1Jehova, strafe mich nicht in deinem Zorn, noch züchtige mich in deinem Grimm!2Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt.3Nichts Heiles ist an meinem Fleische wegen deines Zürnens, kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde.(Hiob 6.4)(Psalm 32.4)4Denn meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich.(Psalm 51.10)5Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit.(Klagelieder 1.14)6Ich bin gekrümmt, über die Maßen gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher.7Denn voll Brand sind meine Lenden, und nichts Heiles ist an meinem Fleische.8Ich bin ermattet und über die Maßen zerschlagen, ich heule vor Gestöhn meines Herzens.9Herr, vor dir ist all mein Begehr, und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen.10Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das ist nicht bei mir.11Meine Lieben und meine Genossen stehen fernab von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne.12Und die nach meinem Leben trachten, legen mir Schlingen; und die mein Unglück suchen, reden von Schadentun und sinnen auf Trug den ganzen Tag.(Hiob 19.14)(Psalm 31.12)13Ich aber, wie ein Tauber, höre nicht, und bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.14Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört, und in dessen Munde keine Gegenreden sind.(Psalm 39.3)15Denn auf dich, Jehova, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott.16Denn ich sprach: Daß sie sich nicht über mich freuen! beim Wanken meines Fußes tun sie groß wider mich.17Denn ich bin nahe daran zu hinken, und mein Schmerz ist beständig vor mir.18Denn ich tue kund meine Ungerechtigkeit; ich bin bekümmert wegen meiner Sünde.19Meine Feinde aber leben, sind stark, und viele sind derer, die ohne Grund mich hassen;(Psalm 32.5)20Und Böses für Gutes vergeltend, feinden sie mich an, weil ich dem Guten nachjage.21Verlaß mich nicht, Jehova; mein Gott, sei nicht fern von mir!(Psalm 35.12)22Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung!
1Nachts lag ich auf meinem Bett und sehnte mich nach ihm, / nach ihm, den meine Seele liebt. / Ich suchte ihn und fand ihn nicht. (Hohelied 5.6)2Ich sehe mich aufstehen: / Ich durchstreife die Stadt, / ihre Straßen und Plätze. / Ich suchte ihn, dem mein Herz gehört. / Ich suchte ihn und fand ihn nicht. 3Da fanden mich die Wächter / bei ihrer Runde durch die Stadt. / "Habt ihr den gesehen, den meine Seele liebt?" 4Kaum war ich an ihnen vorüber, / da fand ich ihn, dem mein Herz gehört. / Ich hielt ihn fest, ließ ihn nicht los, / bis ich ihn ins Haus meiner Mutter gebracht, / ins Zimmer von der, die mich geboren hat. (Hohelied 8.2)5Ich beschwöre euch, ihr Töchter von Jerusalem, / bei Hirschkuh und Gazelle auf der Flur: / Weckt die Liebe nicht / und scheucht sie nicht auf, / bis es ihr selber gefällt!"6Was kommt dort aus der Wüste herauf? / Wie Rauchsäulen zieht es heran, / umduftet von Myrrhe und Weihrauch / und allen Gewürzen der Händler. 7Schau, es ist Salomos Sänfte! / Sie ist von sechzig Männern umringt. / Das sind die Helden Israels. 8Sie alle tragen ein Schwert / und sind alle im Kampf geschult. / Jeder hat sein Schwert am Gurt / zum Schutz gegen nächtliche Schrecken. 9Eine Sänfte machte sich König Salomo / aus edlem Holz vom Libanon. 10Ihre Säulen überzog er mit Silber, / ihre Lehne mit Gold, / ihren Sitz mit rotem Purpur. / Ihr Inneres ist mit Liebe gestaltet, / gefertigt von Jerusalems Töchtern. 11Kommt heraus, ihr Zionstöchter, / und seht den König Salomo mit dem Kranz, / den seine Mutter ihm flocht / an seinem Hochzeitstag, / dem Tag voller Freude und Glück.