämlich nicht, daß Rahel sie gestohlen hatte.(1. Mose 31.19)33Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde, fand aber nichts. Und von Leas Zelt ging er in Rahels Zelt.34Rahel aber hatte die Hausgötzen genommen und sie in den Kamelssattel gelegt und sich daraufgesetzt. Und Laban durchstöberte das ganze Zelt, fand sie aber nicht.35Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr möge nicht so grimmig dreinsehen, weil ich vor dir nicht aufstehen kann; es geht mir eben nach der Frauen Weise! Er aber suchte eifrig und fand die Hausgötzen nicht.36Da ward Jakob zornig und haderte mit Laban; und Jakob antwortete und sprach zu ihm: Was habe ich verbrochen, was habe ich gesündigt, daß du mir so hitzig nachgejagt bist?37Da du nun allen meinen Hausrat durchstöbert hast, was hast du von all deinem Hausrat gefunden? Lege es hier vor meine und deine Brüder, damit sie schlichten zwischen uns!38Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen; deine Mutterschafe und Ziegen wurden nie ihrer Jungen beraubt, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen!39Was zerrissen ward, habe ich dir nicht gebracht; ich mußte es ersetzen, du fordertest es von meiner Hand, ob es bei Tag oder bei Nacht gestohlen war.(2. Mose 22.11-12)40Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Frost, und der Schlaf floh meine Augen.41Diese zwanzig Jahre lang habe ich dir in deinem Hause gedient, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Schafe, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert!(1. Mose 29.20)(1. Mose 29.30)(1. Mose 30.21)(1. Mose 30.32)42Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Gefürchtete Isaaks für mich gewesen wäre, du hättest mich jetzt leer ziehen lassen; aber Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und dich diese Nacht gestraft!(1. Mose 31.24)(1. Mose 31.54)43Laban antwortete und sprach: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, ist mein! Was kann ich nun heute diesen meinen Töchtern oder ihren Kindern tun, die sie geboren haben?44Komm, wir wollen nun einen Bund machen, ich und du; der soll ein Zeuge sein zwischen mir und dir!
Jakobs Bund mit Laban
45Da nahm Jakob einen Stein und stellte ihn als Denkmal auf.(1. Mose 28.22)46Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten einen Wall und aßen daselbst auf dem Wall.47Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta; Jakob aber hieß ihn Galed.48Und Laban sprach: dieser Wall sei heute Zeuge zwischen mir und dir; darum wird er Galed genannt(Josua 22.27)(Josua 24.27)49und Mizpa, indem er sprach: Der HERR wache zwischen mir und dir, wenn wir einander nicht mehr sehen!50Wenn du meine Töchter mißhandelst und wenn du zu meinen Töchtern hinzu andere Frauen nimmst und kein Mensch dazwischen tritt, siehe, so ist doch Gott Zeuge zwischen mir und dir!51Weiter sprach Laban zu Jakob: Siehe, dieser Wall und dieses Denkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir52dieser Wall sei Zeuge und dieses Denkmal ein Zeugnis dafür, daß ich niemals über diesen Wall hinaus zu dir kommen will und daß auch du niemals in böser Absicht über diesen Wall oder über dieses Denkmal hinaus zu mir kommen sollst.53Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns, der Gott ihrer Väter! Jakob aber schwur bei der Furcht seines Vaters Isaak.(1. Mose 16.5)54Und Jakob brachte ein Opfer auf dem Berge und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Berg.(1. Mose 31.42)55Und Laban stand am Morgen früh auf, küßte seine Söhne und Töchter, segnete sie, ging und kehrte wieder an seinen Ort zurück.
1Und die Männer von Ephraim versammelten sich und zogen hinüber nach Norden, und sie sprachen zu Jephtha: Warum bist du durchgezogen, um wider die Kinder Ammon zu streiten, und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir gingen? Wir werden dein Haus über dir mit Feuer verbrennen!(Richter 8.1)2Und Jephtha sprach zu ihnen: Einen heftigen Streit haben wir gehabt, ich und mein Volk, mit den Kindern Ammon; und ich rief euch, aber ihr habt mich nicht aus ihrer Hand gerettet.3Und als ich sah, daß du nicht helfen wolltest, da setzte ich mein Leben aufs Spiel und zog hin wider die Kinder Ammon; und Jehova gab sie in meine Hand. Warum seid ihr denn an diesem Tage gegen mich heraufgezogen, um wider mich zu streiten?(Richter 5.18)(Richter 9.17)4Und Jephtha versammelte alle Männer von Gilead und stritt mit Ephraim; und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Flüchtlinge Ephraims seid ihr, ihr Gileaditer, inmitten Ephraims und inmitten Manasses!5Und Gilead nahm Ephraim die Furten des Jordan. Und es geschah, wenn ein Flüchtling von Ephraim sprach: Laß mich hinübergehen! so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimiter?6Und sagte er: Nein! so sprachen sie zu ihm: Sage doch: Schibboleth! Und sagte er: Sibboleth, und brachte es nicht fertig, richtig zu sprechen, dann ergriffen sie ihn und schlachteten ihn an den Furten des Jordan. Und es fielen in jener Zeit von Ephraim 42000.7Und Jephtha richtete Israel sechs Jahre; und Jephtha, der Gileaditer, starb und wurde in einer der Städte Gileads begraben.
Richter Ibzan, Elon und Abdon
8Und nach ihm richtete Israel Ibzan von Bethlehem.9Und er hatte dreißig Söhne; und dreißig Töchter entließ er aus dem Hause, und dreißig Töchter brachte er von außen für seine Söhne herein. Und er richtete Israel sieben Jahre.10Und Ibzan starb und wurde zu Bethlehem begraben.11Und nach ihm richtete Israel Elon, der Sebuloniter; und er richtete Israel zehn Jahre.12Und Elon, der Sebuloniter, starb und wurde zu Ajjalon im Lande Sebulon begraben.13Und nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhathoniter.14Und er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Und er richtete Israel acht Jahre.15Und Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhathoniter, starb und wurde zu Pirhathon begraben im Lande Ephraim, im Gebirge der Amalekiter.