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Tobit - Kapitel 14

Abschiedsworte des alten Tobias

1 Nach dieser Geschichte, als Tobias war wieder sehend geworden, lebte er noch zweiundvierzig Jahre, und sah seine Kindeskinder. (Tobia 11.14-15) 2 Und als er nun hundertundzwei Jahre alt war, ward er mit Ehren begraben zu Ninive. 3 Denn da er sechsundfünfzig Jahre alt war, ward er blind; und im sechzigsten Jahr ward er wieder sehend; (Tobia 2.11) 4 und hat die übrige Zeit seines Lebens fröhlich zugebracht, und nahm zu in Gottesfurcht und starb in gutem Frieden. 5 Vor seinem Tod aber forderte er Tobias, seinen Sohn, zu sich, und sieben junge Knaben, seines Sohnes Kinder, und sprach zu ihm: (1. Mose 49.1) (1. Mose 50.24)
6 Zieh nach Medien, mein Sohn! Ninive wird bald zu Boden gehen, denn das Wort des Herrn wird geschehen; aber in Medien wird alsdann noch eine Zeitlang Friede sein. Und unsere Brüder, die noch im Lande sind, werden zerstreut werden aus dem guten Lande. Und Jerusalem wird wüst sein, und das Haus Gottes darin verbrannt werden, und wird wüst sein eine Zeitlang. (Nahum 3.1) (Zephanja 2.13) 7 Aber Gott wird sich ihrer wieder erbarmen, und sie in das Land zurückführen; und sie werden das Haus bauen, nicht so, wie das erste gewesen ist, bis der Zeit Lauf erfüllt ist. Und danach werden sie zurückkehren aus ihren Gefängnissen und Jerusalem herrlich aufbauen, und das Gotteshaus darin wird prächtig erbaut werden auf ewige Zeiten, wie die Propheten geredet haben. (Esra 3.12) (Jesaja 2.2-3) 8 Und auch die Heiden werden sich bekehren, daß sie Gott den Herrn wahrhaftig fürchten, und werden ihre Götzen verlassen und gen Jerusalem kommen und da wohnen. 9 Und alle Heiden und Könige werden sich darin freuen und anbeten den Gott Israels. 10 So höret nun, meine Söhne, euren Vater: Dienet dem Herrn in der Wahrheit und haltet euch zu ihm rechtschaffen.
11 Tut, was er geboten hat, und lehret solches eure Kinder, daß sie auch Almosen geben, daß sie Gott allezeit fürchten und ihm trauen von ganzem Herzen. 12 Und, liebe Kinder, höret mich, und bleibet nicht hier zu Ninive; sondern wenn ihr eure Mutter auch begraben habt neben mich in meinem Grabe, alsdann macht euch auf, daß ihr von hinnen zieht. 13 Denn ich sehe, daß die Sünde Ninives wird mit ihr ein Ende machen.

Das Lebensende des Tobias

14 Und alsbald nach seiner Mutter Tod zog Tobias von Ninive mit seinem Weib, Kindern und Kindeskindern, und zog gen Medien zu seinem Schwiegervater und seines Weibes Verwandten (Tobia 14.6)
15 und fand sie frisch und gesund in einem guten, ruhigen Alter; und er pflegte ihrer. Und als sie starben, drückte er ihnen auch ihre Augen zu, und kriegte also das ganze Erbe und alle Güter Raguels; und lebte bis in das fünfte Geschlecht und sah seine Kinder und Kindeskinder. 16 Und als er neunundneunzig Jahre alt war, welche er in Gottesfurcht fröhlich zugebracht hatte, begraben ihn seine Verwandten. 17 Und all sein Geschlecht blieb in heiligem Wandel und Leben, also daß sie angenehm waren vor Gott und den Leuten und allen, die im Lande wohnten.

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Tobit - Kapitel 12

Der Abschied Raphaels

1 Danach rief Tobias seinen Sohn zu sich und sprach: Was sollen wir doch dem heiligen Manne, deinem Gesellen, geben, der mit dir gezogen ist? 2 Und Tobias antwortete seinem Vater: Wie können wir die großen Wohltaten, die er mir getan hat, vergelten? 3 Er hat mich gesund hin- und wiedergebracht, hat das Geld selbst bei Gabael geholt, hat mir zu diesem Weibe geholfen; dazu hat er den bösen Geist vertrieben und ihre Eltern erfreut. (Tobia 5.22) 4 Ja, mich selbst hat er errettet, da mich der große Fisch fressen wollte, und hat dir wieder geholfen zu deinem Gesicht und hat uns über die Maßen viel Gutes getan. 5 Wie können wir ihm denn solche großen Wohltaten vergelten? Aber ich bitte dich, mein Vater: Biet ihm an die Hälfte aller Habe, die wir mit uns gebracht haben, daß er's wolle annehmen. 6 Und beide, Vater und Sohn, forderten ihn an einen Ort und baten ihn, daß er wolle annehmen die Hälfte aller Güter, die sie mit sich gebracht hatten. 7 Und er sagte heimlich zu ihnen: Lobet und danket ihr dem Gott des Himmels bei jedermann, daß er euch solche Gnade erzeigt hat!
8 Der Könige und Fürsten Rat und Heimlichkeit soll man verschweigen; aber Gottes Werke soll man herrlich preisen und offenbaren. 9 Ein solch Gebet mit Fasten und Almosen ist besser als viel Gold zum Schatz sammeln; denn die Almosen erlösen vom Tode, tilgen die Sünden, erhalten am Leben. (Tobia 4.11) 10 Die Gottlosen aber bringen sich selber um ihr Leben. (Sprüche 14.34) 11 So will ich nun die Wahrheit offenbaren und den heimlichen Befehl euch nicht verbergen.
12 Da du so heiß weintest und betetest, standest du von der Mahlzeit auf und begrubst die Toten, hieltest die Leichen heimlich in einem Hause und begrubst sie bei der Nacht, da brachte ich dein Gebet vor den Herrn. (Tobia 3.1) (Tobia 3.24) 13 Und weil du Gott lieb warst, so mußte es so sein: ohne Anfechtung solltest du nicht bleiben, auf daß du bewährt würdest. (Sprüche 3.12) (1. Petrus 1.6-7) 14 Und nun hat mich Gott geschickt, daß ich dich solle heilen und den bösen Geist vertreiben, der um Sara, deines Sohnes Weib, war. 15 Und ich bin Raphael, einer von den sieben Engeln, die wir vor dem Herrn stehen. (Tobia 3.25) 16 Als sie das hörten, erschraken sie, zitterten und fielen auf ihr Angesicht zur Erde.
17 Und der Engel sprach zu ihnen: Seid getrost und fürchtet euch nicht! 18 Denn Gott hat's so haben wollen, daß ich bei euch gewesen bin; den lobet und dem danket! 19 Es schien wohl, als äße und tränke ich mit euch; aber ich brauche unsichtbarer Speise und eines Trankes, den kein Mensch sehen kann. (Richter 13.16) 20 Und nun ist's Zeit, daß ich zu dem wieder hingehe, der mich gesandt hat. Danket ihr Gott und verkündigt seine Wunder. 21 Und als er das gesagt hatte, verschwand er vor ihren Augen, und sie sahen ihn nimmer.
22 Und sie fielen nieder drei Stunden lang und dankten Gott; und danach standen sie auf und sagten solches weiter und verkündigten seine großen Wunder.