zurückEinzelansichtvor

Richter - Kapitel 8

1 Doch dabei machten die Männer des Stammes Efraïm Gideon heftige Vorwürfe: "Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns nicht rufen lassen, als du zum Kampf gegen die Midianiter aufgebrochen bist?" (Richter 12.1) 2 Doch Gideon antwortete: "Was habe ich denn schon geleistet im Vergleich zu euch? Ist die Nachlese Efraïms nicht besser als die ganze Weinlese Abiësers? (Richter 6.11) (Richter 6.15) 3 Euch hat Gott doch die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb in die Hand gegeben! Das stellt alles in den Schatten, was ich getan habe." Mit diesen Worten besänftigte er sie, und sie gaben sich zufrieden. 4 Als Gideon mit seinen 300 Männern erschöpft von der Verfolgung den Jordan überquert hatte, 5 bat er die Bewohner von Sukkot: "Gebt meinen Leuten doch ein paar Brotlaibe. Sie sind ganz erschöpft. Wir verfolgen die Midianiterkönige Sebach und Zalmunna." 6 Doch die Stadtobersten erwiderten: "Hast du Sebach und Zalmunna denn schon in der Hand? Warum sollen wir deiner Truppe Brot geben?" 7 Da sagte Gideon: "Das werdet ihr mir büßen! Wenn Jahwe die beiden Könige in meine Hand gegeben hat, werde ich euch mit Wüstendorn und Stechdistel zerdreschen." 8 Dann zog er nach Pnuël weiter und bat auch dort um Brot. Doch er bekam die gleiche Antwort wie in Sukkot. 9 "Wenn ich heil zurückkomme, reiße ich eure Burg nieder", drohte Gideon. 10 Sebach und Zalmunna hatten mit ihren Truppen - etwa 15.000 Mann - in Karkor Halt gemacht. Das war alles, was von dem ganzen Heerlager der östlichen Nomanden übrig geblieben war. 120.000 Kämpfer waren gefallen. 11 Gideon folgte ihnen auf der Beduinenstraße, die östlich von Nobach und Jogboha verläuft, und griff das feindliche Heer, das sich in Sicherheit wähnte, völlig unerwartet an. 12 Das ganze Lager geriet in Panik, und die beiden Könige Sebach und Zalmunna flohen. Gideon verfolgte sie und nahm beide gefangen. 13 Nach der Schlacht machte sich Gideon Ben-Joasch auf den Rückweg. Als er den Pass von Heres hinabstieg, 14 traf er einen jungen Mann aus Sukkot. Er hielt ihn fest und ließ sich von ihm die Namen der führenden Männer und der Stadtoberen aufschreiben, insgesamt 77 Namen. 15 Als er nach Sukkot kam, sagte er zu den Männern der Stadt: "Hier sind Sebach und Zalmunna, mit denen ihr mich verspottet und gesagt habt: 'Hast du Sebach und Zalmunna denn schon in der Hand? Warum sollen wir deiner erschöpften Truppe Brot geben?' 16 Dann ließ er die führenden Männer der Stadt ergreifen und zahlte es ihnen mit Wüstendorn und Stechdisteln heim. 17 In Pnuël ließ er die Männer der Stadt erschlagen und die Burg niederreißen. 18 Schließlich wandte er sich an Sebach und Zalmunna: "Wie sahen die Männer aus, die ihr am Berg Tabor erschlagen habt?" - "Sie waren wie du", antworteten sie, "jeder sah aus wie ein Königssohn." 19 Da rief Gideon: "Es waren meine eigenen Brüder! So wahr Jahwe lebt: Hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht umbringen!" 20 Er wandte sich an Jeter, seinen ältesten Sohn: "Töte sie!" Doch Jeter war noch jung und zögerte, sein Schwert zu ziehen; er hatte Angst davor. 21 Da sagten Sebach und Zalmunna: "Steh doch auf und tu es selbst! Hier braucht es den ganzen Mann!" Da sprang Gideon auf und erschlug beide. Dann nahm er die Halbmonde an sich, die an den Hälsen ihrer Kamele hingen. 22 Die Israeliten sagten zu Gideon: "Du sollst unser Herrscher sein, du, dein Sohn und dein Enkel, denn du hast uns von den Midianitern befreit." 23 Doch Gideon erwiderte: "Ich will nicht über euch herrschen, und auch mein Sohn soll es nicht; Jahwe soll euer König sein! 24 Ich habe jedoch eine Bitte an euch: Gebt mir die geweihten Ringe, die ihr erbeutet habt!" Die Midianiter hatten nämlich goldene Ringe getragen, weil sie Ismaëliten waren. 25 "Das tun wir gern", sagten sie. Sie breiteten einen Umhang aus, und jeder warf den Weihring von seiner Beute darauf. 26 Das Gold, das auf diese Weise zusammenkam, wog etwa 20 Kilogramm. Dazu kamen noch die Halbmonde, Ohrgehänge und Purpurkleider, die die Midianiterkönige getragen hatten, und der kostbare Halsschmuck der Kamele. 27 Gideon ließ daraus ein Efod machen und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Ganz Israel kam dorthin und verehrte es. Das wurde Gideon und seiner Familie zum Verhängnis. (2. Mose 28.6) (Richter 17.5) 28 So wurden die Midianiter gezwungen, sich vor Israel zu beugen. Sie wagten nicht mehr, den Kopf hoch zu tragen. So lange Gideon lebte, hatte das Land Ruhe vor seinen Feinden, 40 Jahre lang. (Richter 3.11) (Richter 5.31) 29 Und Gideon Jerub-Baal Ben-Joasch kehrte nach Hause zurück. 30 Von seinen vielen Frauen hatte er 70 Söhne. 31 Eine seiner Nebenfrauen wohnte in Sichem. Sie bekam einen Sohn von ihm, den er Abimelech, "mein Vater ist König", nannte. 32 Gideon starb in hohem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abiëser-Sippe, beigesetzt. (Richter 6.11) 33 Bald nach Gideons Tod fingen die Israeliten wieder an, es mit den Baalen zu treiben, und machten sich den Baal-Berit zum Gott. (Richter 2.11) (Richter 9.4) 34 Sie vergaßen Jahwe, ihren Gott, der sie aus der Gewalt aller ihrer Feinde ringsum gerettet hatte. 35 Auch der Familie von Gideon, der auch Jerub-Baal genannt wurde, erwiesen sie keinen Dank für all das Gute, was er an Israel getan hatte. Das kam so: (Richter 9.5) (Richter 9.19) (Richter 9.24)

zurückEinzelansichtvor

2. Könige - Kapitel 12

Joasch von Juda - Ausbesserung des Tempels

1 Sieben Jahre war Joas alt, als er König wurde. Im siebten Jahre Jehus wurde Joas König, und er regierte vierzig Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beerseba. 2 Und Joas tat, was recht war in den Augen Jehovas, solange der Priester Jojada ihn unterwies. 3 Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. 4 Und Joas sprach zu den Priestern: Alles Geld der geheiligten Dinge, welches in das Haus Jehovas gebracht wird: das Geld eines jeden Gemusterten, das Geld der Seelen, je nach der Schätzung eines jeden, und alles Geld, das jemand ins Herz kommt, in das Haus Jehovas zu bringen, (1. Könige 22.44) (2. Könige 14.4) 5 sollen die Priester an sich nehmen, ein jeder von seinen Bekannten; und sie selbst sollen das Baufällige des Hauses ausbessern, alles, was daselbst Baufälliges gefunden wird. 6 Und es geschah, im 23. Jahre des Königs Joas hatten die Priester das Baufällige des Hauses nicht ausgebessert. 7 Da rief der König Joas den Priester Jojada und die Priester und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr das Baufällige des Hauses nicht aus? Und nun sollt ihr kein Geld von euren Bekannten nehmen, sondern ihr sollt es für das Baufällige des Hauses hergeben. 8 Und die Priester willigten ein, kein Geld mehr von dem Volke zu nehmen, noch auch das Baufällige des Hauses auszubessern. 9 Und der Priester Jojada nahm eine Lade und bohrte ein Loch in ihren Deckel, und er stellte sie neben den Altar, zur Rechten, wenn man in das Haus Jehovas hineingeht; und die Priester, welche die Schwelle hüteten, legten alles Geld darein, welches in das Haus Jehovas gebracht wurde. 10 Und es geschah, wenn sie sahen, daß viel Geld in der Lade war, so kamen der Schreiber des Königs und der Hohepriester herauf, und sie banden das Geld, welches sich im Hause Jehovas vorfand, zusammen und zählten es. 11 Und sie gaben das abgewogene Geld in die Hände derer, welche das Werk betrieben, die über das Haus Jehovas bestellt waren; und diese gaben es aus an die Zimmerleute und an die Bauleute, welche am Hause Jehovas arbeiteten, 12 und an die Maurer und an die Steinhauer, und um Holz und gehauene Steine zu kaufen, um das Baufällige des Hauses Jehovas auszubessern, und für alles, was zur Ausbesserung des Hauses ausgegeben wurde. 13 Doch wurden für das Haus Jehovas keine silbernen Becken, Messer, Sprengschalen, Trompeten, noch irgend ein goldenes Gerät oder ein silbernes Gerät, von dem Gelde gemacht, welches in das Haus Jehovas gebracht wurde; 14 sondern man gab es denen, welche das Werk betrieben, daß sie das Haus Jehovas damit ausbesserten. 15 Und man rechnete nicht mit den Männern, in deren Hand man das Geld gab, um es denen zu geben, welche das Werk taten; denn sie handelten getreulich. 16 Das Geld von Schuldopfern und das Geld von Sündopfern wurde nicht in das Haus Jehovas gebracht; es war für die Priester. (2. Könige 22.7) 17 Damals zog Hasael, der König von Syrien, herauf und stritt wider Gath und nahm es ein. Und Hasael richtete sein Angesicht darauf, wider Jerusalem hinaufzuziehen.

Auslieferung der Tempelschätze an die Aramäer durch Joasch - Seine Ermordung

18 Da nahm Joas, der König von Juda, alle geheiligten Dinge, die Josaphat und Joram und Ahasja, seine Väter, die Könige von Juda, geheiligt hatten, und seine geheiligten Dinge, und all das Gold, das sich in den Schätzen des Hauses Jehovas und des Hauses des Königs vorfand, und sandte es Hasael, dem König von Syrien. Und er zog ab von Jerusalem. (2. Könige 10.32) 19 Und das Übrige der Geschichte Joas' und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? (1. Könige 15.18) 20 Und seine Knechte standen auf und machten eine Verschwörung, und sie erschlugen Joas im Hause Millo, wo man nach Silla hinabgeht. 21 Und Josakar, der Sohn Schimeaths, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Knechte, erschlugen ihn, und er starb; und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Amazja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. (2. Könige 14.5)