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1st Maccabees - Kapitel 9

Judas fällt im Treffen gegen die Syrer

1 Mittlerzeit, da Demetrius vernahm, daß Nikanor mit seinem Heer geschlagen und umgekommen war, sandte er wiederum nach Judäa diese zwei, Bacchides und Alcimus, und mit ihnen den Teil seines Kriegsvolks, der auf der rechten Seite stand. (1. Makkabäer 7.5) (1. Makkabäer 7.8) (1. Makkabäer 7.43) 2 Diese zogen gegen Galgala und belagerten und eroberten Masloth in Arbela und töteten da viel Leute. 3 Danach im hundertundzweiundfünfzigsten Jahr, im ersten Monat, zogen sie gen Jerusalem, (1. Makkabäer 1.11) 4 und von da gen Berea mit zwanzigtausend Mann zu Fuß und zweitausend zu Roß. 5 Und Judas lagerte sich bei Laisa mit dreitausend auserlesenen Leuten. (Jesaja 10.30) 6 Da aber sein Volk sah, daß die Feinde eine solche große Macht hatten, erschraken sie und flohen davon, daß nicht mehr bei Judas blieben denn achthundert Mann.
7 Da Judas sah, daß sein Heer nicht beieinander blieb, und doch die Feinde auf ihn drangen, ward ihm bang. Und da er sah, daß er nicht Raum hatte, sein Volk wieder zusammenzubringen, 8 sprach er in dieser Angst zu den übrigen: Auf, und laßt uns versuchen, ob wir die Feinde angreifen und schlagen möchten! 9 Aber sie wollten nicht, und wehrten ihm und sprachen: Es ist nicht möglich, daß wir etwas schaffen; sondern laßt uns auf diesmal weichen, und wieder abziehen, und unsre Brüder, die von uns gelaufen sind, wieder zusammenbringen; dann wollen wir wiederum an die Feinde ziehen und sie angreifen; jetzt sind unser viel zu wenig. 10 Aber Judas sprach: Das sei ferne, daß wir fliehen sollten! Ist unsre Zeit gekommen, so wollen wir ritterlich sterben um unsrer Brüder willen, und unsre Ehre nicht lassen zu Schanden werden. 11 Und die Feinde machten sich auf und machten ihre Ordnung also: im Vorzug waren die Schleuderer und Bogenschützen, und die besten Krieger standen vorn an der Spitze; die Reiterei war geteilt in zwei Haufen, auf jeder Seite einen.
12 Der Hauptmann Bacchides war auf der rechten Seite. Mit dieser Ordnung zogen sie daher mit großem Geschrei und Drommeten. 13 Da ließ Judas auch drommeten, und zog an sie, und tat eine Schlacht von Morgen an bis auf den Abend, daß die Erde bebte von dem großen Getümmel. (1. Makkabäer 4.13) 14 Da nun Judas sah, daß auf der rechten Seite Bacchides selbst samt der großen Macht war, da griff er daselbst an, er und die andern, die ihr Leben wagten, und erschreckten sie,
15 und schlugen den Haufen auf der rechten Seite in die Flucht, und jagten ihnen nach bis an den Berg bei Asdod. 16 Da aber die auf der linken Seite solches sahen, daß Judas jenen nachjagte, eilten sie dem Judas auch nach. 17 Da mußte sich Judas gegen diese kehren und wehrte sich lange. Und geschah da eine harte Schlacht, daß viele verwundet wurden und umkamen auf beiden Seiten, 18 bis Judas auch zuletzt umkam. Da flohen die übrigen. 19 Und Jonathan und Simon nahmen den Leichnam ihres Bruders Judas und begruben ihn in seiner Väter Grab in Modin.
20 Und alles Volk Israel trauerte um Judas lange Zeit, und klagte um ihn sehr und sprach: 21 Ach, daß der Held umgekommen ist, der Israel geschützt und errettet hat! 22 Dies ist die Geschichte von Judas. Er hat aber sonst noch viel mehr große Taten getan, welche um der Menge willen nicht alle beschrieben sind. 23 Nach dem Tode des Judas wurden die gottlosen und abtrünnigen Leute wieder gewaltig im ganzen Lande Israel.
24 Und zu dieser Zeit war großer Hunger im Lande, daß sich alles Volk dem Bacchides ergab. 25 Da erwählte Bacchides gottlose Männer, die machte er zu Amtleuten. 26 Und ließ allenthalben des Judas Anhang und Freunde suchen, und vor sich bringen, daß er sich an ihnen rächte, und seinen Mutwillen an ihnen übte. 27 Und war in Israel solche Trübsal und Jammer, desgleichen nicht gewesen ist, seitdem man keine Propheten gehabt hat. 28 Darum kam des Judas Anhang zusammen, und sprachen zu Jonathan:
29 Nach deines Bruders Judas Tod haben wir niemand mehr seinesgleichen, der uns schützte wider unsre Feinde und Bacchides, die uns verfolgen. 30 Darum wählen wir dich an seiner Statt zum Fürsten und Hauptmann, diesen Krieg zu führen. 31 Also ward Jonathan ihr Fürst und regierte an seines Bruders Statt. 32 Da solches Bacchides inneward, ließ er ihn suchen, daß er ihn umbrächte.
33 Als aber Jonathan und Simon, sein Bruder, solches merkten, flohen sie und alle, so bei ihnen waren, in die Wüste Thekoa, und schlugen ein Lager am Wasser Asphar. (2. Chronik 20.20) 34 Solches vernahm Bacchides am Sabbat, und machte sich auf, und zog wider sie über den Jordan. 35 Nun hatte Jonathan seinen Bruder Johannes, einen Hauptmann, zu seinen Freunden, den Nabatäern, gesandt, sie zu bitten, daß sie ihre Habe und Güter zu sich nehmen und bewahren wollten.
36 Aber die Kinder Jambri zogen aus Medeba, und überfielen den Johannes, und fingen ihn, und nahmen alles, was er mit sich führte, und brachten's in ihre Stadt. 37 Danach ward Jonathan und Simon, seinem Bruder, verkundschaftet, daß die Kinder Jambri eine große Hochzeit anrichteten, und würden die Braut holen von Nadabath mit großer Pracht; denn sie war eines Fürsten Tochter aus Kanaan.
38 Nun gedachten Jonathan und Simon, daß diese ihren Bruder Johannes getötet hatten; darum zogen sie hinauf, und versteckten sich neben den Berg, und lauerten auf die Kinder Jambri. 39 Da nun der Bräutigam daherzog mit seinen Freunden und mit viel Volks und Gütern, mit Pauken und Pfeifen und köstlichem Schmuck, 40 da fielen Jonathan und Simon aus dem Gebirge heraus und griffen sie an und schlugen viele tot, daß die übrigen ins Gebirge entrinnen mußten, und raubten alle ihre Güter. 41 Da ward aus der Hochzeit ein Herzeleid, und aus dem Pfeifen ward ein Heulen. 42 Also rächten diese den Mord, an ihrem Bruder begangen, und kehrten wieder um, und zogen an den Jordan. 43 Nun kam Bacchides auch an den Jordan mit einem großen Heer am Sabbat.
44 Da sprach Jonathan zu seinem Volk: Auf, und rüstet euch zur Schlacht! Denn jetzt könnt ihr nicht still hier liegen wie zuvor. 45 Denn die Feinde sind da, und wir müssen uns wehren, dieweil wir doch nicht entrinnen können. Denn wir haben Feinde vor uns und hinter uns; so ist der Jordan auf einer Seite, auf der andern sind Lachen und Gebirg. 46 Darum sollt ihr schreien gen Himmel, daß ihr von den Feinden errettet werdet. 47 Und sie griffen an, und Jonathan schlug nach Bacchides; aber Bacchides wich zurück.
48 Da sprang Jonathan und sein Volk in den Jordan, und kamen über das Wasser; und des Bacchides Volk war nicht so kühn, daß sie sich ins Wasser begeben hätten. 49 Und sind auf diesen Tag umgekommen aus dem Heer des Bacchides tausend Mann. 50 Darum zog Bacchides wieder ab, und kam gen Jerusalem, und fing an, die Städte im Lande zu befestigen. Er ließ Tore und hohe Mauern bauen um Jericho, Emmaus, Beth-Horon, Beth-El, Thimnath, Pharaton, Tephon; (Richter 14.1)
51 und legte Kriegsvolk darein zur Besatzung, die Israel sollten plagen. 52 Desgleichen ließ er befestigen Bethzur, Gazara und die Burg zu Jerusalem, und legte auch Kriegsvolk darein, und versorgte sie mit Speise. 53 Und nahm der vornehmsten Leute Kinder zu Geiseln, und behielt sie auf der Burg zu Jerusalem. 54 Im hundertunddreiundfünfzigsten Jahr, im zweiten Monat, gebot Alcimus, die Mauer des inneren Vorhofs am Tempel, welche die heiligen Propheten hatten bauen lassen, einzureißen. (Esra 6.14) (1. Makkabäer 1.11)
55 Und da man solches anfing, strafte Gott den Alcimus, daß das angefangene Werk wieder verhindert ward; denn der Schlag rührte ihn, daß er nicht mehr reden konnte, oder etwas ordnen und schaffen von seinen Sachen; 56 und er starb also mit großen Schmerzen. 57 Da aber Bacchides sah, daß Alcimus tot war, zog er wieder weg zum König. Da ward Friede und Ruhe im Lande zwei Jahre.
58 Aber die Abtrünnigen im Lande hielten Rat und sprachen: Jonathan und sein Anhang sitzen still, und haben Frieden, und sind sicher. Laßt uns Bacchides wieder fordern, der könnte sie jetzt in einer Nacht alle fangen.
59 Also zogen sie zu Bacchides, und sagten ihm ihren Rat. 60 Da machte sich Bacchides auf mit einem großen Heer, und schickte Briefe heimlich zu seinem Anhang im Lande Juda, daß sie Jonathan und alle, so bei ihm waren, fangen sollten. Aber dieser Anschlag ward Jonathan verkundschaftet; darum schafften sie nichts,
61 sondern Jonathan fing bei fünfzig, die Vornehmsten des abtrünnigen und gottlosen Haufens, und ließ sie töten. 62 Danach wichen Jonathan und Simon und ihr Volk in die Wüste, in einen zerstörten Flecken, Bethbasi; den baute er wiederum, und machte ihn fest.
63 Da nun Bacchides solches vernahm, machte er sich auf mit seinem ganzen Heer, und ließ die Juden auch aufbieten; 64 und zog vor Bethbasi, und belagerte es lange, und stürmte, und machte Geschütz und Kriegsrüstung davor. 65 Aber Jonathan befahl die Stadt seinem Bruder Simon, und er zog mit einem Haufen heraus;
66 und schlug Odoarres und dessen Brüder und die Kinder Phaserons in ihren Hütten. Dieweil es ihm aber also glückte, liefen mehr Leute zu ihm, daß er stärker ward. 67 Mittlerzeit fiel Simon auch aus der Stadt in der Feinde Lager und verbrannte die Kriegsrüstung
68 und schlug den Bacchides in die Flucht. Und Bacchides härmte sich sehr, daß sein Anschlag und Zug vergeblich war; 69 und ergrimmte sehr über die abtrünnigen Juden, die ihm geraten hatten, wieder in das Land zu kommen, und ließ ihrer viele töten; und rüstete sich, wieder weg in sein Land zu ziehen.

Friede in Israel

70 Da Jonathan solches vernahm, schickte er Boten zu ihm, Frieden mit ihm zu machen, und bat ihn, daß er den Raub und die Gefangenen wieder losgeben wollte.
71 Das bewilligte Bacchides gern und tat solches, wie Jonathan begehrte, und schwur ihm einen Eid, daß er ihm sein Leben lang kein Leid mehr tun wollte. 72 Und gab ihm den Raub und die Gefangenen aus Juda wieder los und kehrte um, und zog in sein Land, und kam nicht wieder in das Land Juda. 73 Also ward wieder Friede in Israel. Und Jonathan wohnte zu Michmas, und regierte da über das Volk, und vertilgte die Abtrünnigen aus Israel.

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1st Maccabees - Kapitel 10

Alexander und Demetrius suchen Jonathans Freundschaft

1 Im hundertundsechzigsten Jahr kam Alexander, Antiochus des Edlen Sohn, und nahm die Stadt Ptolemais ein und regierte da. (1. Makkabäer 1.11) 2 Da aber Demetrius solches vernahm, brachte er ein großes Heer zusammen und zog wider Alexander, ihn zu verjagen. 3 Darum schrieb Demetrius an Jonathan, und sagte ihm zu, er wollte Frieden mit ihm halten, und wollte ihm alles Gute tun.
4 Denn er dachte: Es ist besser, daß ich ihn zuvor an mich bringe, ehe denn er sich zu Alexander schlage wider mich; 5 darum, daß ich seinen Bruder umgebracht, dazu ihm und seinem Volk viel Leides getan habe. 6 Und Demetrius schrieb an Jonathan, und erlaubte ihm Kriegsvolk anzunehmen und zu halten, und Kriegsrüstung zu machen und daß er sein Bundesgenoß sein sollte; und befahl, daß man die Geiseln auf der Burg dem Jonathan wieder losgeben sollte. (1. Makkabäer 9.53) 7 Darum kam Jonathan gen Jerusalem, und ließ diese Briefe vor allem Volk und vor denen in der Burg lesen.
8 Da sie nun hörten, daß ihm der König erlaubte, Kriegsvolk anzunehmen und Kriegsrüstung zu machen und daß ihn der König wie einen Bundesgenossen hielt, fürchteten sie sich sehr vor ihm 9 und gaben ihm die Geiseln los; und Jonathan gab sie ihren Eltern wieder. 10 Also fing Jonathan an, zu Jerusalem zu wohnen, und die Stadt wieder zu bauen und zu bessern, 11 und ließ die Mauern wieder aufrichten, und den Berg Zion wieder befestigen mit guten, starken Mauern von eitel Werkstücken. 12 Also ward Jerusalem wiederum fest gebaut. 13 Und die Heiden in den Flecken, die Bacchides hatte lassen befestigen, flohen davon weg in ihr Land.
14 Allein Bethzur behielten sie inne; und dahin liefen die Abtrünnigen, denn daselbst hatten sie ihren Aufenthalt. 15 Da nun Alexander vernahm, daß Demetrius bei Jonathan Freundschaft suchte, und hörte die löblichen Taten, die Jonathan und seine Brüder getan hatten, sprach er:
16 Des Mannes gleichen findet man nicht; darum wollen wir ihm schreiben, daß er unser Freund und Bundesgenoß werde. 17 Und schrieb ihm also:
18 "Der König Alexander entbietet seinem Bruder Jonathan seinen Gruß. 19 Wir hören dich preisen für einen trefflichen Mann und wert, daß du unser Freund seist. 20 Darum setzen wir dich zum Hohenpriester über dein Volk, und sollst des Königs Freund heißen, und schicken dir hiermit einen Purpur und eine goldene Krone. Darum wollest du dich treulich zu uns halten, und unser Freund bleiben." 21 Also zog Jonathan an das priesterliche Kleid im hundertundsechzigsten Jahr im siebenten Monat, am Laubhüttenfest; und brachte ein Heer zusammen und ließ viel Kriegsrüstung machen. (1. Makkabäer 1.11) 22 Da aber Demetrius solches vernahm, ward er sehr betrübt,
23 daß Alexander die Juden von ihm abwandte zu sich, und dadurch stärker ward; und bedachte, 24 er wollte ihnen auch freundlich schreiben und Ehre und Gut verheißen, daß sie ihm Hilfe zusagten. 25 Und schrieb ihnen also: Der König Demetrius entbietet den Juden seinen Gruß.
26 Wir haben gern gehört, und es ist uns eine große Freude, daß ihr nicht von uns abfallet zu unsern Feinden, sondern haltet mit allen Treuen an uns. 27 Darum bitten wir, ihr wollet also forthin treulich an mir halten, und euch nicht von mir wenden lassen. 28 Diese eure Treue wollen wir vergelten, und euch viel Bürden erlassen, und mehr Freiheit geben und Gnaden tun. 29 Und erlasse ich jetzt allen Juden den Schoß, den Zins von Salz, die Kronsteuer, den dritten Schemel vom Getreide, die Hälfte, die mir vom Obst gebührt. 30 Von diesen Bürden soll nun forthin das Land Juda und die drei Vogteien, so dazu gehören in den Landen Samaria und Galiläa, befreit sein allezeit. 31 Und Jerusalem soll heilig und frei sein von allen Bürden, Schoß und Zehnten. 32 Ich will auch die Burg zu Jerusalem wiederum räumen lassen und dem Hohenpriester übergeben daß er sie einnehme und Leute darauf lege, wen er will, sie zu bewahren. 33 Und alle gefangenen Juden in meinem Königreich sollen freigelassen werden ohne Lösegeld, und sollen sie und ihr Vieh vom Schoß befreit sein.
34 Auch sollen sie Freiheit haben in meinem ganzen Königreich, ihre Sabbate, Neumonde und andere bestimmte Feste zu halten; 35 und drei Tage vor und nach dem Fest von jedermann unverhindert sein an ihrem Gottesdienst, und soll auch sonst niemand sie beschweren. 36 Und man soll dreißigtausend Mann in Judäa wählen; denen will ich Sold geben, wie meinem andern Kriegsvolk, und sie sollen in die großen Festungen des Königs verordnet werden. 37 Und aus ihnen sollen gewählt werden etliche, die der König in seinen höchsten Handeln als vertraute Rate gebrauchen wird. Die Juden sollen auch nicht fremde, sondern eigene Hauptleute haben, aus ihnen gewählt, daß sie ihre Gesetze halten mögen wie im Lande Juda. 38 Und die drei Vogteien im Lande Samaria und Galiläa, so zu Judäa gehören, sollen niemand untertan sein denn allein dem Hohenpriester, daß man wisse, daß er allein Herr darüber sei.
39 Die Stadt Ptolemais und die Landschaft, so dazu gehört, gebe ich dem Tempel zu Jerusalem zu den Kosten, die für das Opfer nötig sind. 40 Ich will auch jährlich fünfzehntausend Lot Silber von meinem eigenen Einkommen geben aus den bequemsten Orten. 41 Und was von alters her meine Amtleute schuldig gewesen, zum Tempel zu geben, das soll forthin gereicht werden. (Esra 6.9) (Esra 7.20) 42 Und auch die fünftausend Lot Silber, welche sie von des Tempels jährlichem Einkommen weggenommen haben, sollen den Priestern wiederum zufallen. 43 Es soll der Tempel auch diese Freiheit haben: wer in meinem ganzen Königreich eine Strafe verwirkt hat, und flieht in den Tempel oder dessen Zugehör, der soll da sicher sein mit Leib und mit Gut.
44 Zum Bau und zur Besserung des Tempels und der Mauern und Türme zu Jerusalem 45 und sonst im Lande will der König die Kosten auch erlegen von seinem eigenen Einkommen." 46 Da man aber diesen Brief Jonathan und dem Volk las, wollten sie ihm nicht trauen, und nahmen's nicht an, denn sie wußten wohl, welche Untreue und grausame Tyrannei er zuvor gegen Israel geübt hatte.
47 Und beschlossen, dem Alexander Hilfe zu tun, der zuvor Freundschaft bei ihnen gesucht hatte, und Frieden zugesagt: diesem taten sie Hilfe sein Leben lang. 48 Da nun Alexander und Demetrius widereinander zogen,
49 und einander angriffen, da floh des Demetrius Heer, und Alexander eilte ihm nach: 50 und tat eine grausame Schlacht vom Morgen an bis an den Abend: und Demetrius ward denselben Tag erschlagen. 51 Danach sandte Alexander Boten zu Ptolemäus, dem König in Ägypten, mit dieser Werbung:
52 Nachdem ich wieder in mein Reich gekommen bin, und sitze auf dem königlichen Thron, und habe das Regiment wieder an mich gebracht, und habe Demetrius zunichte gemacht, und mein Erbland wieder erobert, 53 begehre ich Freundschaft mit dir zu machen und bitte dich, du wollest mir deine Tochter zur Ehe geben; 54 so will ich mich gegen dich als dein Eidam halten und dir und ihr Geschenke geben, die deiner würdig sind. 55 Darauf antwortete Ptolemäus, und wünschte dem Alexander Glück, daß er wieder in sein Vaterland gekommen war, und sein Königreich erobert hatte,
56 und sagte ihm zu, das zu tun, wie er begehrt hatte und begehrte, er wollte zu ihm gen Ptolemais kommen, da wollten sie einander selbst ansprechen, und die Heirat vollziehen. 57 Im hundertundzweiundsechzigsten Jahr zog Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra aus Ägypten und kamen gen Ptolemais. (1. Makkabäer 1.11)
58 Dahin kam auch der König Alexander. Und Kleopatra ward dem Alexander vermählt, und die Hochzeit ward mit großer königlicher Pracht gehalten. 59 Und der König Alexander schrieb Jonathan, und forderte ihn zu sich.
60 Da kam Jonathan mit großer Herrlichkeit gen Ptolemais zu beiden Königen und schenkte ihnen und ihren Freunden köstliche Gaben von Gold und Silber, und fand Gnade bei ihnen. 61 Und etliche Abtrünnige aus Israel kamen dahin, den Jonathan zu verklagen; aber der König wollte sie nicht hören,
62 sondern befahl, daß Jonathan seine Kleider ablegen und einen Purpur anziehen sollte; welches also geschah. 63 Da setzte ihn der König neben sich; und befahl seinen Fürsten, daß sie mit ihm in der Stadt umherziehen sollten und ausrufen lassen, daß ihn niemand verklagen sollte, oder sonst ihm ein Leid tun. (Ester 6.9-10) 64 Da aber seine Verkläger sahen, daß ihn der König so hoch ehrte, daß er ihn hatte einen Purpur heißen anziehen, und solches von ihm ausrufen ließ, flohen sie alle davon. 65 Und der König tat ihm große Ehre, und ließ ihn schreiben unter seine vornehmsten Freunde, und machte ihn zum Hauptmann und zum Landpfleger.
66 Danach zog Jonathan wiederum gen Jerusalem mit Freuden und in gutem Frieden.

Jonathan siegreich gegen den jungen Demetrius

67 Im hundertundfünfundsechzigsten Jahr kam der König Demetrius, des vorigen Demetrius Sohn, aus Kreta in sein Erbkönigreich. (1. Makkabäer 1.1)
68 Da erschrak Alexander sehr und wandte sich gen Antiochien. 69 Aber Demetrius bestätigte den Apollonius, den Hauptmann in Cölesyrien; der brachte ihm ein Kriegsvolk zusammen und lagerte sich zu Jamnia. Und er sandte zu Jonathan, dem Hohenpriester, und ließ ihm sagen: (1. Makkabäer 10.20)
70 Niemand tut uns Widerstand, denn du allein, und machst, daß man mich verachtet. Du trotzest wohl im Gebirg; 71 aber wenn du auf deine Kriegsmacht vertraust, so ziehe herunter in das Blachfeld, daß wir uns miteinander messen: denn mit mir ist die Macht der Städte. 72 Wenn du fragen wirst, wie stark wir sind, ich und die andern, so mir zuziehen und helfen, so wird man dir sagen: Ihr werdet nicht bleiben können vor diesen Leuten, von welchen eure Väter zweimal in ihrem eigenen Lande geschlagen sind. 73 Viel weniger kannst du im Blachfeld vor solchem großen Volk zu Roß und zu Fuß bestehen, da keine Berge und Felsen sind, dahin man fliehen könnte. 74 Da Jonathan solch Rühmen hörte, erzürnte er und wählte zehntausend Mann und zog aus von Jerusalem; und sein Bruder Simon kam zu ihm. ihm zu helfen; und sie lagerten sich vor Joppe.
75 Aber die in der Stadt Joppe ließen ihn nicht ein; denn Apollonius hatte Volk darein gelegt als Besatzung; darum stürmte sie Jonathan. 76 Da erschraken die in der Stadt und taten die Tore auf. Also eroberte Jonathan die Stadt Joppe. 77 Da Apollonius dies vernahm, legte er sich vor Joppe mit dreitausend Reisigen und mit einem großen Fußvolk. Und stellte sich, als wollte er weg gen Asdod ziehen, daß er Jonathan herauslockte auf das Blachfeld; denn er hatte viele Reiterei, auf die verließ er sich.
78 Jonathan eilte ihm nach gen Asdod, und die Heere gerieten aneinander. 79 Aber Apollonius hatte hinter sich im Lager heimlich tausend Reisige gelassen. 80 Nun merkte Jonathan, daß Leute hinter ihm heimlich versteckt waren; darum, da sie von allen Seiten an sein Volk kamen, hielt Jonathan in seiner Ordnung. 81 Da schossen die Reisigen den ganzen Tag vom Morgen an bis auf den Abend auf das Volk, bis ihre Pferde müde wurden. 82 Danach nahm Simon sein Heer, und griff die Feinde an. Da flohen die Reisigen, denn sie waren müde:
83 und wurden zerstreut hin und her im Felde, und flohen gen Asdod und eilten in den Tempel des Götzen Dagon, ihr Leben da zu retten. (1. Samuel 5.2) 84 Aber Jonathan plünderte die Stadt Asdod und die Flecken umher und zündete sie an. Er verbrannte auch den Götzentempel mit allen, so darein geflohen waren. 85 Und die Summe der Erschlagenen und Verbrannten zusammen war bei achttausend Mann. 86 Danach zog Jonathan mit dem Heer vor Askalon. Da gingen ihm die Bürger aus der Stadt heraus entgegen und ergaben sich und empfingen ihn mit großer Pracht.
87 Also zog Jonathan wieder gen Jerusalem mit seinem Heer und Raub. 88 Und da Alexander solches hörte, ehrte er Jonathan noch höher;
89 und sandte ihm eine goldene Spange, wie man allein eines Königs Verwandten gibt. Dazu schenkte er ihm Ekron und was dazu gehört, zum Eigentum.