1 Saulus, der die Jünger des Herrn immer noch mit großer Wut verfolgte und sie mit dem Tod bedrohte, ging zum Hohen Priester(Apostelgeschichte 8.3)(Apostelgeschichte 22.3)(Apostelgeschichte 26.9)2und erbat sich Schreiben an die Synagogen von Damaskus. Die Briefe würden ihn bevollmächtigen, Männer und Frauen aufzuspüren, die Anhänger des neuen Weges waren, und sie als Gefangene nach Jerusalem zu bringen.3Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, strahlte plötzlich ein Licht aus dem Himmel. Es blendete ihn von allen Seiten,(1. Korinther 15.8)4sodass er zu Boden stürzte. Gleichzeitig hörte er, wie eine Stimme zu ihm sagte: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?"5"Wer bist du, Herr?", antwortete er. "Ich bin Jesus, den du verfolgst", erwiderte die Stimme.6"Steh jetzt auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst."7Die Männer, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da. Sie hörten zwar eine Stimme, sahen aber niemand.8Saulus richtete sich vom Boden auf und öffnete seine Augen - doch er konnte nichts sehen. Man musste ihn an der Hand nach Damaskus führen.9Drei Tage lang war er blind und aß und trank nichts.10In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Dem erschien der Herr in einer Vision. "Hananias!", sagte er. "Ja, Herr", antwortete dieser.11"Steh auf und geh in die Gerade Straße in das Haus von Judas", befahl ihm der Herr. "Frage dort nach einem Saulus aus Tarsus. Er betet nämlich12und hat in einer Vision einen Mann namens Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehen könnte."13"Herr", entgegnete Hananias, "ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.14Und auch hier ist er von den Hohen Priestern bevollmächtigt, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen."15Doch der Herr sagte: "Geh nur hin! Denn gerade ihn habe ich als Werkzeug für mich ausgewählt. Er soll meinen Namen bei Nichtjuden und ihren Königen genauso bekannt machen wie bei den Israeliten.(Apostelgeschichte 13.46)(Apostelgeschichte 26.2)(Apostelgeschichte 27.24)16Ich werde ihm zeigen, wie viel er nun für meinen Namen leiden muss."(2. Korinther 11.23)17Da ging Hananias in jenes Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: "Saul, mein Bruder! Der Herr hat mich geschickt - Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden."18Im selben Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.19Dann aß er etwas und kam wieder zu Kräften.Er war erst einige Tage bei den Jüngern in Damaskus,20da predigte er auch schon in den Synagogen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.21Alle, die ihn hörten, waren fassungslos. "Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem alle erbarmungslos verfolgte, die diesen Namen anrufen?", sagten sie. "Und ist er nicht deswegen hierher gekommen, um sie als Gefangene den Hohen Priestern auszuliefern?"(Apostelgeschichte 8.1)(Apostelgeschichte 26.10)22Saulus aber trat umso entschiedener auf und brachte die Juden von Damaskus durcheinander, weil er ihnen beweisen konnte, dass Jesus der Messias ist.(Apostelgeschichte 18.28)23 Als nun eine geraume Zeit vergangen war, fassten die Juden den Beschluss, Saulus zu töten,24aber er hatte davon erfahren. Sie bewachten nämlich Tag und Nacht die Stadttore, um ihn nicht entkommen zu lassen.25Seine Anhänger aber ließen ihn eines Nachts in einem Korb die Stadtmauer hinab.(2. Korinther 11.32-33)26Als Saulus wieder nach Jerusalem kam, versuchte er, sich dort den Jüngern anzuschließen. Aber sie alle hatten Angst vor ihm, weil sie nicht wirklich glaubten, dass er ein Jünger geworden war.(Galater 1.17-19)27Da nahm sich Barnabas seiner an. Er brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie Saulus auf seiner Reise den Herrn gesehen und wie der Herr zu ihm gesprochen hatte. Er schilderte auch, wie mutig Saulus in Damaskus im Namen von Jesus aufgetreten war.28Von da an ging Saulus bei den Jüngern in Jerusalem aus und ein. Mit ihnen zusammen trat er unerschrocken im Namen des Herrn auf.29Er redete und diskutierte auch mit den griechisch sprechenden Juden. Doch sie versuchten ihn umzubringen.30Als die führenden Brüder in der Gemeinde das erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea und schickten ihn von dort nach Tarsus weg.(Galater 1.21)31 Nun erlebte die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien eine friedliche Zeit. Die Christen wurden gefestigt und lebten in Ehrfurcht vor dem Herrn. Und weil der Heilige Geist ihnen zur Seite stand, vermehrte sich ihre Zahl.32 Auf einer Reise durch das ganze Gebiet kam Petrus zu den Heiligen in Lydda.33Er erfuhr dort von einem gelähmten Mann namens Äneas, der seit acht Jahren ans Bett gefesselt war.34Petrus sagte zu ihm: "Äneas, Jesus, der Messias, heilt dich jetzt! Steh auf und mach dein Bett selbst!" Im selben Augenblick stand Äneas auf.35Alle Bewohner von Lydda und der ganzen Scharon-Ebene sahen ihn gesund umherlaufen. Da wandten sie sich dem Herrn zu.36In Joppe lebte eine Jüngerin mit Namen Tabita. Das heißt so viel wie "Gazelle". Sie tat viel Gutes und half den Armen, wo sie nur konnte.37Nun war sie gerade in dieser Zeit krank geworden und gestorben. Man wusch den Leichnam und bahrte ihn im oberen Stockwerk des Hauses auf.38Als die Jünger in Joppe gehört hatten, dass Petrus sich in Lydda aufhielt, schickten sie sofort zwei Männer zu ihm und ließen ausrichten: "Bitte komm so schnell wie möglich zu uns." Von Joppe war es nicht weit nach Lydda.39Petrus ging sofort mit ihnen. Als er angekommen war, führten sie ihn gleich in das Obergemach. Dort hatten sich viele Witwen eingefunden. Weinend traten sie zu Petrus und zeigten ihm die Unter- und Obergewänder, die Tabita für sie gemacht hatte, als sie noch lebte.40Doch Petrus schickte alle hinaus. Dann kniete er nieder und betete. Schließlich wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: "Tabita, steh auf!" Da öffnete sie die Augen. Und als sie Petrus erblickte, setzte sie sich auf.(Markus 5.41)41Er fasste sie an der Hand und half ihr auf die Füße. Dann rief er die Witwen und die anderen Heiligen herein und gab ihnen Tabita lebend zurück.42Bald wusste ganz Joppe, was geschehen war, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43Petrus blieb noch lange in der Stadt und wohnte während dieser Zeit bei einem Gerber namens Simon.
1 In Cäsarea lebte damals ein römischer Offizier namens Kornelius. Er war Hauptmann der sogenannten Italischen Kohorte,2ein frommer Mann, der mit seiner ganzen Hausgemeinschaft Gott verehrte. Er tat viel für Not leidende Juden und betete regelmäßig.3An einem Nachmittag gegen drei Uhr hatte er eine Vision und sah deutlich, wie ein Engel Gottes zu ihm hereinkam und ihn hörbar ansprach: "Kornelius!"4Erschrocken starrte er den Engel an: "Was ist, Herr?" - "Gott hat deine Gebete gehört und gesehen, wie viel Gutes du den Armen tust", sagte der Engel.5"Schick jetzt einige Männer nach Joppe und lass einen gewissen Simon, den man auch Petrus nennt, zu dir kommen.6Er wohnt bei einem Gerber, der auch Simon heißt und dessen Haus direkt am Meer liegt."(Apostelgeschichte 9.43)7Gleich nachdem der Engel wieder gegangen war, rief er zwei seiner Hausdiener und einen gläubigen Soldaten aus seinem Gefolge.8Er berichtete ihnen alles, was geschehen war, und schickte sie nach Joppe.(Apostelgeschichte 11.5)9Am nächsten Tag gegen zwölf Uhr näherten sich die Männer bereits der Stadt. Um diese Zeit ging Petrus zum Beten auf die Dachterrasse hinaus.10Kurz darauf bekam er Hunger und wollte essen. Während ihm etwas zubereitet wurde, hatte er eine Vision.11Er sah den Himmel offen und etwas wie ein großes leinenes Tuch auf die Erde herabkommen. Es wurde an vier Zipfeln gehalten, und12in ihm befanden sich alle möglichen Arten von Vierfüßlern, Kriechtieren und Vögeln.13Eine Stimme sagte: "Los, Petrus, schlachte und iss!"14"Auf keinen Fall, Herr!", sagte Petrus. "In meinem ganzen Leben habe ich noch niemals etwas Verbotenes oder Unreines gegessen!"(3. Mose 11.1)(Hesekiel 4.14)15Doch die Stimme forderte ihn ein zweites Mal heraus: "Was Gott für rein erklärt hat, halte du nicht für unrein."(Römer 14.14)16Das alles geschah drei Mal, dann wurde das Tuch wieder in den Himmel hinaufgezogen.17Während Petrus noch darüber rätselte, was die Vision wohl bedeuten sollte, standen die Männer, die Kornelius geschickt hatte, schon vor dem Tor. Sie hatten sich nach Simons Haus durchgefragt.18Durch Rufen machten sie sich bemerkbar und fragten: "Ist hier ein Simon zu Gast, der Petrus genannt wird?"19Petrus dachte immer noch über die Vision nach, als der Geist Gottes zu ihm sagte: "Pass auf! Da sind drei Männer, die dich suchen.20Steh auf und geh nach unten! Du kannst ihnen ohne Bedenken folgen, denn ich habe sie geschickt."21Petrus ging jetzt zu den Männern hinunter und sagte: "Ich bin der, den ihr sucht. Was führt euch zu mir?"22"Der Hauptmann Kornelius", sagten sie, "ein gerechter, gottesfürchtiger und bei der ganzen jüdischen Bevölkerung angesehener Mann hat uns geschickt. Er ist von einem heiligen Engel angewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen, um zu hören, was du zu sagen hast."23Da ließ Petrus die Männer eintreten und sorgte für ein Quartier.Am nächsten Morgen machte er sich mit ihnen auf den Weg. Einige Brüder aus Joppe begleiteten sie.24Am folgenden Tag erreichten sie Cäsarea. Kornelius hatte sie schon erwartet und seine Verwandten und engsten Freunde bei sich eingeladen.25Als Petrus durchs Hoftor trat, kam Kornelius ihm entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder.26Doch Petrus zog ihn hoch und sagte: "Steh auf! Ich bin doch nur ein Mensch."(Apostelgeschichte 14.15)(Offenbarung 19.10)27Während sie sich unterhielten, betraten sie das Haus. Petrus fand dort viele Leute versammelt.28"Ihr wisst ja", sagte er, "dass es für einen Juden nicht erlaubt ist, engen Kontakt mit einem Nichtjuden zu haben oder ihn gar zu besuchen. Doch Gott hat mir gezeigt, keinen Menschen als unrein oder unberührbar zu betrachten.29Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Nun möchte ich fragen, warum ihr mich geholt habt."30Kornelius erwiderte: "Vor vier Tagen betete ich in meinem Haus bis zu dieser Zeit gegen drei Uhr nachmittags. Plötzlich stand ein Mann in einem leuchtend weißen Gewand vor mir31und sagte: 'Kornelius! Gott hat deine Gebete gehört und gesehen, wie viel Gutes du den Armen tust.32Schick Boten nach Joppe und lass einen gewissen Simon, den man auch Petrus nennt, zu dir kommen. Er wohnt bei einem Gerber namens Simon, dessen Haus direkt am Meer liegt.'33Da habe ich sofort einige Leute zu dir geschickt. Und es ist sehr schön, dass du gleich gekommen bist. Nun haben wir uns hier in der Gegenwart Gottes versammelt, um all das zu hören, was der Herr dir aufgetragen hat."34Petrus begann: "Jetzt begreife ich, wie wahr es ist, dass Gott nicht bestimmte Menschen anderen vorzieht.(1. Samuel 16.7)(Römer 2.11)35Er nimmt aus jedem Volk alle an, die in Ehrfurcht vor ihm leben und seinen Willen tun.(Johannes 10.16)36Ihr kennt ja die Botschaft, die Gott dem Volk Israel gesandt hat. Es ist das Evangelium des Friedens durch den, der Herr über alle Menschen ist: Jesus, der Messias.(Epheser 2.17)37Ebenso kennt ihr die Ereignisse, die sich in ganz Judäa zugetragen haben. Angefangen hat es schon in Galiläa, nachdem Johannes die Menschen zur Taufe aufgerufen hatte:(Matthäus 4.12)38Gott hatte Jesus von Nazaret mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt. Gott war mit ihm, und so zog er umher, tat den Menschen Gutes und heilte alle, die vom Teufel tyrannisiert wurden.(Matthäus 3.16)39Wir sind Zeugen für alles, was er im ganzen jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Dann haben sie ihn ans Kreuz gehängt und getötet.40Aber Gott hat ihn am dritten Tag wieder zum Leben erweckt und ihn als Auferstandenen präsentiert(1. Korinther 15.4-7)41- allerdings nicht dem ganzen Volk, sondern nur den Zeugen, die Gott schon vorher dazu bestimmt hatte. Das waren wir, die mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er vom Tod auferstanden war.(Lukas 24.30)(Lukas 24.43)(Johannes 14.19)(Johannes 14.22)42Er hat uns beauftragt, dem Volk Israel zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter über Lebende und Tote ist.(Johannes 5.22)43Schon die Propheten haben von ihm geredet. Sie bezeugen übereinstimmend, dass jeder, der an ihn glaubt, die Vergebung für seine Sünden erhält."(Jesaja 53.5-6)(Jeremia 31.34)44Während Petrus diese Worte sagte, kam der Heilige Geist auf alle, die seine Ansprache hörten.45Die Gläubigen jüdischer Herkunft, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch nichtjüdischen Menschen geschenkt worden war.46Sie hörten nämlich, wie die Versammelten Gottes Größe in nichtgelernten Sprachen priesen. Da sagte Petrus zu seinen Begleitern:(Apostelgeschichte 2.4)47"Kann denn jemand diesen Menschen das Wasser zur Taufe verweigern? Sie haben doch genau wie wir den Heiligen Geist empfangen."48Und er ordnete an, sie auf den Namen von Jesus, dem Messias, zu taufen. Danach baten sie Petrus, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben.