zurückEinzelansichtvor

Prediger - Kapitel 2

Torheit und Weisheit sind beide eitel

1 Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will wohl leben und gute Tage haben! Aber siehe, das war auch eitel. 2 Ich sprach zum Lachen: Du bist toll! und zur Freude: Was machst du? 3 Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib mit Wein zu pflegen, doch also, daß mein Herz mich mit Weisheit leitete, und zu ergreifen, was Torheit ist, bis ich lernte, was dem Menschen gut wäre, daß sie tun sollten, solange sie unter dem Himmel leben. (Sprüche 31.4)
4 Ich tat große Dinge: ich baute Häuser, pflanzte Weinberge; 5 ich machte mir Gärten und Lustgärten und pflanzte allerlei fruchtbare Bäume darein; 6 ich machte mir Teiche, daraus zu wässern den Wald der grünenden Bäume; 7 ich hatte Knechte und Mägde und auch Gesinde, im Hause geboren; ich hatte eine größere Habe an Rindern und Schafen denn alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren; 8 ich sammelte mir auch Silber und Gold und von den Königen und Ländern einen Schatz; ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, allerlei Saitenspiel; 9 und nahm zu über alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren; auch blieb meine Weisheit bei mir; (1. Könige 10.23) 10 und alles, was meine Augen wünschten, das ließ ich ihnen und wehrte meinem Herzen keine Freude, daß es fröhlich war von aller meiner Arbeit; und das hielt ich für mein Teil von aller meiner Arbeit. 11 Da ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand gemacht hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach dem Wind und kein Gewinn unter der Sonne. (Prediger 1.14) 12 Da wandte ich mich, zu sehen die Weisheit und die Tollheit und Torheit. Denn wer weiß, was der für ein Mensch werden wird nach dem König, den sie schon bereit gemacht haben? (Prediger 1.17)
13 Da ich aber sah, daß die Weisheit die Torheit übertraf wie das Licht die Finsternis; 14 daß dem Weisen seine Augen im Haupt stehen, aber die Narren in der Finsternis gehen; und merkte doch, daß es einem geht wie dem andern. (Sprüche 17.24) 15 Da dachte ich in meinem Herzen: Weil es denn mir geht wie dem Narren, warum habe ich denn nach Weisheit getrachtet? Da dachte ich in meinem Herzen, daß solches auch eitel sei. 16 Denn man gedenkt des Weisen nicht immerdar, ebenso wenig wie des Narren, und die künftigen Tage vergessen alles; und wie der Narr stirbt, also auch der Weise. (Psalm 49.11) 17 Darum verdroß mich zu leben; denn es gefiel mir übel, was unter der Sonne geschieht, daß alles eitel ist und Haschen nach dem Wind.
18 Und mich verdroß alle meine Arbeit, die ich unter der Sonne hatte, daß ich dieselbe einem Menschen lassen müßte, der nach mir sein sollte. (Psalm 39.7) (Prediger 2.21) (Prediger 2.26) 19 Denn wer weiß, ob er weise oder toll sein wird? und soll doch herrschen in aller meiner Arbeit, die ich weislich getan habe unter der Sonne. Das ist auch eitel. 20 Darum wandte ich mich, daß mein Herz abließe von aller Arbeit, die ich tat unter der Sonne.
21 Denn es muß ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Vernunft und Geschicklichkeit getan hat, sie einem andern zum Erbteil lassen, der nicht daran gearbeitet hat. Das ist auch eitel und ein großes Unglück. 22 Denn was kriegt der Mensch von aller seiner Arbeit und Mühe seines Herzens, die er hat unter der Sonne? 23 Denn alle seine Lebtage hat er Schmerzen mit Grämen und Leid, daß auch sein Herz des Nachts nicht ruht. Das ist auch eitel. 24 Ist's nun nicht besser dem Menschen, daß er esse und trinke und seine Seele guter Dinge sei in seiner Arbeit? Aber solches sah ich auch, daß es von Gottes Hand kommt. (Prediger 3.12) (Prediger 3.22) (Prediger 5.17) (Prediger 8.15) (Prediger 9.7)
25 Denn wer kann fröhlich essen und sich ergötzen ohne ihn? 26 Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Vernunft und Freude; aber dem Sünder gibt er Mühe, daß er sammle und häufe, und es doch dem gegeben werde, der Gott gefällt. Darum ist das auch eitel und Haschen nach dem Wind. (Sprüche 13.22) (Sprüche 28.8)

zurückEinzelansichtvor

Richter - Kapitel 5

1 An jenem Tag sangen Debora und Barak Ben-Abinoam das folgende Lied: 2 Dass Führer Israel führten / und das Volk freiwillig kämpfte, / preist Jahwe dafür! 3 Ihr Könige, hört her! / Ihr Fürsten, merkt auf! / Ich will singen zur Ehre Jahwes, / die Saiten klingen lassen für Israels Gott. 4 Als du auszogst, Jahwe, von Seïr, / und durch Edoms Steppen kamst, / da bebte die Erde, / da brach der Himmel, / aus den Wolken ergoss sich die Flut. (5. Mose 33.2) (Habakuk 3.3-6) 5 Die Berge wankten vor Jahwe, / als Gott seinem Volk am Sinai erschien. (Psalm 68.9) 6 Zur Zeit von Schamgar Ben-Anat / und jetzt in den Tagen von Jael, / da waren alle Wege menschenleer. / Wer reisen wollte musste auf versteckten Pfaden gehen. (Richter 3.31) 7 Felder und Dörfer lagen verwaist - bis ich mich erhob, / bis aufstand eine Mutter in Israel. 8 Mein Volk hatte sich neue Götter erwählt, / und dann brach der Feind durch die Tore herein. / Hat einer wohl Schild und Lanze gesehen / bei 40.000 Männern in Israel? (1. Samuel 13.19) (1. Samuel 13.22) 9 Mein Herz gehört Israels Führern / und den Freiwilligen im Volk. / Preist Jahwe! 10 Singt, die ihr auf weißen Eseln reitet / und auf kostbaren Decken sitzt! / Singt, die ihr durch die Straßen zieht! (Richter 10.4) (Richter 12.14) 11 Hört, wie sie jubeln zwischen den Tränken! / Dort besingt man die rettenden Taten Jahwes. / Sie erzählen, wie er seinem Volk half. 12 Dann zog sein Volk zu den Toren hinab: Auf, auf, Debora! Wach auf und singe ein Lied! / Auf, Barak, Abinoams Sohn! / Führe deine Gefangenen vor! 13 Es kamen alle, die noch übrig waren / und schlossen sich den Führern Israels an. Gerüstet kam das Volk Jahwes zu mir. 14 Aus Efraïm, das stark und heiß wie Amalek ist, zogen die Scharen ins Tal, / auch Benjamins Männer folgten der Spur. / Von Machir stiegen die Führer herab, / von Sebulon die mit dem Befehlshaberstab. (Josua 17.1) (Richter 12.15) 15 Auch Issachars Fürsten kamen zu Debora, / und Barak mit seinem ganzen Gefolge. / So stürmten sie hinunter ins Tal. - Doch an Rubens Bächen überlegte man lang. 16 Warum bist du bei deinen Herden geblieben / und hörtest den Flöten der Hirten zu? / Ja, an Rubens Bächen überlegte man lang. 17 Gilead blieb hinter dem Jordan stehen. / Und warum hielt sich Dan bei den Schiffen auf? / Die von Ascher saßen am Strand, / blieben faul in ihren Buchten am Meer. 18 Doch Sebulon ist ein Volk, / das sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. / Auch Naftali zog aufs Schlachtfeld hinaus / und hatte keine Furcht vor dem Tod. 19 Könige kamen und kämpften, / Kanaans Könige führten Krieg - bei Taanach und bei Megiddos Bach - doch silberne Beute holten sie nicht. 20 Von himmlischen Bahnen her kämpften die Sterne, / gegen Sisera stellten sie ihre Macht. (2. Mose 14.25) (Josua 10.14) (Josua 10.42) (Richter 4.15) 21 Der Bach Kischon schwemmte sie fort, / der uralte Bach riss die Feinde hinweg. / Vorwärts, meine Seele, sei stark! 22 Die Pferde donnerten im Galopp vorbei, / unter ihren Hufen dröhnte die Erde. 23 "Ihr sollt Meros verfluchen", spricht der Engel Jahwes. / Verflucht die Bewohner der Stadt! / Denn sie eilten nicht zur Hilfe herbei, / zu Jahwe unter den Helden. 24 Preist Jael, die Frau des Keniters Heber, / rühmt sie mehr als jede andere Frau! / Gesegnet sei sie unter den Frauen im Zelt! 25 Als Sisera um Wasser bat, reichte sie Milch, / in kostbarer Schale gab sie ihm Rahm. (Richter 4.19) 26 Dann griff sie mit der Linken den Pflock. / Den schweren Hammer in rechter Hand schlug sie zu, / durchbohrte die Schläfe / und zerschmetterte Siseras Kopf. 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen, / erschlagen lag er da. / Er krümmte sich zu ihren Füßen und war tot. 28 Seine Mutter späht zum Fenster hinaus, / blickt durch das Gitter von Sorge erfüllt. / Warum sehe ich seinen Wagen noch nicht? / Wo ist der Hufschlag seines Gespanns? 29 Die Klügste ihrer Edelfrauen antwortet ihr, / und sie selbst wiederholt ihren Trost: 30 "Gewiss haben sie die Beute verteilt, / ein oder zwei Mädchen pro Mann, / für Sisera den teuren Stoff. Ja, bunte Kleider bringen sie mit, / zwei kostbare Tücher für deinen Hals." 31 So möge es all deinen Feinden ergehen, Jahwe! / Doch die ihn lieben, sollen sein wie die Sonne, / die aufgeht in ganzer Pracht! Daraufhin hatte das Land 40 Jahre lang Ruhe vor seinen Feinden. (Richter 3.11)