1. Korinther - Kapitel 15
Das Zeugnis von der Auferstehung Christi
1 Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, des Evangeliums, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet, 2 durch welches ihr auch selig werdet: welchergestalt ich es euch verkündigt habe, so ihr's behalten habt; es wäre denn, daß ihr umsonst geglaubt hättet. 3 Denn ich habe euch zuvörderst gegeben, was ich empfangen habe: daß Christus gestorben sei für unsre Sünden nach der Schrift, (Jesaja 53.8-9)4 und daß er begraben sei, und daß er auferstanden sei am dritten Tage nach der Schrift, (Lukas 24.27) (Lukas 24.44-46) 5 und daß er gesehen worden ist von Kephas, darnach von den Zwölfen. (Lukas 23.34) (Johannes 20.19) (Johannes 20.26) 6 Darnach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viele leben, etliche aber sind entschlafen.
7 Darnach ist er gesehen worden von Jakobus, darnach von allen Aposteln. (Lukas 24.50) 8 Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden. (Apostelgeschichte 9.3-6) (1. Korinther 9.1) 9 Denn ich bin der Geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel heiße, darum daß ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. (Apostelgeschichte 8.3) (Epheser 3.8) 10 Aber von Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe vielmehr gearbeitet denn sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. (2. Korinther 11.5) (2. Korinther 11.23) 11 Es sei nun ich oder jene: also predigen wir, und also habt ihr geglaubt.
Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten
12 So aber Christus gepredigt wird, daß er sei von den Toten auferstanden, wie sagen denn etliche unter euch, die Auferstehung der Toten sei nichts?13 Ist die Auferstehung der Toten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden. 14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. 15 Wir würden aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, daß wir wider Gott gezeugt hätten, er hätte Christum auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. (Apostelgeschichte 1.22) 16 Denn so die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. 17 Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden. 18 So sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. 19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
Christus ist auferstanden
20 Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen. (1. Korinther 6.14) (Kolosser 1.18)21 Sintemal durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. (1. Mose 3.17-19) (Römer 5.18) 22 Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. 23 Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: der Erstling Christus; darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird; (1. Thessalonicher 4.16-17) 24 darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt. (Römer 8.38) 25 Er muß aber herrschen, bis daß er "alle seine Feinde unter seine Füße lege". (Matthäus 22.44)
26 Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. (Offenbarung 20.14) (Offenbarung 21.4) 27 Denn "er hat ihm alles unter seine Füße getan". Wenn er aber sagt, daß es alles untertan sei, ist's offenbar, daß ausgenommen ist, der ihm alles untergetan hat. 28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf daß Gott sei alles in allen.
Leben aus der Auferstehung
29 Was machen sonst, die sich taufen lassen über den Toten, so überhaupt die Toten nicht auferstehen? Was lassen sie sich taufen über den Toten?30 Und was stehen wir alle Stunde in der Gefahr? (Römer 8.36) (Galater 5.11) 31 Bei unserm Ruhm, den ich habe in Christo Jesu, unserm HERRN, ich sterbe täglich. (2. Korinther 4.10) 32 Habe ich nach menschlicher Meinung zu Ephesus mit wilden Tieren gefochten, was hilft's mir? So die Toten nicht auferstehen, "laßt uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!" 33 Lasset euch nicht verführen! Böse Geschwätze verderben gute Sitten. 34 Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn etliche wissen nichts von Gott; das sage ich euch zur Schande. (1. Thessalonicher 5.8)
Der neue Leib bei der Auferstehung
35 Möchte aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit welchem Leibe werden sie kommen?36 Du Narr: was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. (Johannes 12.24) 37 Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, etwa Weizen oder der andern eines. 38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, und einem jeglichen von den Samen seinen eigenen Leib. (1. Mose 1.11) 39 Nicht ist alles Fleisch einerlei Fleisch; sondern ein anderes Fleisch ist der Menschen, ein anderes des Viehs, ein anderes der Fische, ein anderes der Vögel. 40 Und es sind himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen Körper und eine andere die irdischen. 41 Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne; denn ein Stern übertrifft den andern an Klarheit. 42 Also auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich, und wird auferstehen unverweslich.
43 Es wird gesät in Unehre, und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit, und wird auferstehen in Kraft. (Philipper 3.21) (Kolosser 3.4) 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Ist ein natürlicher Leib, so ist auch ein geistlicher Leib. 45 Wie es geschrieben steht: der erste Mensch, Adam, "ward zu einer lebendigen Seele", und der letzte Adam zum Geist, der da lebendig macht. (2. Korinther 3.17) 46 Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche; darnach der geistliche.
47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der andere Mensch ist der HERR vom Himmel. 48 Welcherlei der irdische ist, solcherlei sind auch die irdischen; und welcherlei der himmlische ist, solcherlei sind auch die himmlischen. 49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. (1. Mose 5.3)
Verwandlung der Gläubigen und Sieg über den Tod
50 Das sage ich aber, liebe Brüder, daß Fleisch und Blut nicht können das Reich Gottes ererben; auch wird das Verwesliche nicht erben das Unverwesliche.51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; (1. Thessalonicher 4.15-17) 52 und dasselbe plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. (Matthäus 24.31) 53 Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit. (2. Korinther 5.4) 54 Wenn aber das Verwesliche wird anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht:
55 "Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?" (Andere Überlieferung: "Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?") 56 Aber der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. (Römer 7.8) (Römer 7.11) (Römer 7.13) 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern HERRN Jesus Christus! (1. Johannes 5.4) 58 Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich, und nehmet immer zu in dem Werk des HERRN, sintemal ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem HERRN. (2. Chronik 15.7)
Sirach - Kapitel 39
Von der Schriftgelehrsamkeit
1 Wer sich aber darauf geben soll, daß er das Gesetz des Höchsten lerne, der muß die Weisheit aller Alten erforschen, und in den Propheten studieren. 2 Er muß die Geschichten der berühmten Leute merken, und denselben nachdenken, was sie bedeuten und lehren. 3 Er muß die geistlichen Sprüche lernen, und in den tiefen Reden sich üben. 4 Der kann den Fürsten dienen, und bei den Herren sein. 5 Er kann sich schicken lassen in fremde Lande; denn er hat versucht, was bei den Leuten taugt oder nicht taugt. 6 Und denkt, wie er früh aufstehe, den Herrn zu suchen, der ihn geschaffen hat; und betet vor dem Höchsten.7 Er tut seinen Mund getrost auf, und betet für seine Sünden. 8 Und wenn dann der Herr also versöhnt ist, so gibt er ihm den Geist der Weisheit reichlich, (Jakobus 1.5) 9 daß er weisen Rat und Lehre geben kann gewaltig, dafür er dem Herrn dankt in seinem Gebet. 10 Und der Herr gibt Gnade dazu, daß sein Rat und seine Lehre fortgehen. 11 Und er betrachtet's zuvor bei sich selbst; danach sagt er seinen Rat und seine Lehre heraus, und beweist es mit der heiligen Schrift. (Sirach 6.37) 12 Und viele verwundern sich seiner Weisheit, und sie wird nimmermehr untergehen.
13 Sein wird nimmermehr vergessen, und sein Name bleibt für und für. 14 Was er gelehrt hat, wird man weiter predigen, und die Gemeinde wird ihn rühmen. 15 Dieweil er lebt, hat er einen größern Namen denn andere tausend; und nach seinem Tod bleibt ihm derselbe Name.
Lob Gottes aus seinen Werken
16 Ich habe noch etwas mehr zu sagen; denn ich bin von Gedanken voll wie der volle Mond.17 Gehorchet mir, ihr heiligen Kinder, und wachset wie die Rosen, an den Bächlein gepflanzt, 18 und gebet süßen Geruch von euch wie Weihrauch; blühet wie die Lilien, und riechet wohl! 19 Singet löblich und lobet den Herrn in allen seinen Werken, preiset seinen Namen herrlich! 20 Danket ihm und lobet ihn mit Singen und Klingen, und sprechet also im Danken: 21 Alle Werke des Herrn sind sehr gut, und was er gebeut, das geschieht zu rechter Zeit. (1. Mose 1.31)
22 Und man darf nicht sagen: Was ist das? was soll das? Denn zu ihrer Zeit kommen sie alle erwünscht; gleich als da durch sein Gebot das Wasser stand wie Mauern, und durch sein Wort die Wasser standen, als wären sie gefaßt. (2. Mose 14.22) (Josua 3.16) 23 Denn was er durch sein Gebot schafft, das ist lieblich, und man darf über keinen Mangel klagen an seiner Hilfe. 24 Aller Menschen Werke sind vor ihm, und vor seinen Augen ist nichts verborgen.
25 Er sieht alles von Anfang der Welt bis ans Ende der Welt, und vor ihm ist kein Ding neu. (Sirach 15.19) 26 Man darf nicht sagen: Was ist das? was soll das? Denn er hat ein jegliches geschaffen, daß es zu etwas dienen soll. 27 Denn sein Segen fließt daher wie ein Strom, und tränkt die Erde wie eine Sintflut große Flut. 28 Wiederum sein Zorn trifft die Heiden, als wenn er ein wasserreiches Land verdorren läßt. 29 Sein Tun ist bei den Heiligen recht; aber die Gottlosen stoßen sich daran. (Psalm 18.27)
30 Alles, was von Anfang geschaffen ist, das ist den Frommen gut, aber den Gottlosen schädlich. (Weisheit 16.24) 31 Der Mensch bedarf zu seinem Leben Wasser, Feuer, Eisen, Salz, Mehl, Honig, Milch, Wein, Öl und Kleider. 32 Solches alles kommt den Frommen zugut, und den Gottlosen zu Schaden. 33 Es sind auch die Winde ein Teil zur Rache geschaffen, und durch ihr Stürmen tun sie Schaden; 34 und wenn die Strafe kommen soll, so toben sie, und richten den Zorn aus des, der sie geschaffen hat. 35 Feuer, Hagel, Hunger, Tod, solches alles ist zur Rache geschaffen. 36 Die wilden Tiere, Skorpione, Schlangen und das Schwert sind auch zur Rache geschaffen, zu verderben die Gottlosen. (Sirach 40.10) 37 Mit Freuden tun sie seinen Befehl, und sind bereit, wo er ihrer bedarf auf Erden; und wenn das Stündlein kommt, lassen sie nicht ab. 38 Das ist's, was ich anfing und gedachte, zu schreiben:
39 daß alle Werke des Herrn gut sind, und ein jegliches zu seiner Zeit nütze ist; (Sirach 39.21) 40 daß man nicht sagen darf: "Es ist nicht alles gut": denn es ist ein jegliches zu seiner Zeit köstlich. 41 Darum soll man den Namen des Herrn loben, und danken mit Herzen und Munde.