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Jesaja - Kapitel 58

Falsche und echte Frömmigkeit

1 Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! erhebe deine Stimme gleich einer Posaune, und tue meinem Volke seine Übertretung kund, und dem Hause Jakob seine Sünden! (Micha 3.8) 2 Und doch fragen sie nach mir Tag für Tag und begehren meine Wege zu kennen; gleich einer Nation, welche Gerechtigkeit übt und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hat, fordern sie von mir Gerichte der Gerechtigkeit, begehren das Herannahen Gottes. (Jesaja 43.26) 3 "Warum haben wir gefastet, und du hast es nicht gesehen, unsere Seelen kasteit, und du hast es nicht gemerkt?" Siehe, am Tage eures Fastens geht ihr euren Geschäften nach und dränget alle eure Arbeiter. 4 Siehe, zu Hader und Zank fastet ihr, und um zu schlagen mit boshafter Faust. Heutzutage fastet ihr nicht, um eure Stimme hören zu lassen in der Höhe. 5 Ist dergleichen ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an welchem der Mensch seine Seele kasteit? Seinen Kopf zu beugen wie ein Schilf, und Sacktuch und Asche unter sich zu betten, nennst du das ein Fasten und einen dem Jehova wohlgefälligen Tag? (Sacharja 7.5) (Matthäus 6.16-18) 6 Ist nicht dieses ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: daß man löse die Schlingen der Bosheit, daß man losmache die Knoten des Joches und gewalttätig Behandelte als Freie entlasse, und daß ihr jedes Joch zersprenget? 7 Besteht es nicht darin, dein Brot dem Hungrigen zu brechen, und daß du verfolgte Elende ins Haus führst? wenn du einen Nackten siehst, daß du ihn bedeckst und deinem Fleische dich nicht entziehst? (Matthäus 25.35) 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird eilends sprossen; und deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehen, die Herrlichkeit Jehovas wird deine Nachhut sein. (Psalm 37.6) (Jesaja 58.10) 9 Dann wirst du rufen, und Jehova wird antworten; du wirst um Hilfe schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch, das Fingerausstrecken und unheilvolle Reden aus deiner Mitte hinwegtust, (Jesaja 30.19) 10 und deine Speise dem Hungrigen darreichst und die niedergedrückte Seele sättigst: so wird dein Licht aufgehen in der Finsternis, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. 11 Und beständig wird Jehova dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten der Dürre und deine Gebeine rüstig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen. (Jeremia 31.12) 12 Und die aus dir kommen, werden die uralten Trümmer aufbauen; die Grundmauern vergangener Geschlechter wirst du aufrichten; und du wirst genannt werden: Vermaurer der Lücken, Wiederhersteller bewohnbarer Straßen. (Jesaja 61.4) 13 Wenn du deinen Fuß vom Sabbath zurückhältst, daß du dein Geschäft nicht tust an meinem heiligen Tage, und den Sabbath ein Ergötzen und den heiligen Tag Jehovas ehrwürdig nennst; und wenn du ihn ehrst, so daß du nicht deine Wege verfolgst, dein Geschäft treibst und eitle Worte redest: (Jesaja 56.2) (Jesaja 56.4) 14 dann wirst du dich an Jehova ergötzen, und ich werde dich einherfahren lassen auf den Höhen der Erde, und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters; denn der Mund Jehovas hat geredet.

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Klagelieder - Kapitel 5

1 Jahwe, denk daran, was uns geschah! / Schau her und sieh unsere Schmach! 2 Unser Erbbesitz fiel Fremden zu, / Ausländer wohnen in unseren Häusern. 3 Wir wurden Waisen, ohne Vater; / und unsere Mütter sind Witwen. 4 Unser Trinkwasser kostet Geld, / und unser Holz müssen wir bezahlen. 5 Wir haben die Verfolger im Nacken, / wir sind erschöpft, man lässt uns keine Ruhe. 6 Ägypten reichten wir die Hand, / Assyrien, um uns satt zu essen. 7 Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr; / wir aber tragen ihre Schuld. (2. Mose 20.5) (Jeremia 31.29) (Hesekiel 18.2) 8 Sklaven herrschen über uns, / und niemand befreit uns aus ihrer Gewalt. 9 Unter Lebensgefahr holen wir uns Brot, / bedroht vom Schwert in der Wüste. 10 Unsere Haut erglüht wie vom Ofen / von den Fieberqualen des Hungers. 11 Frauen haben sie in Zion vergewaltigt, / und Mädchen in den Städten Judas. 12 Obere haben sie aufgehängt / und Älteste entehrt. 13 Junge Männer müssen die Handmühle drehen, / Knaben brechen unter der Holzlast zusammen. 14 Die Ältesten beraten nicht mehr im Tor, / die Jungen lassen das Saitenspiel. 15 Die Fröhlichkeit unseres Herzens ging dahin, / unser Reigentanz hat sich in Trauer verwandelt. 16 Unsere Krone haben wir verloren. / Weh uns wegen unserer Sünde! (Jeremia 13.18) 17 Darum ist unser Herz krank, / darum sind unsere Augen trüb: 18 weil Zions Berg verödet ist, / nur Füchse streifen noch herum. 19 Du, Jahwe, bleibst in Ewigkeit, / dein Thron hat für immer Bestand! 20 Warum willst du uns für immer vergessen, / uns verlassen lebenslang? (Psalm 13.2) 21 Führ uns zu dir zurück, Jahwe, so kehren wir um! / Gib uns neues Leben wie früher! 22 Oder hast du uns ganz verworfen, / bist allzu zornig über uns?