1Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger.2Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wußte den Ort, weil Jesus sich oft daselbst mit seinen Jüngern versammelte.(Lukas 21.37)3Als nun Judas die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen.4Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr?5Sie antworteten ihm: Jesum, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin's. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen.6Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden.7Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum, den Nazaräer.8Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß ich es bin; wenn ihr nun mich suchet, so laßt diese gehen;9auf daß das Wort erfüllt würde, welches er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren.(Johannes 17.12)10Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.11Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?
Verhör durch Hannas - Verleugnung durch Petrus
12Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesum und banden ihn;13und sie führten ihn zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war.14Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, daß ein Mensch für das Volk sterbe.(Lukas 3.1-2)(Johannes 11.49-50)15Simon Petrus aber folgte Jesu und der andere Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters.16Petrus aber stand an der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.17Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin's nicht.18Es standen aber die Knechte und die Diener, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich.19Der Hohepriester nun fragte Jesum über seine Jünger und über seine Lehre.20Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet;(Johannes 7.14)(Johannes 7.26)21was fragst du mich? Frage die, welche gehört, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.22Als er aber dieses sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesu einen Backenstreich und sagte: Antwortest du also dem Hohenpriester?23Jesus antwortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, was schlägst du mich?24Annas nun hatte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester, gesandt.25Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin's nicht.26Es spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, welchem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm?27Da leugnete Petrus wiederum; und alsbald krähte der Hahn.
Verhör durch Pilatus
28Sie führen nun Jesum von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten.29Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen?30Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben.31Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten;(Johannes 19.6-7)32auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, andeutend, welches Todes er sterben sollte.(Matthäus 20.19)(Johannes 12.32-33)33Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesum und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden?34Jesus antwortete [ihm]: Sagst du dies von dir selbst, oder haben dir andere von mir gesagt?35Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan?36Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, auf daß ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.37Da sprach Pilatus zu ihm: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.(1. Timotheus 6.13)38Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm;39ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe?40Da schrieen wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.
1"Preist Jahwe, denn er ist gut! / Ja, seine Güte hört niemals auf!", (Psalm 106.1)2so sollen sagen die Erlösten Jahwes. / Er hat sie aus der Gewalt des Bedrängers erlöst, 3aus fremden Ländern wieder heimgebracht, / vom Osten und vom Westen her, / vom Norden und vom Meer.4Sie irrten umher in wegloser Wüste, / eine Stadt als Wohnort fanden sie nicht. 5Von Hunger und Durst gequält / schwand ihnen das Leben dahin. 6Sie schrien zu Jahwe in ihrer Not, / der rettete sie aus ihrer Bedrängnis. (Psalm 107.13)(Psalm 107.19)(Psalm 107.28)7Er brachte sie auf den richtigen Weg / und führte sie zu einer bewohnbaren Stadt. 8Sie sollen Jahwe preisen für seine Gnade, / für seine Wunder, die er an Menschen tut. (Psalm 107.15)(Psalm 107.21)(Psalm 107.31)9Denn er hat den Verdurstenden zu Trinken gegeben, / den Hungernden gute Nahrung verschafft.(Lukas 1.53)10Die in Dunkelheit und Finsternis lebten, / gefesselt in Elend und Eisen, 11sie hatten den Worten Gottes getrotzt / und den Rat des Höchsten verachtet. 12Nun beugte er ihren Trotz durch harte Schläge, / sie lagen am Boden und keiner half. 13Sie schrien zu Jahwe in ihrer Not, / der rettete sie aus ihrer Bedrängnis, (Psalm 107.6)14führte sie aus dem Dunkel heraus / und zerbrach ihre Fesseln. 15Sie sollen Jahwe preisen für seine Gnade, / für seine Wunder, die er an Menschen tut. (Psalm 107.8)16Denn er hat die Tore aus Erz zerbrochen / und eiserne Riegel zerschlagen.17Die Törichten litten wegen ihres Treuebruchs / und wegen ihrer Sünden. 18Sie ekelten sich vor jeder Speise, / sie standen direkt vor dem Tod. 19Sie schrien zu Jahwe in ihrer Not, / der rettete sie aus ihrer Bedrängnis, (Psalm 107.6)20schickte sein Wort und heilte sie / und bewahrte sie so vor dem Grab. 21Sie sollen Jahwe preisen für seine Gnade, / für seine Wunder, die er an Menschen tut. (Psalm 107.8)22Sie sollen Dankopfer bringen, / jubelnd erzählen, was er tat.(Psalm 50.14)23Die das Meer mit Schiffen befahren, / ihre Arbeit auf dem weiten Wasser tun, 24sie sahen die Werke Jahwes, / seine Wunder in der Tiefe; 25wenn er sprach und einen Sturm bestellte, / der die Wellen in die Höhe warf, 26sodass sie himmelwärts stiegen und in die Tiefen sanken / und ihre Seele vor Angst verging. 27Wie Betrunkene schwankten und taumelten sie, / sie waren mit ihrer Weisheit am Ende. 28Sie schrien zu Jahwe in ihrer Not, / der rettete sie aus ihrer Bedrängnis (Psalm 107.6)29und brachte den Sturm zur Stille, / dass die Wellen sich legten. 30Sie freuten sich, dass es still geworden war, / und er führte sie in den ersehnten Hafen. 31Sie sollen Jahwe preisen für seine Gnade, / für seine Wunder, die er an Menschen tut. (Psalm 107.8)32In der Versammlung des Volkes sollen sie ihn rühmen, / in der Sitzung der Ältesten ihn loben!33Er konnte Ströme zur Wüste machen / und Wasserquellen zu dürrem Land, 34fruchtbares Land zur salzigen Steppe / wegen der Bosheit seiner Bewohner. 35Er konnte auch Wüsten zum Wasserteich machen, / Trockenland zu Wasserquellen. 36Er siedelte dort die Hungernden an. / Sie gründeten einen Wohnort, 37bestellten die Felder und legten Weinberge an, / und brachten reiche Ernten ein. 38Er segnete sie und sie vermehrten sich sehr, / auch ihr Vieh verminderte sich nicht. 39Dann wurden sie geringer an Zahl, / bedrückt durch Unglück und Kummer. 40Er goss Verachtung über Edle aus, / ließ sie irren in wegloser Wüste. 41Er holte den Armen aus dem Elend heraus, / ließ wie Herden ihre Sippen wachsen.42Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, / und alle Falschen müssen verstummen. (Hiob 22.19-20)43Wer weise ist, soll sich das merken / und die Gnadentaten Jahwes verstehen.