Sacharja - Kapitel 10
Der rechte Helfer
1 So bittet nun vom HERRN Spätregen, so wird der HERR Gewölk machen und euch Regen genug geben zu allem Gewächs auf dem Felde. 2 Denn die Götzen reden, was eitel ist; und die Wahrsager sehen Lüge und reden vergebliche Träume, und ihr Trösten ist nichts; darum gehen sie in der Irre wie eine Herde und sind verschmachtet, weil kein Hirte da ist. (Matthäus 9.36)Gott rüstet sein Volk zum Kampf und führt es heim
3 Mein Zorn ist ergrimmt über die Hirten, und die Böcke will ich heimsuchen; denn der HERR Zebaoth wird seine Herde heimsuchen, das Haus Juda, und wird sie zurichten wie ein Roß, das zum Streit geschmückt ist. (Sacharja 11.5)4 Die Ecksteine, Nägel, Streitbogen, alle Herrscher sollen aus ihnen selbst herkommen; (Jeremia 30.21) 5 und sie sollen sein wie die Riesen, die den Kot auf der Gasse treten im Streit, und sollen streiten; denn der HERR wird mit ihnen sein, daß die Reiter zu Schanden werden. 6 Und ich will das Haus Juda stärken und das Haus Joseph erretten und will sie wieder einsetzen; denn ich erbarme mich ihrer; und sie sollen sein, wie sie waren, da ich sie nicht verstoßen hatte. Denn ich, der HERR, ihr Gott, will sie erhören.
7 Und Ephraim soll sein wie ein Riese, und ihr Herz soll fröhlich werden wie vom Wein; dazu ihre Kinder sollen's sehen und sich freuen, daß ihr Herz am HERRN fröhlich sei. 8 Ich will ihnen zischen und sie sammeln, denn ich will sie erlösen; und sie sollen sich mehren, wie sie sich zuvor gemehrt haben.
9 Und ich will sie unter die Völker säen, daß sie mein gedenken in fernen Landen; und sie sollen mit ihren Kindern leben und wiederkommen. (Jesaja 66.19) 10 Denn ich will sie wiederbringen aus Ägyptenland und will sie sammeln aus Assyrien und will sie ins Land Gilead und Libanon bringen, daß man nicht Raum für sie finden wird. 11 Und er wird durchs Meer der Angst gehen und die Wellen im Meer schlagen, daß alle Tiefen des Wassers vertrocknen werden. Da soll denn erniedrigt werden die Pracht von Assyrien, und das Zepter in Ägypten soll aufhören. (2. Mose 14.16) (Jesaja 11.15) 12 Ich will sie stärken in dem HERRN, daß sie sollen wandeln in seinem Namen, spricht der HERR.
Sirach - Kapitel 13
Von Armen und Reichen
1 Wer Pech angreift, der besudelt sich damit; und wer sich gesellt zum Hoffärtigen, der lernt Hoffart. 2 Geselle dich nicht zum Gewaltigen und Reichen, du ladest sonst eine schwere Last auf dich. 3 Was soll der irdene Topf bei dem ehernen Kessel? Denn wo sie aneinander stoßen, so zerbricht er. 4 Der Reiche tut Unrecht, und trotzt noch dazu, aber der Arme muß es leiden und dazu danken.5 Solange du ihm nütze bist, braucht er dich; aber wenn du nicht mehr kannst, so läßt er dich fahren. 6 Solange du hast, so zehrt er mit dir, und es kümmert ihn nichts, daß du verdirbst. 7 Wenn er dein bedarf, kann er dich fein äffen, und lächelt dich an, verheißt dir viel und gibt dir die besten Worte und spricht: "Bedarfst du etwas?" 8 Und ladet dich ein Mal oder drei zu Gast betrüglich, bis er dich um das Deine bringe, und spottet dein zuletzt. 9 Und wenn er gleich deine Not sieht, läßt er dich doch fahren, und schüttelt den Kopf über dich. 10 Darum siehe zu, daß dich deine Einfältigkeit nicht betrüge und in Unglück bringe. 11 Wenn dich ein Gewaltiger will zu sich ziehen, so weigere dich; so wird er dich desto mehr zu sich ziehen.
12 Dränge dich nicht selbst zu ihm, daß du nicht verstoßen werdest; entzieh dich auch nicht zu sehr, daß man dich zur Not brauchen könne. 13 Geh nicht darauf aus, mit ihm zu reden wie mit deinesgleichen, und traue nicht seinen vielen Worten; denn er versucht dich damit, und mit seinen freundlichen Gebärden holt er dich aus. 14 Wenn er ungnädig wird, so bleibt's nicht bei solchen freundlichen Worten, 15 und er scherzt nicht mit Strafen und Gefängnis. 16 Darum hüte dich und siehe dich wohl vor; 17 du lebst in großer Gefahr. 18 Ein jegliches Tier hält sich zu seinesgleichen, und jeglicher Mensch zu dem, der ihm am nächsten ist.
19 Jegliches Fleisch liebt seine eigene Art; so soll auch ein Mann sich gesellen zu seinesgleichen. 20 Es ist eben, als wenn sich der Wolf zum Schaf gesellte, wenn ein Gottloser sich zum Frommen gesellt. 21 Wie die Hyäne mit dem Hunde sich gesellt, also auch der Reiche mit dem Armen. 22 Wie der Löwe das Wild frißt in der Heide, so fressen die Reichen die Armen. 23 Wie dem Hoffärtigen unwert ist, was gering ist, also ist der Arme dem Reichen auch unwert. 24 Wenn der Reiche fallen will, so helfen ihm seine Freunde auf; wenn der Arme fällt, stoßen ihn auch seine Freunde zu Boden.
25 Wenn ein Reicher nicht recht getan hat, so sind viele, die ihm überhelfen; wenn er sich mit Worten vergriffen hat, so muß man's lassen recht sein. 26 Wenn aber ein Armer nicht recht getan hat, so kann man's aufmutzen; und wenn er gleich weise redet, so findet's doch keine Statt. 27 Wenn der Reiche redet, so schweigt jedermann, und sein Wort hebt man in den Himmel. (Psalm 73.9) 28 Wenn aber der Arme redet, so spricht man: "Wer ist der?"; und so er fehlt, so muß er herhalten. 29 Reichtum ist gut, wenn man ihn ohne Sünde braucht; aber Armut des Gottlosen lehrt ihn viel Böses reden.
Gutes Gewissen
30 Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an, es sei Gutes oder Böses.31 Hat er Gutes im Sinn, so sieht er fröhlich auf; wer aber mit heimlichen Tücken umgeht, kann nicht Ruhe davor haben.