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1st Maccabees - Kapitel 11

Ptolemäus kämpft gegen Alexander

1 Und der König in Ägypten brachte Volk zusammen, soviel des Sandes am Meer ist, und viel Schiffe; und gedachte das Reich Alexanders mit Betrug an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hatte. 2 Darum zog er nach Syrien unter dem Schein, als käme er wie ein Freund. Da tat man ihm alle Städte auf, und sie zogen ihm entgegen und empfingen ihn herrlich, wie denn Alexander befohlen hatte, dieweil dieser sein Schwiegervater war. 3 Aber in welche Stadt Ptolemäus kam, da ließ er einen Haufen Kriegsvolk darin zur Besatzung. 4 Und da er gen Asdod kam, zeigten sie ihm, wie Jonathan den Tempel Dagons, dazu die Stadt und die Flekken umher verbrannt und verwüstet hatte, und die Leichname hin und her zerstreut lagen und Hügel aufgeworfen waren am Wege, darunter man die Erschlagenen in Haufen begraben hatte, (1. Makkabäer 10.84)
5 und sagten dem König, daß Jonathan diesen Schaden getan hätte, damit sie ihm einen ungnädigen König machten. Aber der König schwieg still dazu. 6 Und Jonathan zog auch dem König entgegen gen Joppe; da sprachen sie einander an und blieben über Nacht da beieinander. 7 Und Jonathan geleitete den König bis an das Wasser, genannt Eleutherus. Danach zog er wieder heim gen Jerusalem. 8 Und der König Ptolemäus nahm die Städte ein bis gen Seleucia am Meer und gedachte, Alexander zu vertreiben.
9 Und schickte Boten zu Demetrius, daß er zu ihm kommen sollte, einen Bund mit ihm zu machen, so wollte er ihm seine Tochter geben, die Alexander hatte, und wollte ihm helfen, daß er König würde. 10 Und sprach, es hätte ihn gereut, daß er Alexander die Tochter gegeben hätte. 11 Und gab Alexander Schuld, er hätte ihm nach dem Leben und Königreich getrachtet. 12 Er erzeigte auch seinen Haß öffentlich und wandte sich von Alexander und nahm ihm die Tochter und gab sie dem Demetrius. 13 Und da Ptolemäus gen Antiochien kam, setzte er beide Kronen auf: des Reichs Ägypten und des Reichs Asien. 14 Aber der König Alexander war dazumal in Zilizien; denn etliche Städte waren daselbst von ihm abgefallen.
15 Da er nun von Ptolemäus hörte, zog er wider ihn, mit ihm zu kriegen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet und zog ihm entgegen und verjagte ihn. 16 Und Alexander floh nach Arabien, daß er da sicher wäre. Aber der König Ptolemäus war sehr mächtig;
17 darum ließ Zabdiel, der Araber, seinem Gast, dem Alexander, den Kopf abhauen und schickte ihn dem König Ptolemäus. 18 Und Ptolemäus starb am dritten Tage hernach. Da wurden die Krieger, so Ptolemäus in die Städte gelegt hatte, auch umgebracht vom Volk in den Städten. 19 Also nahm Demetrius das Reich ein im hundertundsiebenundsechzigsten Jahr. (1. Makkabäer 1.11) 20 Zu dieser Zeit brachte Jonathan sein Volk im Lande Juda zusammen, die Burg zu Jerusalem wieder zu erobern; und ließ Bollwerke und Geschütz davor aufrichten.
21 Da zogen etliche Abtrünnige zum König Demetrius und verklagten Jonathan und sagten, daß er die Burg belagert hätte. 22 Da erzürnte der König sehr und zog eilend gen Ptolemais und schrieb dem Jonathan, daß er die Burg nicht belagern sollte und sollte eilend zu ihm gen Ptolemais kommen da wollte er mit ihm von etlichen Sachen reden. 23 Da aber Jonathan diese Botschaft zukam, ließ er nicht ab von der Belagerung und wählte etliche Ältesten in Israel und Priester, die mit ihm ziehen sollten, und machte sich auf und wagte sein Leben.
24 Und er nahm viel köstliche Kleinode mit sich von Gold, Silber und Kleidern und zog gen Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm. (1. Makkabäer 10.60) 25 Da ihn nun die Abtrünnigen seines Volks verklagten, (1. Makkabäer 10.61) 26 hielt ihn der König herrlich, wie er zuvor gehalten war, und tat ihm große Ehre vor allen seinen Fürsten; 27 und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und hielt ihn wie einen seiner vornehmsten Freunde. 28 Jonathan bat auch den König, daß er dem ganzen Judäa und den drei Vogteien in Samaria und Galiläa den Schoß erlassen wollte; und erbot sich, um diese Freiheit zu geben dreihundert Zentner Silber.
29 Das bewilligte der König und gab Jonathan Briefe darüber, die lauteten also: 30 "Der König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
31 Wir senden euch eine Abschrift des Briefes, den wir an unsern Verwandten, den Lasthenes, eurethalben geschrieben haben, daß ihr solches wissen mögt. 32 Der König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater, seinen Gruß.
33 Wir gedenken, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, den Juden, Gutes zu tun wegen ihrer Treue und Freundschaft gegen uns. 34 Darum so bestätigen wir, daß sie das ganze Judäa und die drei Vogteien Apherema und Lydda und Ramatha und ihr Zugehör innehaben sollen. 35 Wir erlassen auch allen, so zu Jerusalem opfern, alles, was sie zuvor dem König haben jährlich geben müssen: Getreide, Obst, Zehnt, Schoß, Salzzins, Kronsteuer. 36 Von diesem allem sollen sie forthin befreit sein, und solche Freiheit soll ihnen fest und stet gehalten werden. 37 Dieses Briefes Abschrift soll man Jonathan geben, daß man's auf den heiligen Berg stelle an einen öffentlichen Ort." 38 Da nun der König Demetrius sah, daß im ganzen Königreich Friede war und sich niemand mehr ihm widersetzte, da ließ er sein Kriegsvolk von sich, das im Königreich daheim war, einen jeden wieder in seine Stadt; aber das fremde Kriegsvolk, das er in den Inseln hin und her angenommen hatte, behielt er bei sich; darum ward ihm das inländische Volk sehr gram.
39 Da aber Tryphon, ein Hauptmann, der vormals des Alexanders Freund gewesen war, sah, daß das Kriegsvolk einen Haß wider den König Demetrius gefaßt hatte, zog er zu dem Araber Emalkuel, der den jungen Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.
40 Bei diesem hielt er an, daß er ihm den Knaben geben sollte, so wollte er ihn wiederum in seines Vaters Reich einsetzen. Und sagte dem Araber, wie und warum das Kriegsvolk den König Demetrius haßte. Und blieb also eine Zeitlang bei dem Araber. 41 Mittlerzeit schrieb Jonathan dem König Demetrius und bat ihn, er wolle denen, so auf der Burg zu Jerusalem und in den Festungen lagen, gebieten, diese zu räumen, und ihm zu übergeben; denn sie taten Israel viel Schaden.
42 Da schrieb Demetrius dem Jonathan also: "Nicht allein dieses, so du begehrst, sondern viel mehr Ehre und Gutes will ich dir und deinem Volk tun, sobald ich kann. 43 Aber jetzt bin ich in großer Gefahr. Darum tue so wohl an mir und schicke mir Hilfe; denn all mein Kriegsvolk ist von mir abgefallen und setzt sich wider mich." 44 Darum schickte ihm Jonathan dreitausend gute Krieger; die kamen gen Antiochien zum König, und der König ward über ihre Ankunft sehr erfreut.
45 Nun richtete das Volk in der Stadt einen Aufruhr an, bei hundertundzwanzigtausend Mann, und wollten den König totschlagen. 46 Aber der König floh in seine Burg. Da nahm das Volk die Gassen ein und wollte die Burg stürmen. 47 Darum forderte der König die Juden, ihn zu schützen. Da liefen die Juden alle dem König zu und verteilten sich in die Gassen 48 und erschlugen denselben Tag hunderttausend Mann und zündeten die Stadt an und plünderten sie. Also retteten sie den König. 49 Da nun das Volk in der Stadt sah, daß die Juden der Stadt mächtig geworden waren, verzagten sie, und schrieen zum König und baten um Frieden;
50 daß die Juden aufhörten, das Volk zu töten, und die Stadt nicht ganz wüst machten. 51 Da ward Friede, und legten die Juden ihre Waffen von sich, und wurden hoch geehrt vom König, und gerühmt im ganzen Reich. und zogen wieder heim gen Jerusalem, und brachten großes Gut mit sich, das sie im Krieg gewonnen hatten. 52 Da nun Demetrius wieder sicher war, und das Reich mit Ruhe innehatte,
53 hielt er Jonathan der Dinge keines, die er ihm verheißen hatte, und wandte sich ganz von ihm, und war ihm undankbar für seine Wohltaten und erzeigte ihm alle Untreue.

Jonathan von Antiochus bestßtigt

54 Nicht lange hernach kam Tryphon wieder mit dem jungen Antiochus. Dieser Antiochus ward König und setzte die Krone auf. (1. Makkabäer 11.39)
55 Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, welches Demetrius beurlaubt hatte. Da sie nun mit Demetrius stritten, schlugen sie ihn in die Flucht und verjagten ihn. 56 Und Tryphon nahm die Elefanten und gewann Antiochien. 57 Und der junge Antiochus schrieb Jonathan, und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und bewilligte, daß er die vier Vogteien besitzen und behalten sollte, und des Königs Freund sein; (1. Makkabäer 10.20) (1. Makkabäer 10.65)
58 und sandte ihm goldene Gefäße, und erlaubte ihm, Gold zu Tisch zu brauchen, und Purpur und eine goldene Spange zu tragen. (1. Makkabäer 10.89) 59 Und Simon, den Bruder Jonathans, machte er zum Hauptmann über das Land von Tyrus an bis an Ägypten. 60 Da nun Jonathan auszog über den Jordan, und in die Städte umher kam, da zog ihm zu alles Kriegsvolk in Syrien, ihm zu helfen. Und da er vor Askalon kam, gingen ihm die Bürger entgegen, und empfingen ihn mit Ehren, und ergaben sich. (1. Makkabäer 10.86)
61 Danach zog er vor Gaza; aber die von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und verbrannte die Flecken umher und plünderte sie. 62 Da baten die von Gaza um Frieden. Und Jonathan machte Frieden mit ihnen, und nahm die Kinder ihrer Obersten zu Geiseln, und schickte sie gen Jerusalem; er aber zog fort durchs Land bis gen Damaskus. 63 Da er aber hörte, daß des Königs Demetrius Hauptleute mit einem großen Heer gen Kedes in Galiläa gekommen waren, ihn in seinem Vornehmen zu hindern,
64 da zog er wider sie, und ließ seinen Bruder Simon im Lande. 65 Der zog vor Bethzur, und belagerte es lange Zeit so hart, daß sie nicht herausfallen konnten. 66 Darum baten sie um Frieden; und Simon machte Frieden mit ihnen und ließ sie frei abziehen und nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk darein als Besatzung. 67 Aber Jonathan zog mit seinem Heer an den See Genezareth und war morgens früh auf und kam in das Blachfeld Hazor.
68 Da zogen die Heiden ihm entgegen im Blachfeld, und hatten einen Haufen versteckt im Gebirge. 69 Da nun Jonathan den andern Haufen angriff, fiel der versteckte Haufe heraus aus dem Gebirge und griff auch an. 70 Da floh das ganze Heer Jonathans, und blieb niemand denn allein die Hauptleute, Mattathias, der Sohn Absaloms, und Judas, der Sohn Kalphis. 71 Da zerriß Jonathan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete, (1. Makkabäer 2.14)
72 und rannte die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht. 73 Da nun sein Volk, das zuvor geflohen war, solches sah, kehrten sie wieder um, Jonathan zu helfen, und jagten den Feinden nach bis gen Kedes in ihr Lager; und sie machten da auch ein Lager. 74 Und sind diesen Tag umgekommen bei dreitausend Heiden. Danach zog Jonathan wieder gen Jerusalem.

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1st Maccabees - Kapitel 10

Alexander und Demetrius suchen Jonathans Freundschaft

1 Im hundertundsechzigsten Jahr kam Alexander, Antiochus des Edlen Sohn, und nahm die Stadt Ptolemais ein und regierte da. (1. Makkabäer 1.11) 2 Da aber Demetrius solches vernahm, brachte er ein großes Heer zusammen und zog wider Alexander, ihn zu verjagen. 3 Darum schrieb Demetrius an Jonathan, und sagte ihm zu, er wollte Frieden mit ihm halten, und wollte ihm alles Gute tun.
4 Denn er dachte: Es ist besser, daß ich ihn zuvor an mich bringe, ehe denn er sich zu Alexander schlage wider mich; 5 darum, daß ich seinen Bruder umgebracht, dazu ihm und seinem Volk viel Leides getan habe. 6 Und Demetrius schrieb an Jonathan, und erlaubte ihm Kriegsvolk anzunehmen und zu halten, und Kriegsrüstung zu machen und daß er sein Bundesgenoß sein sollte; und befahl, daß man die Geiseln auf der Burg dem Jonathan wieder losgeben sollte. (1. Makkabäer 9.53) 7 Darum kam Jonathan gen Jerusalem, und ließ diese Briefe vor allem Volk und vor denen in der Burg lesen.
8 Da sie nun hörten, daß ihm der König erlaubte, Kriegsvolk anzunehmen und Kriegsrüstung zu machen und daß ihn der König wie einen Bundesgenossen hielt, fürchteten sie sich sehr vor ihm 9 und gaben ihm die Geiseln los; und Jonathan gab sie ihren Eltern wieder. 10 Also fing Jonathan an, zu Jerusalem zu wohnen, und die Stadt wieder zu bauen und zu bessern, 11 und ließ die Mauern wieder aufrichten, und den Berg Zion wieder befestigen mit guten, starken Mauern von eitel Werkstücken. 12 Also ward Jerusalem wiederum fest gebaut. 13 Und die Heiden in den Flecken, die Bacchides hatte lassen befestigen, flohen davon weg in ihr Land.
14 Allein Bethzur behielten sie inne; und dahin liefen die Abtrünnigen, denn daselbst hatten sie ihren Aufenthalt. 15 Da nun Alexander vernahm, daß Demetrius bei Jonathan Freundschaft suchte, und hörte die löblichen Taten, die Jonathan und seine Brüder getan hatten, sprach er:
16 Des Mannes gleichen findet man nicht; darum wollen wir ihm schreiben, daß er unser Freund und Bundesgenoß werde. 17 Und schrieb ihm also:
18 "Der König Alexander entbietet seinem Bruder Jonathan seinen Gruß. 19 Wir hören dich preisen für einen trefflichen Mann und wert, daß du unser Freund seist. 20 Darum setzen wir dich zum Hohenpriester über dein Volk, und sollst des Königs Freund heißen, und schicken dir hiermit einen Purpur und eine goldene Krone. Darum wollest du dich treulich zu uns halten, und unser Freund bleiben." 21 Also zog Jonathan an das priesterliche Kleid im hundertundsechzigsten Jahr im siebenten Monat, am Laubhüttenfest; und brachte ein Heer zusammen und ließ viel Kriegsrüstung machen. (1. Makkabäer 1.11) 22 Da aber Demetrius solches vernahm, ward er sehr betrübt,
23 daß Alexander die Juden von ihm abwandte zu sich, und dadurch stärker ward; und bedachte, 24 er wollte ihnen auch freundlich schreiben und Ehre und Gut verheißen, daß sie ihm Hilfe zusagten. 25 Und schrieb ihnen also: Der König Demetrius entbietet den Juden seinen Gruß.
26 Wir haben gern gehört, und es ist uns eine große Freude, daß ihr nicht von uns abfallet zu unsern Feinden, sondern haltet mit allen Treuen an uns. 27 Darum bitten wir, ihr wollet also forthin treulich an mir halten, und euch nicht von mir wenden lassen. 28 Diese eure Treue wollen wir vergelten, und euch viel Bürden erlassen, und mehr Freiheit geben und Gnaden tun. 29 Und erlasse ich jetzt allen Juden den Schoß, den Zins von Salz, die Kronsteuer, den dritten Schemel vom Getreide, die Hälfte, die mir vom Obst gebührt. 30 Von diesen Bürden soll nun forthin das Land Juda und die drei Vogteien, so dazu gehören in den Landen Samaria und Galiläa, befreit sein allezeit. 31 Und Jerusalem soll heilig und frei sein von allen Bürden, Schoß und Zehnten. 32 Ich will auch die Burg zu Jerusalem wiederum räumen lassen und dem Hohenpriester übergeben daß er sie einnehme und Leute darauf lege, wen er will, sie zu bewahren. 33 Und alle gefangenen Juden in meinem Königreich sollen freigelassen werden ohne Lösegeld, und sollen sie und ihr Vieh vom Schoß befreit sein.
34 Auch sollen sie Freiheit haben in meinem ganzen Königreich, ihre Sabbate, Neumonde und andere bestimmte Feste zu halten; 35 und drei Tage vor und nach dem Fest von jedermann unverhindert sein an ihrem Gottesdienst, und soll auch sonst niemand sie beschweren. 36 Und man soll dreißigtausend Mann in Judäa wählen; denen will ich Sold geben, wie meinem andern Kriegsvolk, und sie sollen in die großen Festungen des Königs verordnet werden. 37 Und aus ihnen sollen gewählt werden etliche, die der König in seinen höchsten Handeln als vertraute Rate gebrauchen wird. Die Juden sollen auch nicht fremde, sondern eigene Hauptleute haben, aus ihnen gewählt, daß sie ihre Gesetze halten mögen wie im Lande Juda. 38 Und die drei Vogteien im Lande Samaria und Galiläa, so zu Judäa gehören, sollen niemand untertan sein denn allein dem Hohenpriester, daß man wisse, daß er allein Herr darüber sei.
39 Die Stadt Ptolemais und die Landschaft, so dazu gehört, gebe ich dem Tempel zu Jerusalem zu den Kosten, die für das Opfer nötig sind. 40 Ich will auch jährlich fünfzehntausend Lot Silber von meinem eigenen Einkommen geben aus den bequemsten Orten. 41 Und was von alters her meine Amtleute schuldig gewesen, zum Tempel zu geben, das soll forthin gereicht werden. (Esra 6.9) (Esra 7.20) 42 Und auch die fünftausend Lot Silber, welche sie von des Tempels jährlichem Einkommen weggenommen haben, sollen den Priestern wiederum zufallen. 43 Es soll der Tempel auch diese Freiheit haben: wer in meinem ganzen Königreich eine Strafe verwirkt hat, und flieht in den Tempel oder dessen Zugehör, der soll da sicher sein mit Leib und mit Gut.
44 Zum Bau und zur Besserung des Tempels und der Mauern und Türme zu Jerusalem 45 und sonst im Lande will der König die Kosten auch erlegen von seinem eigenen Einkommen." 46 Da man aber diesen Brief Jonathan und dem Volk las, wollten sie ihm nicht trauen, und nahmen's nicht an, denn sie wußten wohl, welche Untreue und grausame Tyrannei er zuvor gegen Israel geübt hatte.
47 Und beschlossen, dem Alexander Hilfe zu tun, der zuvor Freundschaft bei ihnen gesucht hatte, und Frieden zugesagt: diesem taten sie Hilfe sein Leben lang. 48 Da nun Alexander und Demetrius widereinander zogen,
49 und einander angriffen, da floh des Demetrius Heer, und Alexander eilte ihm nach: 50 und tat eine grausame Schlacht vom Morgen an bis an den Abend: und Demetrius ward denselben Tag erschlagen. 51 Danach sandte Alexander Boten zu Ptolemäus, dem König in Ägypten, mit dieser Werbung:
52 Nachdem ich wieder in mein Reich gekommen bin, und sitze auf dem königlichen Thron, und habe das Regiment wieder an mich gebracht, und habe Demetrius zunichte gemacht, und mein Erbland wieder erobert, 53 begehre ich Freundschaft mit dir zu machen und bitte dich, du wollest mir deine Tochter zur Ehe geben; 54 so will ich mich gegen dich als dein Eidam halten und dir und ihr Geschenke geben, die deiner würdig sind. 55 Darauf antwortete Ptolemäus, und wünschte dem Alexander Glück, daß er wieder in sein Vaterland gekommen war, und sein Königreich erobert hatte,
56 und sagte ihm zu, das zu tun, wie er begehrt hatte und begehrte, er wollte zu ihm gen Ptolemais kommen, da wollten sie einander selbst ansprechen, und die Heirat vollziehen. 57 Im hundertundzweiundsechzigsten Jahr zog Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra aus Ägypten und kamen gen Ptolemais. (1. Makkabäer 1.11)
58 Dahin kam auch der König Alexander. Und Kleopatra ward dem Alexander vermählt, und die Hochzeit ward mit großer königlicher Pracht gehalten. 59 Und der König Alexander schrieb Jonathan, und forderte ihn zu sich.
60 Da kam Jonathan mit großer Herrlichkeit gen Ptolemais zu beiden Königen und schenkte ihnen und ihren Freunden köstliche Gaben von Gold und Silber, und fand Gnade bei ihnen. 61 Und etliche Abtrünnige aus Israel kamen dahin, den Jonathan zu verklagen; aber der König wollte sie nicht hören,
62 sondern befahl, daß Jonathan seine Kleider ablegen und einen Purpur anziehen sollte; welches also geschah. 63 Da setzte ihn der König neben sich; und befahl seinen Fürsten, daß sie mit ihm in der Stadt umherziehen sollten und ausrufen lassen, daß ihn niemand verklagen sollte, oder sonst ihm ein Leid tun. (Ester 6.9-10) 64 Da aber seine Verkläger sahen, daß ihn der König so hoch ehrte, daß er ihn hatte einen Purpur heißen anziehen, und solches von ihm ausrufen ließ, flohen sie alle davon. 65 Und der König tat ihm große Ehre, und ließ ihn schreiben unter seine vornehmsten Freunde, und machte ihn zum Hauptmann und zum Landpfleger.
66 Danach zog Jonathan wiederum gen Jerusalem mit Freuden und in gutem Frieden.

Jonathan siegreich gegen den jungen Demetrius

67 Im hundertundfünfundsechzigsten Jahr kam der König Demetrius, des vorigen Demetrius Sohn, aus Kreta in sein Erbkönigreich. (1. Makkabäer 1.1)
68 Da erschrak Alexander sehr und wandte sich gen Antiochien. 69 Aber Demetrius bestätigte den Apollonius, den Hauptmann in Cölesyrien; der brachte ihm ein Kriegsvolk zusammen und lagerte sich zu Jamnia. Und er sandte zu Jonathan, dem Hohenpriester, und ließ ihm sagen: (1. Makkabäer 10.20)
70 Niemand tut uns Widerstand, denn du allein, und machst, daß man mich verachtet. Du trotzest wohl im Gebirg; 71 aber wenn du auf deine Kriegsmacht vertraust, so ziehe herunter in das Blachfeld, daß wir uns miteinander messen: denn mit mir ist die Macht der Städte. 72 Wenn du fragen wirst, wie stark wir sind, ich und die andern, so mir zuziehen und helfen, so wird man dir sagen: Ihr werdet nicht bleiben können vor diesen Leuten, von welchen eure Väter zweimal in ihrem eigenen Lande geschlagen sind. 73 Viel weniger kannst du im Blachfeld vor solchem großen Volk zu Roß und zu Fuß bestehen, da keine Berge und Felsen sind, dahin man fliehen könnte. 74 Da Jonathan solch Rühmen hörte, erzürnte er und wählte zehntausend Mann und zog aus von Jerusalem; und sein Bruder Simon kam zu ihm. ihm zu helfen; und sie lagerten sich vor Joppe.
75 Aber die in der Stadt Joppe ließen ihn nicht ein; denn Apollonius hatte Volk darein gelegt als Besatzung; darum stürmte sie Jonathan. 76 Da erschraken die in der Stadt und taten die Tore auf. Also eroberte Jonathan die Stadt Joppe. 77 Da Apollonius dies vernahm, legte er sich vor Joppe mit dreitausend Reisigen und mit einem großen Fußvolk. Und stellte sich, als wollte er weg gen Asdod ziehen, daß er Jonathan herauslockte auf das Blachfeld; denn er hatte viele Reiterei, auf die verließ er sich.
78 Jonathan eilte ihm nach gen Asdod, und die Heere gerieten aneinander. 79 Aber Apollonius hatte hinter sich im Lager heimlich tausend Reisige gelassen. 80 Nun merkte Jonathan, daß Leute hinter ihm heimlich versteckt waren; darum, da sie von allen Seiten an sein Volk kamen, hielt Jonathan in seiner Ordnung. 81 Da schossen die Reisigen den ganzen Tag vom Morgen an bis auf den Abend auf das Volk, bis ihre Pferde müde wurden. 82 Danach nahm Simon sein Heer, und griff die Feinde an. Da flohen die Reisigen, denn sie waren müde:
83 und wurden zerstreut hin und her im Felde, und flohen gen Asdod und eilten in den Tempel des Götzen Dagon, ihr Leben da zu retten. (1. Samuel 5.2) 84 Aber Jonathan plünderte die Stadt Asdod und die Flecken umher und zündete sie an. Er verbrannte auch den Götzentempel mit allen, so darein geflohen waren. 85 Und die Summe der Erschlagenen und Verbrannten zusammen war bei achttausend Mann. 86 Danach zog Jonathan mit dem Heer vor Askalon. Da gingen ihm die Bürger aus der Stadt heraus entgegen und ergaben sich und empfingen ihn mit großer Pracht.
87 Also zog Jonathan wieder gen Jerusalem mit seinem Heer und Raub. 88 Und da Alexander solches hörte, ehrte er Jonathan noch höher;
89 und sandte ihm eine goldene Spange, wie man allein eines Königs Verwandten gibt. Dazu schenkte er ihm Ekron und was dazu gehört, zum Eigentum.