Sacharja - Kapitel 8
Das künftige Heil für das Volk Gottes
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: 2 So spricht der HERR Zebaoth: Ich eifere um Zion mit großem Eifer und eifere um sie in großem Zorn. (Sacharja 1.14) 3 So spricht der HERR: Ich kehre mich wieder zu Zion und will zu Jerusalem wohnen, daß Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heißen und der Berg des HERRN Zebaoth ein Berg der Heiligkeit. (Sacharja 1.16)4 So spricht der HERR Zebaoth: Es sollen noch fürder wohnen in den Gassen zu Jerusalem alte Männer und Weiber und die an Stecken gehen vor großem Alter; (Jesaja 65.20)
5 und der Stadt Gassen soll sein voll Knaben und Mädchen, die auf ihren Gassen spielen. 6 So spricht der HERR Zebaoth: Ist solches unmöglich vor den Augen dieses übrigen Volkes zu dieser Zeit, sollte es darum auch unmöglich sein vor meinen Augen? spricht der HERR Zebaoth. (Lukas 1.37)
7 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will mein Volk erlösen vom Lande gegen Aufgang und vom Lande gegen Niedergang der Sonne;
8 und will sie herzubringen, daß sie zu Jerusalem wohnen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Wahrheit und Gerechtigkeit. (Jeremia 24.7) 9 So spricht der HERR Zebaoth: Stärket eure Hände, die ihr höret diese Worte zu dieser Zeit durch der Propheten Mund, des Tages, da der Grund gelegt ist an des HERRN Zebaoth Hause, daß der Tempel gebaut würde. (Jesaja 35.3)
10 Denn vor diesen Tagen war der Menschen Arbeit vergebens, und der Tiere Arbeit war nichts, und war kein Friede vor Trübsal denen, die aus und ein zogen; sondern ich ließ alle Menschen gehen, einen jeglichen wider seinen Nächsten. 11 Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen mit den übrigen dieses Volkes fahren, spricht der HERR Zebaoth;
12 sondern sie sollen Same des Friedens sein. Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs geben, und der Himmel soll seinen Tau geben; und ich will die übrigen dieses Volkes solches alles besitzen lassen. 13 Und soll geschehen, wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel seid ein Fluch gewesen unter den Heiden, so will ich euch erlösen, daß ihr sollt ein Segen sein. Fürchtet euch nur nicht und stärket eure Hände. (1. Mose 12.2) 14 So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich euch gedachte zu plagen, da mich eure Väter erzürnten, spricht der HERR Zebaoth, und es reute mich nicht,
15 also gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen, wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht. 16 Das ist's aber, was ihr tun sollt: Rede einer mit dem andern Wahrheit, und richtet recht, und schafft Frieden in euren Toren; (Epheser 4.25) 17 und denke keiner Arges in seinem Herzen wider seinen Nächsten, und liebt nicht falsche Eide! denn solches alles hasse ich, spricht der HERR. (Sacharja 7.10) 18 Und es geschah des HERRN Zebaoth Wort zu mir und sprach:
19 So spricht der HERR Zebaoth: Die Fasten des vierten, fünften, siebenten und zehnten Monats sollen dem Hause Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Jahrfesten werden; allein liebet die Wahrheit und Frieden. (Jeremia 41.1) (Jeremia 52.4) (Jeremia 52.6) (Jeremia 52.12) (Sacharja 7.3) (Sacharja 7.5)
Das künftige Heil für die Völker
20 So spricht der HERR Zebaoth: Weiter werden noch kommen viele Völker und vieler Städte Bürger;21 und werden die Bürger einer Stadt gehen zur andern und sagen: Laßt uns gehen, zu bitten vor dem HERRN und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen auch mit euch gehen. 22 Also werden viele Völker und die Heiden in Haufen kommen, zu suchen den HERRN Zebaoth zu Jerusalem, zu bitten vor dem HERRN. 23 So spricht der HERR Zebaoth: Zu der Zeit werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann bei dem Zipfel ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir hören, daß Gott mit euch ist.
Sirach - Kapitel 11
Gegen voreiliges Urteilen
1 Die Weisheit des Geringen bringt ihn zu Ehren und setzt ihn mitten unter die Fürsten. 2 Du sollst niemand rühmen um seines großen Ansehens willen, noch jemand verachten um seines geringen Ansehens willen.3 Denn die Biene ist ein klein Vögelein und gibt doch die allersüßeste Frucht. 4 Überhebe dich nicht deiner Kleider und sei nicht stolz in deinen Ehren; denn der Herr ist wunderbar in seinen Werken, und niemand weiß, was er tun will.
5 Viel Tyrannen haben müssen herunter auf die Erde sitzen, und dem ist die Krone aufgesetzt, an den man nicht gedacht hätte. 6 Viel große Herren sind zu Boden gegangen, und gewaltige Könige sind andern in die Hände gekommen. 7 Verdamme niemand, ehe du die Sache zuvor erkennst; erkenne es zuvor und strafe es dann.
8 Du sollst nicht urteilen, ehe du die Sache hörst, und laß die Leute zuvor ausreden. 9 Menge dich nicht in fremde Sache und sitze nicht bei unrechtem Urteil. 10 Mein Kind, stecke dich nicht in mancherlei Händel; denn wo du dir mancherlei vornimmst, wirst du nicht viel daran gewinnen. Wenn du gleich sehr danach ringst, so erlangst du es doch nicht; und wenn du auch davonlaufen wolltest, so kommst du doch nicht heraus.
11 Mancher läßt es sich sauer werden und eilt zum Reichtum und hindert sich nur selber damit. 12 Dagegen tut mancher gemach, der wohl Hilfe bedürfte, ist dazu schwach und arm: 13 den sieht Gott an mit Gnaden, und hilft ihm aus dem Elend, und bringt ihn zu Ehren, daß sich viele sein verwundern. 14 Es kommt alles von Gott: Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum. (Hiob 1.21) (Hiob 2.10)
15 Den Frommen gibt Gott Güter, die da bleiben; 16 und was er beschert, das gedeiht immerdar. 17 Mancher kargt und spart, und wird dadurch reich,
18 und denkt, er habe etwas vor sich gebracht, 19 und spricht: "Nun will ich gutes Leben haben, essen und trinken von meinen Gütern"; und er weiß nicht, daß sein Stündlein so nahe ist, und muß alles andern lassen und sterben. 20 Bleibe in Gottes Wort, und übe dich darin, und beharre in deinem Beruf; und laß dich nicht irren, wie die Gottlosen nach Gut trachten.
21 Vertraue du Gott, und bleibe in deinem Beruf; 22 denn es ist dem Herrn gar leicht, einen Armen reich zu machen. 23 Gott segnet den Frommen ihre Güter, und wenn die Zeit kommt, gedeihen sie bald. 24 Sprich nicht: "Was hilft mir's und was hab ich nun davon?"
25 Sprich nicht: "Ich habe genug; wie kann mir's nun fehlen?" (Sirach 5.1) 26 Wenn dir's wohl geht, so gedenke, daß dir's wieder übel gehen kann; und wenn dir's übel geht, so gedenke, daß dir's wieder wohl gehen kann. (Sirach 18.25) 27 Denn der Herr kann einem jeglichen leicht vergelten im Tode, wie er's verdient hat. (Sirach 17.19) 28 Eine böse Stunde macht, daß man aller Freude vergißt; und wenn der Mensch stirbt, so wird er inne, wie er gelebt hat. 29 Rühme niemand vor seinem Ende; denn was einer für ein Mann gewesen sei, das findet sich an seinen Nachkommen.
Trau, schau, wem?
30 Herberge nicht einen jeglichen in deinem Hause; denn die Welt ist voll Untreue und List.31 Ein falsches Herz ist wie ein Lockvogel im Korbe und lauert, wie es dich fangen möge. 32 Denn was es Gutes sieht, deutet es aufs ärgste, und das Allerbeste schändet es aufs höchste. 33 Aus einem Funken wird ein großes Feuer, und der Gottlose hört nicht auf, bis er Blut vergieße. 34 Hüte dich vor solchen Buben, sie haben nichts Gutes im Sinn, daß sie dir nicht eine ewige Schande anhängen. 35 Nimmst du einen Fremden zu dir ein, so wird er dir Unruhe machen und dich aus deinem Eigentum treiben.