1Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht, und der Trotz seines Angesichts wird verwandelt.2Ich sage: Habe acht auf den Befehl des Königs, und zwar wegen des Eides Gottes.3Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen, laß dich nicht ein in eine böse Sache, denn er tut alles, was er will;4weil des Königs Wort eine Macht ist, und wer will zu ihm sagen: Was tust du?5Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren, und eines Weisen Herz kennt Zeit und richterliche Entscheidung.6Denn für jede Sache gibt es eine Zeit und eine richterliche Entscheidung; denn das Unglück des Menschen lastet schwer auf ihm;(Prediger 3.1)7denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm kundtun, wie es werden wird?(Prediger 10.14)8Kein Mensch hat Macht über den Wind, den Wind zurückzuhalten; und niemand hat Macht über den Tag des Todes; und keine Entlassung gibt es im Kriege; und die Gesetzlosigkeit wird den nicht retten, der sie übt.9Das alles habe ich gesehen, und habe mein Herz auf alles Tun gerichtet, welches unter der Sonne geschieht, zur Zeit, wo der Mensch über die Menschen herrscht zu ihrem Unglück.
Unbegreifliches gleiches Ergehen der Gerechten und Gottlosen - Gleiches Los für alle
10Und alsdann habe ich Gesetzlose gesehen, die begraben wurden und zur Ruhe eingingen; diejenigen aber, welche recht gehandelt hatten, mußten von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Eitelkeit.11Weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll, Böses zu tun;(Hiob 35.15)12weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch seine Tage verlängert obgleich ich weiß, daß es denen, die Gott fürchten, wohlgehen wird, weil sie sich vor ihm fürchten;(Psalm 73.17)13aber dem Gesetzlosen wird es nicht wohlgehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.14Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht: daß es Gerechte gibt, welchen nach dem Tun der Gesetzlosen widerfährt, und daß es Gesetzlose gibt, welchen nach dem Tun der Gerechten widerfährt. Ich sagte, daß auch das Eitelkeit sei.(Prediger 7.15)15Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen; und dies wird ihn begleiten bei seiner Mühe, die Tage seines Lebens hindurch, welche Gott ihm unter der Sonne gegeben hat.(Prediger 2.24)16Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen, und das Treiben zu besehen, welches auf Erden geschieht (denn weder bei Tage noch bei Nacht sieht er den Schlaf mit seinen Augen),17da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, daß der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, welches unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht es zu suchen, aber es nicht erfaßt. Und selbst wenn der Weise es zu erkennen meint, vermag er es doch nicht zu erfassen.(Prediger 3.11)
1 Dann fing Jesus an, ihnen Gleichnisse zu erzählen. Er begann: "Ein Mann legte einen Weinberg an, zog eine Mauer darum, hob eine Grube aus, um den Wein darin zu keltern, und baute einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste ab.(Jesaja 5.1-2)2Als die Zeit gekommen war, schickte er einen seiner Sklaven zu den Pächtern, um seinen Anteil an der Ernte zu erhalten.3Doch die packten den Sklaven, verprügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort.4Da schickte der Eigentümer einen zweiten Sklaven. Dem schlugen sie den Kopf blutig und beschimpften ihn.5Danach schickte er einen dritten; den töteten sie. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden verprügelt, die anderen umgebracht.6Schließlich blieb ihm nur noch einer, sein über alles geliebter Sohn. Den schickte er als Letzten zu ihnen, weil er dachte: 'Meinen Sohn werden sie sicher nicht antasten.'7Aber die Winzer sagten zueinander: 'Das ist der Erbe! Kommt, wir bringen ihn um und behalten das Land für uns!'8So fielen sie über ihn her, töteten ihn und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.(Hebräer 13.12)9Was wird nun der Eigentümer des Weinbergs tun?", fragte Jesus. "Ich sage euch, er wird kommen, sie alle töten und den Weinberg anderen geben.10Habt ihr denn nie die Stelle in der Schrift gelesen: 'Der Stein, den die Bauleute als unbrauchbar verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.11Das hat der Herr getan; es ist ein Wunder für uns.'?"12Daraufhin hätten sie Jesus am liebsten festgenommen, denn es war ihnen klar, dass er sie mit diesem Gleichnis gemeint hatte. Aber sie fürchteten das Volk, deshalb ließen sie ihn in Ruhe und gingen weg.13Später schickten sie einige Pharisäer und dazu einige Anhänger des Herodes zu Jesus. Sie hofften, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können,14und legten ihm folgende Frage vor: "Rabbi", sagten sie, "wir wissen, dass du aufrichtig bist und nicht nach der Meinung der Leute fragst. Du zeigst uns wirklich, wie man nach Gottes Willen leben soll. Ist es nun richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie ihm geben oder nicht?"15Jesus durchschaute ihre Heuchelei sofort und sagte: "Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? Zeigt mir einen Denar, ich will ihn sehen."16Als sie es taten, fragte er: "Wessen Bild und Name ist darauf?" - "Des Kaisers", erwiderten sie.17"Nun", sagte Jesus, "dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört." Über diese Antwort waren sie sehr erstaunt.(Römer 13.7)18Dann kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese religiöse Gruppierung behauptete, es gäbe keine Auferstehung nach dem Tod. Sie fragten:19"Rabbi, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann stirbt und eine Frau hinterlässt, aber keine Kinder, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. 20Nun waren da sieben Brüder. Der älteste von ihnen heiratete und starb kinderlos.21Daraufhin nahm der zweite Bruder die Witwe zur Frau. Doch auch er starb bald und hinterließ keine Kinder. Beim dritten war es ebenso.22Keiner der sieben hinterließ Nachkommen. Zuletzt starb auch die Frau.23Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Denn alle waren ja mit ihr verheiratet."24Jesus erwiderte: "Ihr irrt euch, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes kennt.25Denn wenn die Toten auferstehen, heiraten sie nicht mehr, sondern werden wie die Engel im Himmel sein.26Was aber nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht bei Mose gelesen, wie Gott am Dornbusch zu ihm sagte: 'Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.'?27Das heißt doch: Er ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden! Ihr seid schwer im Irrtum!"28Einer der Gesetzeslehrer hatte ihrem Streitgespräch zugehört und bemerkt, wie treffend Jesus den Sadduzäern antwortete. Nun trat er näher und fragte ihn: "Was ist das wichtigste Gebot von allen?"29"Das wichtigste", erwiderte Jesus, "ist: 'Höre Israel! Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr.30Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit all deiner Kraft!'31An zweiter Stelle steht: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!' Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden."32Da sagte der Gesetzeslehrer: "Rabbi, das hast du sehr gut gesagt. Es ist wirklich so, wie du sagst: Es gibt nur einen einzigen Gott und außer ihm keinen.33Und ihn zu lieben von ganzem Herzen, mit all seinen Gedanken und mit ganzer Kraft und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist viel mehr wert als alle unsere Opfer."(1. Samuel 15.22)(Hosea 6.6)34Als Jesus sah, mit welcher Einsicht der Mann geantwortet hatte, sagte er zu ihm: "Du bist nicht weit weg vom Reich Gottes." Danach wagte niemand mehr, ihm eine Frage zu stellen.(Apostelgeschichte 26.27-29)35Als Jesus später im Tempel lehrte, stellte er eine Frage an alle: "Wie können die Gesetzeslehrer behaupten, der Messias sei der Sohn Davids?(Jesaja 11.1)(Römer 1.3)36David selbst hat doch, geleitet vom Heiligen Geist, gesagt: 'Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setz dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zum Fußschemel für dich gemacht habe.'(2. Samuel 23.2)37Wenn David ihn also Herr nennt, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?" Die große Menschenmenge hörte ihm begierig zu.38Er belehrte sie weiter und sagte: "Hütet euch vor den Gesetzeslehrern! Sie zeigen sich gern in ihren langen Gewändern und erwarten, dass man sie auf den Märkten ehrerbietig grüßt.39In der Synagoge sitzen sie in der vordersten Reihe, und bei Gastmählern beanspruchen sie die Ehrenplätze.40Gleichzeitig aber verschlingen sie den Besitz schutzloser Witwen und sprechen scheinheilig lange Gebete. - Ein sehr hartes Urteil wird sie erwarten!"(Jakobus 1.27)41Dann setzte sich Jesus in die Nähe des Opferkastens und sah zu, wie die Leute Geld hineinwarfen. Viele Reiche legten viel ein.(2. Könige 12.10)42Dann kam eine arme Witwe und steckte zwei kleine Kupfermünzen, zwei Lepta, hinein. Das entspricht dem Wert von einem Quadrans in römischem Geld.43Jesus rief seine Jünger herbei und sagte zu ihnen: "Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gesteckt als alle anderen.44Denn die anderen haben nur etwas von ihrem Überfluss gegeben. Aber diese arme Frau, die nur das Nötigste zum Leben hat, hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt."