1Jahwe sagte zu Samuel: "Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn verworfen. Er soll nicht mehr König über Israel sein. Füll dein Horn mit Salböl und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu Isai von Bethlehem, weil ich mir einen seiner Söhne als König ausgesucht habe." (1. Samuel 15.23)(1. Samuel 15.35)2"Aber wie kann ich denn gehen?", erwiderte Samuel. "Saul wird es erfahren und mich umbringen." Jahwe sagte: "Nimm eine junge Kuh mit und sag dort: 'Ich bin gekommen, um Jahwe ein Opfer zu bringen.' 3Lade Isai zu dem Schlachtopfer ein. Dann werde ich dir zeigen, was du tun musst. Du sollst mir den salben, den ich dir nennen werde."4Samuel tat, was Jahwe ihm befohlen hatte, und ging nach Bethlehem. Da eilten ihm die Ältesten der Stadt voller Angst entgegen. "Bringst du Frieden?", fragten sie. (2. Könige 9.18)5"Ja, Frieden", antwortete er. "Ich bin gekommen, um Jahwe zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer!" Dann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfermahl ein.6Als sie dann kamen und er Eliab sah, dachte er: "Hier steht Jahwes Gesalbter vor Gott." 7Aber Jahwe sagte zu Samuel: "Sieh nicht auf seine Erscheinung und seinen hohen Wuchs! Ich habe ihn verworfen. Es ist nicht so, wie der Mensch es sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Jahwe aber sieht auf das Herz." (Psalm 7.10)(Apostelgeschichte 10.34)8Dann rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel treten. Doch dieser sagte: "Auch ihn hat Jahwe nicht erwählt." 9Nun ließ Isai Schamma kommen, aber Samuel sagte: "Auch ihn hat Jahwe nicht erwählt." 10So ließ Isai sieben seiner Söhne an Samuel vorbeigehen. Aber Samuel sagte zu ihm: "Von diesen hat Jahwe keinen erwählt." (1. Chronik 2.13-15)11Deshalb fragte er: "Sind das alle deine Söhne?" Isai sagte: "Der Jüngste ist noch übrig. Aber er hütet gerade die Schafe." Da sagte Samuel: "Schick jemand hin und lass ihn holen! Wir werden uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er gekommen ist." (1. Samuel 17.14)12So schickte Isai einen Boten und ließ David kommen. Der Junge war rotblond, hatte schöne Augen und sah gut aus. Da sagte Jahwe: "Auf, salbe ihn! Er ist es." 13Samuel nahm das Ölhorn und salbte David im Kreis seiner Brüder. Von diesem Tag an kam der Geist Gottes über David und verließ ihn nicht mehr. Samuel kehrte nach Rama zurück.(2. Samuel 2.4)(2. Samuel 5.3)14 Von Saul jedoch wich der Geist Jahwes. Und ein böser Geist, den Jahwe geschickt hatte, begann ihn zu ängstigen. (1. Samuel 18.10)15Sauls Diener sagten zu ihm: "Offenbar hat Gott dir einen bösen Geist geschickt, der dir Angst macht. 16Unser Herr möge seinen Sklaven hier befehlen, dass sie einen Mann suchen, der Zither spielen kann. Wenn dann der böse Geist von Gott über dich kommt, kann er dir vorspielen, und es wird dir besser gehen." (2. Könige 3.15)17Da sagte Saul zu seinen Dienern: "Sucht mir einen guten Zitherspieler und bringt ihn her." 18Einer der jungen Männer sagte: "Ich kenne einen Sohn Isais aus Bethlehem, der gut spielen kann und außerdem ein tüchtiger Kämpfer ist. Er versteht es, immer das richtige Wort zu sagen, und sieht auch noch gut aus. Jahwe ist mit ihm." 19Da schickte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: "Schick mir deinen Sohn David, der die Schafe hütet." 20Isai holte einen Esel und belud ihn mit Broten. Dazu gab er einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und schickte alles mit David zu Saul. 21So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst. Saul gewann ihn sehr lieb und machte ihn zu seinem Waffenträger. 22Isai ließ er sagen: "Lass David in meinem Dienst bleiben. Ich bin sehr zufrieden mit ihm." 23Immer, wenn dieser Geist von Gott über Saul kam, nahm David die Zither und spielte darauf. So fand Saul Erleichterung. Es ging ihm besser, und der böse Geist verließ ihn.(1. Samuel 16.14)
Hiobs Antwort: Rechtfertigung seines Klagens mit der Schwere seines Leidens - Wunsch nach schnellem Tod - Klage über die Härte der Freunde
1Und Hiob antwortete und sprach:2O daß mein Gram doch gewogen würde, und man mein Mißgeschick auf die Waagschale legte allzumal!3Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen meine Worte.4Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist; die Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung wider mich auf.(Psalm 38.3)5Schreit ein Wildesel beim Grase, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter?6Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß?7Was meine Seele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.8O daß doch meine Bitte einträfe, und Gott mein Verlangen gewährte,9daß es Gott gefiele, mich zu zermalmen, daß er seine Hand losmachte und mich vernichtete!10So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, daß ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe.11Was ist meine Kraft, daß ich ausharren, und was mein Ende, daß ich mich gedulden sollte?12Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein Fleisch von Erz?13Ist es nicht also, daß keine Hilfe in mir, und jede Kraft aus mir vertrieben ist?14Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.15Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, welche hinschwinden,(Psalm 38.12)16welche trübe sind von Eis, in die der Schnee sich birgt.17Zur Zeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden.18Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.19Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge Schebas hofften auf sie:(1. Mose 25.15)(Hiob 1.15)20sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zu Schanden.21Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr sehet einen Schrecken und fürchtet euch.22Habe ich etwa gesagt: Gebet mir, und machet mir ein Geschenk von eurem Vermögen;23und befreiet mich aus der Hand des Bedrängers, und erlöset mich aus der Hand der Gewalttätigen?24Belehret mich, und ich will schweigen; und gebet mir zu erkennen, worin ich geirrt habe.25Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt der Tadel, der von euch kommt?26Gedenket ihr Reden zu tadeln? für den Wind sind ja die Worte eines Verzweifelnden!27Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen.28Und nun, laßt es euch gefallen, auf mich hinzublicken: euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen.29Kehret doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehret noch um, um meine Gerechtigkeit handelt es sich!30Ist Unrecht auf meiner Zunge? oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?