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Tobit - Kapitel 2

1 Danach am Feste der Pfingsten, da Tobias in seinem Hause ein herrliches Mahl zugerichtet hatte, sprach er zu seinem Sohne: Gehe hin und lade etliche Gottesfürchtige aus unserm Stamme, daß sie mit uns essen. 2 Und als er wieder heimkam, sagte er dem Vater Tobias, daß einer auf der Gasse erschlagen läge. 3 Da stand Tobias alsbald auf vom Tisch, vor dem Essen, und ging zu dem Leichnam und hob ihn auf und trug ihn heimlich in ein Haus, daß er ihn des Nachts heimlich begrübe. (Tobia 1.20) 4 Und als er die Leiche heimlich versteckt hatte, wusch er sich und aß sein Brot mit Trauern 5 und dachte an das Wort, welches der Herr geredet hatte durch Amos, den Propheten: (Amos 8.10) 6 Eure Feiertage sollen zu Trauertagen werden. 7 Und des Nachts ging er hin und begrub den Toten. 8 Seine Freunde aber alle straften ihn und sprachen: Erst neulich hat dich der König um der Sache willen heißen töten und bist kaum davongekommen, und dennoch begräbst du die Toten. (Tobia 1.22-23)
9 Tobias aber fürchtete Gott mehr denn den König und trug heimlich zusammen die Erschlagenen und hielt sie heimlich in dem Hause, und des Nachts begrub er sie. (Apostelgeschichte 5.29)

Die Erblindung des Tobias und sein Gottvertrauen

10 Es begab sich aber an einem Tage, da er heimkam, als er Tote begraben hatte, und müde war, und sich an die Wand des Hofes legte, weil er verunreinigt war, und einschlief, (4. Mose 19.11) 11 schmeißte eine Schwalbe aus ihrem Nest; das fiel ihm heiß in die Augen; davon ward er blind. 12 Solche Trübsal aber ließ Gott über ihn kommen, daß die Nachkommen ein Beispiel der Geduld hätten wie an dem heiligen Hiob. (Jakobus 5.11)
13 Denn nachdem er von Jugend auf Gott gefürchtet und seine Gebote gehalten hatte, zürnte und murrte er nicht wider Gott, daß er ihn hatte lassen blind werden, sondern blieb beständig in der Furcht Gottes und dankte Gott all sein Leben lang. 14 Und wie die Könige des heiligen Hiob spotteten, also verlachten Tobias seine eigenen Freunde und sprachen: 15 Wo ist nun dein Vertrauen, darum du deine Almosen gegeben und so viele Tote begraben hast? (Hiob 4.6) 16 Und Tobias strafte sie und sprach: 17 Saget nicht also; denn wir sind Kinder der Heiligen und warten auf ein Leben, (Tobia 8.5) 18 welches Gott geben wird denen, so im Glauben stark und fest bleiben vor ihm. (Hebräer 10.39)

Vorwürfe seiner Frau

19 Hanna aber, sein Weib, die arbeitete fleißig mit ihrer Hand und ernährte ihn mit Spinnen.
20 So begab es sich, daß sie eine junge Ziege heimbrachte, die sie bekommen hatte. 21 Und da sie ihr Mann Tobias hörte blöken, sprach er: Sehet zu, daß es nicht gestohlen sei! Gebet's dem rechten Herrn wieder; denn uns gebührt nicht zu essen vom gestohlenen Gut oder dasselbe anzurühren. 22 Über diese Rede ward seine Hausfrau zornig, antwortete und sprach: Da sieht man, daß dein Vertrauen nichts ist und deine Almosen verloren sind. (Hiob 2.9) 23 Mit solchen und andern Worten mehr warf sie ihm sein Elend vor.

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Tobit - Kapitel 1

Die Frömmigkeit des alten Tobias

1 Es war ein Mann mit Namen Tobias, aus dem Stamme Naphthali, aus Thisbe, einer Stadt in Ober-Galiläa, über Aser, an der Straße zur linken Seite gegen das Meer. 2 Derselbe ward mitgefangen zu den Zeiten Salmanassers, des Königs in Assyrien. Und wiewohl er also unter Fremden gefangen war, ist er dennoch von Gottes Wort nicht abgefallen. (2. Könige 17.6) (2. Könige 18.9-11) 3 Und alles, was er hatte, teilte er seinen mitgefangenen Brüdern und Verwandten mit. 4 Und wiewohl er der jüngste Mann war des Stammes Naphthali, so hielt er sich doch nicht kindisch.
5 Und da sonst jedermann den goldenen Kälbern diente, welche Jerobeam, der König Israels, hatte machen lassen, mied er doch solchen Greuel 6 und hielt sich zum Tempel und Gottesdienst zu Jerusalem und diente da dem Herrn; und betete an den Gott Israels, gab auch seine Erstlinge und Zehnten ganz traulich, (2. Mose 23.19) (5. Mose 14.22) 7 also daß er allezeit im dritten Jahr den Fremdlingen, Witwen und Waisen ihren Zehnten gab. 8 Solches hielt er von Jugend auf nach dem Gesetz des Herrn.

Die Wohltßtigkeit des Tobias

9 Da er nun erwachsen war, nahm er ein Weib, auch aus dem Stamm Naphthali, mit Namen Hanna, und zeugte mit ihr einen Sohn, welchen er auch Tobias nannte;
10 und lehrte ihn Gottes Wort von Jugend auf, daß er Gott fürchtete und die Sünde miede. (2. Timotheus 3.15) 11 Und als er mit seinem ganzen Stamm, mit seinem Weibe und Söhne unter den Gefangenen weggeführt ward in die Stadt Ninive,
12 und jedermann aß von den Opfern und Speisen der Heiden, hütete er sich und verunreinigte sich nicht mit solcher Speise. (Daniel 1.8) 13 Und weil er von ganzem Herzen den Herrn fürchtete, gab ihm Gott Gnade vor Salmanasser, dem König von Assyrien, 14 daß er ihm erlaubte, frei zu gehen, wohin er wollte, und auszurichten, was er zu tun hatte. 15 So zog er nun zu allen, die gefangen waren, und tröstete sie mit Gottes Wort. 16 Und er kam in die Stadt Rages in Medien und hatte bei sich zehn Pfund Silber, damit ihn der König begabt hatte. 17 Und da er unter andern Israeliten sah einen mit Namen Gabael aus seinem Stamm, der sehr arm war, lieh er ihm das Geld und nahm eine Handschrift von ihm. 18 Lange aber hernach, nach dem Tode Salmanassers, da sein Sohn Sanherib nach ihm regierte, welcher den Kindern Israel feind war,
19 ging Tobias täglich zu allen Israeliten und tröstete sie und teilte einem jeglichen mit von seinen Gütern, was er vermochte. 20 Die Hungrigen speiste er, die Nackten kleidete er, die Erschlagenen und Toten begrub er sorglich. 21 Sanherib aber, der König, war geflohen aus Judäa, da ihn Gott geschlagen hatte um seiner Lästerung willen. Da er nun wiederkam, war er ergrimmt und ließ viele der Kinder Israel töten; deren Leichname pflegte Tobias zu begraben. (Jesaja 37.36-37)
22 Als aber solches der König erfuhr, hieß er ihn töten und nahm ihm alle seine Güter. 23 Tobias aber floh mit seinem Weibe und Sohne und hielt sich heimlich bei guten Freunden. 24 Aber nach fünfundvierzig Tagen ward der König von seinen eigenen Söhnen erschlagen. (Jesaja 37.38) 25 Und Tobias kam wieder heim, und all sein Gut ward ihm wiedergegeben.