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1. Mose - Kapitel 32

Jakob rüstet sich zur Begegnung mit Esau

1 Des Morgens aber stand Laban früh auf, küßte seine Kinder und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort. 2 Jakob aber zog seinen Weg; und es begegneten ihm die Engel Gottes. (1. Mose 28.12) (Psalm 34.8) 3 Und da er sie sah, sprach er: Es sind Gottes Heere; und hieß die Stätte Mahanaim. 4 Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir, in die Gegend Edoms, (1. Mose 36.8)
5 und befahl ihnen und sprach: Also sagt meinem Herrn Esau: Dein Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bis daher bei Laban lange außen gewesen 6 und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde; und habe ausgesandt, dir, meinem Herrn, anzusagen, daß ich Gnade vor deinen Augen fände. 7 Die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau; und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.
8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward bange; und teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Heere 9 und sprach: So Esau kommt auf das eine Heer und schlägt es, so wird das übrige entrinnen. 10 Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Freundschaft, ich will dir wohltun! (1. Mose 31.3) (1. Mose 31.13)
11 ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, da ich über den Jordan ging, und nun bin ich zwei Heere geworden. (2. Samuel 7.18) 12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er nicht komme und schlage mich, die Mütter samt den Kindern. 13 Du hast gesagt ich will dir wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor der Menge. (1. Mose 28.13-14) 14 Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, das er vor Handen hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:
15 zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder 16 und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Farren, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen, 17 und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Gehet vor mir hin und lasset Raum zwischen einer Herde nach der andern; 18 und gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an, und wo willst du hin, und wes ist's, was du vor dir treibst? 19 sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob zu, der sendet Geschenk seinem Herrn Esau und zieht hinter uns her. 20 Also gebot er auch dem andern und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so sagt zu Esau, wenn ihr ihm begegnet; 21 und sagt ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob ist hinter uns.Denn er gedachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir her geht; darnach will ich ihn sehen, vielleicht wird er mich annehmen. 22 Also ging das Geschenk vor ihm her, aber er blieb dieselbe Nacht beim Heer

Jakobs Kampf am Jabbok. Sein neuer Name

23 und stand auf in der Nacht und nahm seine zwei Weiber und die zwei Mägde und seine elf Kinder und zog an die Furt des Jabbok,
24 nahm sie und führte sie über das Wasser, daß hinüberkam, was er hatte, 25 und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. (Hosea 12.4-5) 26 Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk der Hüfte Jakobs ward über dem Ringen mit ihm verrenkt. 27 Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. (Matthäus 15.22)

Jakob empfängt den Namen Israel

28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.
29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen. (1. Mose 35.10) 30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. (Richter 13.17-18) 31 Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen. (2. Mose 33.20)
32 Und als er an Pniel vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte. 33 Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt ward.

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Hiob - Kapitel 3

1 Dann erst begann Hiob zu sprechen und verfluchte den Tag seiner Geburt. 2 Er sagte: 3 "Es verschwinde der Tag, an dem ich geboren bin, / und die Nacht, die sagte: 'Ein Knabe kam zur Welt!' (Jeremia 20.14-18) 4 Finsternis sei dieser Tag! / Gott da oben frage nicht nach ihm, / nie scheine über ihm das Licht! 5 Mögen Finsternis und Dunkel ihn besitzen, / dichte Wolken über ihm stehen! / Die Finsternis ersticke sein Licht! 6 Jene Nacht - das Dunkel soll sie holen, / damit sie nicht im Jahreslauf erscheint! / Sie soll zu keinem Monat gehören! 7 Unfruchtbar sei jene Nacht, / kein Jubel kehre bei ihr ein! 8 Verwünschen sollen sie die Tageverflucher, / die fähig sind, den Leviatan zu reizen! 9 Finster seien die Sterne ihrer Dämmerung; / sie hoffe auf Licht, doch das bleibe aus, / sie sehe keinen Schimmer vom Morgenrot! 10 Denn sie hat mir nicht den Mutterschoß versperrt / und das Unglück meinen Augen erspart." 11 "Warum starb ich nicht bei der Geburt, / als ich aus dem Mutterschoß kam? 12 Weshalb kamen mir Knie entgegen, / wozu Brüste, dass ich daran sog? 13 Dann läge ich jetzt schon und ruhte aus, / dann schliefe ich und hätte Ruh 14 mit Königen und Räten des Landes, / die sich verödete Grabmäler bauten; 15 oder mit Fürsten, reich an Gold, / die ihre Häuser mit Silber füllten. 16 Oder als verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht da, / wie ein Kind, das das Licht nie sah. 17 Dort endet das Wüten der Bösen, / dort ruhen die Erschöpften aus. 18 Gefangene sind frei von Sorgen, / hören das Geschrei des Antreibers nicht. 19 Die Kleinen sind dort wie die Großen, / und der Sklave ist frei von seinem Herrn." 20 "Warum gibt er dem Leidenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind; 21 die auf den Tod warten, doch der bleibt aus; / die nach ihm scharren mehr als nach Schätzen; (Offenbarung 9.6) 22 die sich freuen würden, wären sie im Grab. / Sie würden jubeln und wären entzückt. 23 Warum gibt er dem Mann Leben, / den Gott ringsum eingezäunt hat / und dessen Weg verborgen ist? (Hiob 19.8) 24 Bevor ich noch esse, kommt mir das Seufzen, / und wie Wasser ergießt sich mein Stöhnen. 25 Wovor mir Angst war, das hat mich getroffen, / wovor mir graute, das kam über mich. 26 Hatte ich nicht Frieden, nicht Ruhe, nicht Rast? / Und dann kam das Toben."