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Tobit - Kapitel 8

Der Anfang der Ehe mit Gebet

1 Und nach dem Abendmahl führten sie den jungen Tobias zu der Jungfrau in die Kammer. 2 Und Tobias dachte an die Rede des Engels und langte aus seinem Sack ein Stücklein von dem Herzen und der Leber des Fisches und legte es auf die glühende Kohlen. (Tobia 6.9) (Tobia 6.19) 3 Und der Engel Raphael nahm den Geist gefangen und band ihn in die Wüste fern in Ägypten. (Tobia 3.25) 4 Danach vermahnte Tobias die Jungfrau und sprach: Schwester, stehe auf, und laß uns beten, daß der Herr sich unser erbarme. (Tobia 6.20)
5 Denn wir sind Kinder der Heiligen, und uns gebührt nicht, solchen Stand anzufangen wie die Heiden, die Gott verachten. (1. Thessalonicher 4.5) (Tobia 2.17) 6 Und sie standen auf und beteten beide fleißig, daß sie Gott behüten wolle.
7 Und Tobias betete und sprach: Herr, mein Gott, du Gott unsrer Väter, dich sollen loben Himmel, Erde, Meer, alle Wasser und Brunnen und alle Kreaturen, die darinnen sind. (Psalm 148.1) 8 Du hast gemacht Adam aus einem Erdenkloß, und hast ihm gegeben Eva zu einer Gehilfin. (1. Mose 2.7) (1. Mose 2.18) 9 Und nun, Herr, du weißt, daß ich nicht böser Lust halben diese meine Schwester zum Weibe genommen, sondern daß ich möge Kinder zeugen, dadurch dein heiliger Name ewiglich gepriesen und gelobt werde. (Tobia 3.17) 10 Und Sara sprach: Herr, erbarme dich unser, daß wir beide gesund mögen unser Alter erlangen! Da schliefen die beiden die Nacht. 11 Und um die Mitternacht rief Raguel seine Diener und ging mit ihnen, daß sie ein Grab machten.
12 Denn er sprach: Es möchte ihm vielleicht auch gegangen sein wie den anderen sieben, welche mit ihr vertraut gewesen sind. 13 Und als sie das Grab gemacht hatten, kam Raguel zu seinem Weibe und sprach: 14 Schicke hin eine Magd, und laß sehen, ob er auch tot sei, daß wir ihn vor Tage begraben. 15 Und die Magd schlich in die Kammer, fand sie beide gesund und frisch und schlafend beieinander. 16 Und sie brachte ihnen die gute Botschaft.
17 Und Raguel und sein Weib Hanna dankten Gott und sprachen: Wir danken dir, Herr, du Gott Israels, daß es nicht geschehen ist, wie wir besorgten. Denn du hast deine Barmherzigkeit an uns erzeigt, und hast unsern Feind, der uns Leid tat, vertrieben. 18 Du hast dich erbarmt über diese zwei einzigen Kinder. Und nun, Herr, gib ihnen, daß sie dich allezeit loben für solche Gnade, und dir allezeit Preis und Lob opfern, daß andere Leute an ihnen erkennen, daß du allein Gott bist in aller Welt. 19 Und alsbald befahl Raguel, daß sie das Grab wieder füllten, ehe es Tag würde.

Das Freudenmahl

20 Und seinem Weibe befahl er, daß sie wieder ein Mahl zurichtete, und schaffte ihnen alte Notdurft auf den Weg.
21 Und er ließ zwei feiste Rinder schlachten und vier Schafe, und lud alle seine Nachbarn und Freunde zu Gast. 22 Und Raguel vermahnte und bat Tobias hoch, daß er zwei Wochen wollte bei ihm verziehen. 23 Und von all seinen Gütern gab er die Hälfte dem Tobias, und machte eine Verschreibung, daß nach seinem Tode die andere Hälfte auch dem Tobias werden sollte.

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Tobit - Kapitel 5

Der junge Tobias reisebereit

1 Da antwortete der junge Tobias seinem Vater und sprach: Alles, was du mir gesagt hast, mein Vater, das will ich tun. 2 Wie ich aber das Geld einmahnen soll, das weiß ich nicht; er kennt mich nicht, so kenne ich ihn auch nicht. Was soll ich ihm für ein Zeichen bringen, daß er mir Glauben gebe? So weiß ich auch den Weg nicht dahin. 3 Da antwortete ihm sein Vater und sprach: Seine Handschrift habe ich bei mir; wenn du die ihm weisen wirst, so wird er dir alsbald das Geld geben. 4 Gehe nun hin und suche einen treuen Gesellen, der um seinen Lohn mit dir ziehe, daß du solch Geld bei meinem Leben wiederkriegst. 5 Da ging der junge Tobias hinaus, und fand einen feinen jungen Gesellen stehen, der hatte sich angezogen und bereitet zu wandern;
6 und er wußte nicht, daß er ein Engel Gottes war, grüßte ihn und sprach: Woher bist du, guter Gesell? 7 Und er sprach: Ich bin ein Israeliter. 8 Und Tobias sprach zu ihm: Weißt du den Weg ins Land Medien? 9 Er antwortete: Ich weiß ihn wohl, und bin ihn oft gezogen, und bin zur Herberge gelegen bei unserm Bruder Gabael, welcher wohnt in der Stadt Rages in Medien. (Tobia 1.16-17) (Tobia 4.21) 10 Und Tobias sprach zu ihm: Verzieh doch ein wenig, bis daß ich dies meinem Vater wieder sage. 11 Und Tobias ging hinein, und sagte solches seinem Vater; und der Vater verwunderte sich und bat den Jüngling, daß er hineinkäme.
12 Und er ging zum Alten hinein und grüßte ihn und sprach: Gott gebe dir Freude! 13 Und Tobias sprach zu ihm: Was soll ich für Freude haben, der ich im Finstern sitzen muß, und das Licht des Himmels nicht sehen kann? 14 Und der Jüngling sprach zu ihm: Habe Geduld. Gott wird dir bald helfen. 15 Und Tobias sprach zu ihm: Willst du meinen Sohn geleiten in die Stadt Rages in Medien zu Gabael, so will ich dir deinen Lohn geben, wenn du wiederkommst. 16 Und der Engel sprach zu ihm: Ich will ihn hinführen und wieder zu dir herbringen. 17 Und Tobias sprach zu ihm: Ich bitte dich, zeige mir an, aus welchem Geschlecht und von welchem Stamme bist du?
18 Und der Engel Raphael sprach: Sei zufrieden! Ist's nicht genug, daß du einen Boten hast? Was bedarfst du zu wissen, woher ich bin? (Tobia 3.25) 19 Doch, daß du desto weniger sorgen dürfest, so will ich dir's sagen: Ich bin Asarja, des großen Ananja Sohn. 20 Und Tobias sprach: Du bist aus einem guten Geschlechte; 21 ich bitte dich, du wollest nicht zürnen, daß ich nach deinem Geschlecht gefragt habe. 22 Und der Engel sprach: Ich will deinen Sohn gesund hin- und wieder herführen. 23 Tobias antwortete: So ziehet hin! Gott sei mit euch auf dem Wege, und sein Engel geleite euch!

Der Abschied von den Eltern

24 Da versah sich Tobias mit allem, was er mitnehmen wollte, und segnete Vater und Mutter und zog mit seinem Gesellen dahin.
25 Und seine Mutter fing an zu weinen und sprach: Den Trost unsers Alters hast du uns genommen und weggeschickt. 26 Ich wollte, daß das Geld nie gewesen wäre, darum du ihn weggeschickt hast. 27 Wir wären wohl zufrieden gewesen mit unsrer Armut; das wäre ein großer Reichtum, daß unser Sohn bei uns wäre. 28 Und Tobias sprach: Weine nicht; unser Sohn wird frisch und gesund hin- und wieder herziehen, und deine Augen werden ihn sehen. 29 Denn ich glaube, daß ein guter Engel Gottes ihn geleitet, und alles wohl schicken wird, was er vorhat, also daß er mit Freuden wird wieder zu uns kommen. Also schwieg seine Mutter still und gab sich zufrieden.