1David machte sich rasch auf den Weg, und Jonatan kehrte in die Stadt zurück. 2Auf seiner Flucht kam David nach Nob zum Priester Ahimelech. Dieser lief ihm aufgeregt entgegen und fragte: "Warum kommst du allein? Weshalb ist niemand bei dir?" 3David erwiderte: "Der König hat mir einen Auftrag gegeben, von dem niemand etwas erfahren darf. Die Leute habe ich an einen bestimmten Ort bestellt. 4Aber jetzt: Hast du etwas zur Hand? Kannst du mir fünf Brotfladen geben oder was sich sonst auftreiben lässt?" 5"Ich habe aber kein gewöhnliches Brot hier, nur heiliges Brot ist da", wandte der Priester ein. "Wenn sich deine Männer nur von Frauen ferngehalten haben!" (2. Mose 19.15)(3. Mose 22.3-7)(3. Mose 24.5-9)6"Seit vorgestern sind wir mit keiner Frau in Berührung gekommen", sagte David. "Seit unserem Aufbruch sind auch die Waffen der Leute rein. Auch wenn es nur ein gewöhnliches Unternehmen ist, so werden sie heute erst recht rein sein." 7Da gab der Priester ihm die heiligen Brote, die man eben vom Tisch im Heiligtum abgeräumt hatte, um frisches Brot aufzulegen. Andere Brote waren nicht da.(Matthäus 12.3)8An diesem Tag hielt sich dort vor Jahwe auch ein Mann aus dem Gefolge Sauls auf. Es war der Aufseher über die Hirten Sauls, er hieß Doëg und war ein Edomiter.(1. Samuel 22.9)(1. Samuel 22.18)9David fragte Ahimelech: "Hast du nicht einen Speer oder ein Schwert für mich? Ich konnte meine Waffen nicht mitnehmen, weil die Sache des Königs so dringend war." 10"Doch", sagte der Priester, "wir haben das Schwert des Philisters Goliat hier, den du im Terebinthental erschlagen hast. Es ist in einen Mantel gewickelt und liegt hinter dem Efod. Wenn du willst, kannst du es haben. Eine andere Waffe ist nicht hier." - "Gib es mir!", sagte David. "Solch ein Schwert gibt es nicht noch einmal."(1. Samuel 17.50-51)11 Noch am selben Tag setzte David seine Flucht fort und kam zu Achisch, dem König von Gat. (Psalm 56.1)12Doch die Hofbeamten des Achisch warnten den König: "Ist das nicht David, der König von Israel? Ist das nicht der, von dem sie bei Reigentänzen singen: 'Saul hat seine tausend Mann erschlagen, / David aber zehnmal tausend.'"(1. Samuel 18.7)(1. Samuel 29.5)13David nahm sich diese Worte sehr zu Herzen und geriet in große Furcht vor Achisch, dem König von Gat. 14Darum stellte er sich wahnsinnig und tobte, als man ihn festhalten wollte. Er kritzelte auf die Torflügel und ließ Speichel in seinen Bart laufen. (Psalm 34.1)15Da sagte Achisch zu seinen Leuten: "Gibt es hier nicht schon genug Verrückte, dass ihr mir den herbringen müsst?16Soll er sich doch woanders austoben, aber nicht in meinem Haus!"
Hiobs Antwort: Klage über die Härte der Freunde, über das zu Unrecht zugefügte Leid - Gewißheit über den Erlöser
1Und Hiob antwortete und sprach:2Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zermalmen?3Schon zehnmal ist es, daß ihr mich geschmäht habt; ihr schämet euch nicht, mich zu verletzen.4Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt doch mein Irrtum bei mir.5Wenn ihr wirklich wider mich großtun wollt, und wider mich dartun meine Schmach,6so wisset denn, daß Gott mich in meinem Rechte gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netze.7Siehe, ich schreie über Gewalttat, und werde nicht erhört; ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht.(Hiob 30.20)8Er hat meinen Weg verzäunt, daß ich nicht hinüber kann, und auf meine Pfade legte er Finsternis.(Klagelieder 3.7)(Klagelieder 3.9)9Meine Ehre hat er mir ausgezogen, und weggenommen die Krone meines Hauptes.10Er hat mich niedergerissen ringsum, so daß ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum.11Und seinen Zorn ließ er wider mich entbrennen, und achtete mich seinen Feinden gleich.(Hiob 13.24)(Hiob 33.10)12Allzumal kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg wider mich, und lagerten sich rings um mein Zelt.(Hiob 30.12)13Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet.(Psalm 31.12)(Psalm 69.9)14Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen.(Psalm 38.12)15Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden.16Meinem Knechte rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Munde muß ich zu ihm flehen.17Mein Atem ist meinem Weibe zuwider, und mein übler Geruch den Kindern meiner Mutter.(Hiob 2.9)18Selbst Buben verachten mich; will ich aufstehen, so reden sie über mich.(Hiob 30.1)19Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gekehrt.(Hiob 19.13)20Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleische, und nur mit der Haut meiner Zähne bin ich entronnen.(Psalm 102.6)21Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, ihr meine Freunde! denn die Hand Gottes hat mich angetastet.(Rut 1.13)22Warum verfolget ihr mich wie Gott, und werdet meines Fleisches nicht satt?(Psalm 27.2)23O daß doch meine Worte aufgeschrieben würden! o daß sie in ein Buch gezeichnet würden,24mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen eingehauen auf ewig!25Und ich, ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen;(Jesaja 41.14)(2. Timotheus 1.12)26und ist nach meiner Haut dieses da zerstört, so werde ich aus meinem Fleische Gott anschauen,(Psalm 17.15)(Psalm 73.24)27welchen ich selbst mir anschauen, und den meine Augen sehen werden, und kein anderer: meine Nieren verschmachten in meinem Innern. -(1. Johannes 3.2)28Wenn ihr saget: Wie wollen wir ihn verfolgen? und daß die Wurzel der Sache in mir sich befinde,29so fürchtet euch vor dem Schwerte! Denn das Schwert ist der Grimm über die Missetaten; auf daß ihr wisset, daß ein Gericht ist.