Jerusalems Klage über sein Elend, Bekenntnis der Schuld und Bitte um Hilfe und Vergeltung an den Feinden
1Wie sitzt einsam die volkreiche Stadt, ist einer Witwe gleich geworden die Große unter den Nationen; die Fürstin unter den Landschaften ist zinsbar geworden!(Jeremia 51.5)2Bitterlich weint sie des Nachts, und ihre Tränen sind auf ihren Wangen; sie hat keinen Tröster unter allen, die sie liebten; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihr zu Feinden geworden.(Psalm 69.21)3Juda ist ausgewandert vor Elend und vor schwerer Dienstbarkeit; es wohnt unter den Nationen, hat keine Ruhe gefunden; seine Verfolger haben es in der Bedrängnis ergriffen.4Die Wege Zions trauern, weil niemand zum Feste kommt; alle ihre Tore sind öde; ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist es bitter.5Ihre Bedränger sind zum Haupte geworden, ihre Feinde sind wohlgemut; denn Jahwe hat sie betrübt wegen der Menge ihrer Übertretungen; vor dem Bedränger her sind ihre Kinder in Gefangenschaft gezogen.6Und von der Tochter Zion ist all ihre Pracht gewichen; ihre Fürsten sind wie Hirsche geworden, die keine Weide finden, und kraftlos gingen sie vor dem Verfolger einher.7In den Tagen ihres Elends und ihres Umherirrens gedenkt Jerusalem all ihrer Kostbarkeiten, die seit den Tagen der Vorzeit waren, da nun ihr Volk durch die Hand des Bedrängers gefallen ist und sie keinen Helfer hat: Die Bedränger sehen sie an, spotten ihres Feierns.(3. Mose 26.34-35)8Jerusalem hat schwer gesündigt, darum ist sie wie eine Unreine geworden; alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben; auch sie selbst seufzt und wendet sich ab.(Jeremia 13.22)(Klagelieder 1.17)9Ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen; sie hat ihr Ende nicht bedacht und ist wunderbar heruntergekommen: Da ist niemand, der sie tröste. Sieh, Jahwe, mein Elend, denn der Feind hat großgetan!10Der Bedränger hat seine Hand ausgebreitet über alle ihre Kostbarkeiten; denn sie hat gesehen, daß Nationen in ihr Heiligtum gekommen sind, von welchen du geboten hast: Sie sollen nicht in deine Versammlung kommen!(5. Mose 23.4)11All ihr Volk seufzt, sucht nach Brot; sie geben ihre Kostbarkeiten für Speise hin, um sich zu erquicken. Sieh, Jahwe, und schaue, daß ich verachtet bin!12Merket ihr es nicht, alle, die ihr des Weges ziehet? Schauet und sehet, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mir angetan worden, mir, die Jahwe betrübt hat am Tage seiner Zornglut.(Klagelieder 1.5)13Aus der Höhe hat er ein Feuer in meine Gebeine gesandt, daß es sie überwältigte; ein Netz hat er meinen Füßen ausgebreitet, hat mich zurückgewendet; er hat mich zur Wüste gemacht, siech den ganzen Tag.14Angeschirrt durch seine Hand ist das Joch meiner Übertretungen: Sie haben sich verflochten, sind auf meinen Hals gekommen; er hat meine Kraft gebrochen. Der Herr hat mich in Hände gegeben, daß ich mich nicht aufrichten kann.15Der Herr hat alle meine Starken weggerafft in meiner Mitte; er hat ein Fest wider mich ausgerufen, um meine Jünglinge zu zerschmettern; der Herr hat der Jungfrau, der Tochter Juda, die Kelter getreten.(Jesaja 63.3)16Darüber weine ich, rinnt mein Auge, mein Auge von Wasser; denn fern von mir ist ein Tröster, der meine Seele erquicken könnte; meine Kinder sind vernichtet, denn der Feind hat obgesiegt.17Zion breitet ihre Hände aus: Da ist niemand, der sie tröste. Jahwe hat seine Bedränger ringsum gegen Jakob entboten; wie eine Unreine ist Jerusalem unter ihnen geworden.(Klagelieder 1.8)18Jahwe ist gerecht, denn ich bin widerspenstig gegen seinen Mund gewesen. Höret doch, ihr Völker alle, und sehet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft gezogen.(Klagelieder 3.42)(Klagelieder 5.16)19Ich rief meinen Liebhabern, sie aber betrogen mich; meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschieden, als sie für sich Speise suchten, damit sie ihre Seele erquicken möchten.(Klagelieder 1.11)20Sieh, Jahwe, wie mir angst ist! Meine Eingeweide wallen, mein Herz wendet sich um in meinem Innern; denn ich bin sehr widerspenstig gewesen. Draußen hat mich das Schwert der Kinder beraubt, drinnen ist es wie der Tod.21Sie haben gehört, daß ich seufzte: Ich habe niemand, der mich tröstet! Alle meine Feinde haben mein Unglück gehört, haben sich gefreut, daß du es getan hast. Führst du den Tag herbei, den du verkündigt hast, so werden sie sein wie ich.(Klagelieder 4.21)22Laß alle ihre Bosheit vor dein Angesicht kommen und tue ihnen, wie du mir getan hast wegen aller meiner Übertretungen; denn viele sind meiner Seufzer, und mein Herz ist siech.
1Halleluja, preist Jahwe! / Dankt Jahwe, denn er ist gut! / Seine Güte hört niemals auf. (Psalm 107.1)(Psalm 118.1)(Psalm 136.1)(1. Chronik 16.34-36)2Wer kann die Machttaten Jahwes nur nennen, / gebührend würdigen seinen Ruhm?3Wie glücklich sind die, die sich halten ans Recht, / die jederzeit tun, was er will! 4Denk an mich, Jahwe, wenn du deinem Volk deine Zuneigung zeigst! / Komm mit deiner Hilfe dann auch zu mir, 5damit ich das Glück der Erwählten sehe, / die Freude deiner Nation, / und juble mit allen, die dir gehorchen.6Wir haben gesündigt samt unseren Vätern; / wir haben uns vergangen, sind gottlos gewesen. (Daniel 9.5)7Unsere Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, / sie vergaßen die vielen Beweise deiner Gnade. / Schon am Schilfmeer widerstrebten sie dir. (2. Mose 14.11-12)8Wegen seines Namens rettete er sie, / um seine Macht zu demonstrieren. 9Er bedrohte das Schilfmeer, da wurde es trocken. / Er führte sie durch die Fluten wie auf einem Wüstenboden. 10Er rettete sie aus der Gewalt des Hassers, / erlöste sie aus Feindes Hand. 11Das Wasser bedeckte ihre Bedränger, / nicht einer von ihnen blieb übrig. 12Da vertrauten sie seinen Worten, / besangen wiederholt seinen Ruhm. (2. Mose 15.1)13Doch schnell vergaßen sie seine Taten, / warteten nicht auf seinen Rat. 14Sie gierten begehrlich in der Wüste, / versuchten Gott in der Öde. (4. Mose 11.4-6)15Da gab er ihnen, was sie verlangten - und schickte Magersucht in ihre Seele.16Sie empörten sich gegen Mose im Lager, / gegen Aaron, den Heiligen Jahwes. (4. Mose 16.1)17Da wurde Datan von der Erde verschlungen, / die Gruppe Abirams von Erdreich bedeckt. 18Feuer flammte auf in ihrer Gruppe / und verzehrte die rebellische Horde. 19Sie machten ein Stierkalb am Horeb, / beugten sich vor einem gegossenen Bild. (2. Mose 32.1)20Sie vertauschten ihre Herrlichkeit / mit dem Bild eines Gras fressenden Rinds. (Römer 1.23)21Sie vergaßen Gott, ihren Retter, / seine großen Taten in Ägypten, (5. Mose 32.18)22seine Wunder im Land der Nachkommen Hams, / sein Furcht gebietendes Tun am Schilfmeer. 23Jetzt sprach er davon, sie auszurotten, / wäre da nicht Mose gewesen, sein Erwählter. / Der trat in die Bresche vor ihm, / um abzuwenden seinen lodernden Zorn, / sodass sie nicht ausgelöscht wurden.(Hesekiel 13.5)24Dann verschmähten sie das herrliche Land, / denn sie glaubten seinem Wort nicht. (4. Mose 14.2-4)25Sie murrten in ihren Zelten, / hörten nicht auf die Stimme Jahwes. 26Da schwor er mit erhobener Hand, / sie in der Wüste niederzustrecken 27und ihre Nachkommen in alle Welt zu zerstreuen, / sie zu zersprengen unter die Länder. 28Sie hängten sich an Baal-Peor / und aßen die Opfer von toten Götzen. (4. Mose 25.3)29Sie reizten ihn zum Zorn mit ihrem Tun, / und plötzlich kam das Unheil über sie. 30Da trat Pinhas vor und übte Gericht, / so kam die Plage zum Stillstand. 31Das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, / auch seinen Nachkommen für alle Zeit. (1. Mose 15.6)(4. Mose 25.12)32Am Wasser von Meriba erregten sie seinen Zorn, / und Mose ging es übel ihretwegen. (4. Mose 20.2)33Sie hatten ihn so sehr gereizt, / dass er sich zu unbedachten Worten hinreißen ließ. 34Sie rotteten die Völker nicht aus, / die Jahwe ihnen genannt hatte. (5. Mose 7.1-2)(5. Mose 12.2-3)(Richter 1.28)35Sie vermischten sich mit ihnen / und nahmen ihre Gebräuche an. 36Sie dienten ihren Götzen, / und die wurden ihnen zur Falle. 37Sie opferten ihre Söhne / und ihre Töchter den Dämonen. (3. Mose 18.21)38Sie vergossen unschuldiges Blut, / das Blut ihrer Söhne und Töchter, / die sie den Götzen Kanaans schlachteten. / So wurde das Land durch Blutschuld entweiht. 39Sie wurden unrein durch ihr Tun, / sie hurten durch ihr Treiben. 40Da entflammte Jahwes Zorn gegen sein Volk, / er verabscheute die, die ihm gehörten. 41Er lieferte sie an fremde Völker aus, / ihre Hasser durften über sie herrschen. (Richter 2.14)42Ihre Feinde unterdrückten sie. / Sie beugten sich unter ihre Gewalt. 43Viele Male rettete er sie, / aber sie blieben starrsinnig bei ihrem Plan / und versanken in ihrem Vergehen. 44Doch er sah ihr Elend an, / als er ihre Schreie hörte. 45Dann dachte er wieder an seinen Bund, / in seiner grenzenlosen Güte reute es ihn. 46Bei denen, die sie verschleppten, / ließ er sie Erbarmen finden. 47Rette uns, Jahwe, unser Gott! / Sammle uns aus den Nationen, / dass dein heiliger Name gepriesen wird / und wir uns deines Lobes rühmen! (5. Mose 30.3)(1. Chronik 16.34-36)48Gelobt sei Jahwe, der Gott Israels, / in alle Zeit und Ewigkeit! / Das ganze Volk sage: Amen! Halleluja!(1. Chronik 16.34-36)(Psalm 41.14)