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Jesaja - Kapitel 23

Ausspruch über Tyrus

1 Ausspruch über Tyrus. Heulet, ihr Tarsisschiffe! denn Tyrus ist verwüstet, ist ohne Haus, ohne Eingehenden. Vom Lande der Kittäer her ist es ihnen kundgeworden. (Hesekiel 26.1) (Hesekiel 27.1) 2 Verstummet, ihr Bewohner der Insel! Zidonische Kaufleute, die das Meer befahren, füllten dich; 3 und auf großen Wassern war die Saat des Sichor, die Ernte des Nil ihr Ertrag; und sie war die Erwerbsquelle der Nationen. 4 Sei beschämt, Zidon! denn das Meer spricht, des Meeres Feste, und sagt: Ich habe keine Wehen gehabt und nicht geboren, und keine Jünglinge großgezogen, noch Jungfrauen auferzogen. 5 Sobald die Kunde nach Ägypten kommt, werden sie zittern bei der Kunde von Tyrus. 6 Fahret hinüber nach Tarsis; heulet, ihr Bewohner der Insel! 7 Ist das eure frohlockende Stadt, deren Ursprung aus den Tagen der Vorzeit ist, welche ihre Füße tragen, um in der Ferne zu weilen? 8 Wer hat solches beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmsten der Erde waren? (Offenbarung 18.23) 9 Jehova der Heerscharen hat es beschlossen, um zu entweihen den Stolz jeder Pracht, um verächtlich zu machen alle Vornehmen der Erde. 10 Überflute dein Land wie der Nil, Tochter Tarsis! es gibt keinen Gürtel mehr. (Hiob 12.18) (Hiob 12.21) 11 Er hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, hat Königreiche in Beben versetzt; Jehova hat über Kanaan geboten, seine Festen zu zerstören. 12 Und er sprach: Du sollst nicht mehr frohlocken, du geschändete Jungfrau, Tochter Zidon! Mache dich auf nach Kittim, fahre hinüber! auch dort wird dir keine Ruhe werden. (Hesekiel 28.21) 13 Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk, das nicht war (Assur hat es den Bewohnern der Wüste angewiesen), richtet seine Belagerungstürme auf, schleift dessen 14 Heulet, ihr Tarsisschiffe! Denn eure Feste ist verwüstet. 15 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Tyrus siebzig Jahre vergessen werden, gleich den Tagen eines Königs. Am Ende von siebzig Jahren wird es Tyrus ergehen nach dem Liede von der Hure: 16 "Nimm die Laute, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiele, so gut du kannst, singe Lied auf Lied, daß man deiner gedenke". 17 Denn es wird geschehen am Ende von siebzig Jahren, da wird Jehova Tyrus heimsuchen; und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen, und wird Hurerei treiben mit allen Königreichen der Erde auf der Fläche des Erdbodens. 18 Und ihr Erwerb und ihr Hurenlohn wird Jehova heilig sein; er wird nicht aufgehäuft und nicht aufbewahrt werden; sondern ihr Erwerb wird für die sein, die vor Jehova wohnen, damit sie essen bis zur Sättigung und prächtig gekleidet seien.

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1. Mose - Kapitel 41

1 So vergingen zwei Jahre. Da träumte der Pharao, dass er plötzlich am Nil stand. 2 Aus dem Strom stiegen sieben schöne, wohlgenährte Kühe und weideten im Riedgras. 3 Auf einmal stiegen sieben andere Kühe aus dem Strom, hässlich und mager, und stellten sich neben sie. 4 Und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben schönen, wohlgenährten auf. Da erwachte der Pharao. 5 Er schlief aber wieder ein und hatte noch einen Traum. Er sah, wie sieben dicke, volle Ähren auf einem einzigen Halm wuchsen. 6 Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren auf, mager und vom Ostwind versengt. 7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum war. 8 Am Morgen war er sehr beunruhigt und ließ alle Gelehrten und Magier Ägyptens rufen. Er erzählte ihnen, was er geträumt hatte, doch keiner von ihnen konnte es ihm deuten. (Daniel 2.2) 9 Da sagte der oberste Mundschenk zum Pharao: "Ich muss heute an meine Verfehlung erinnern. 10 Als der Pharao über seine Diener aufgebracht war, ließ er mich im Gefängnis des Befehlshabers der Leibwache festsetzen, mich und den Oberbäcker. 11 Dort hatte jeder von uns in einer Nacht einen Traum, der für ihn von Bedeutung war. 12 Nun war dort ein junger Hebräer bei uns, ein Sklave des Befehlshabers der Leibwache. Ihm erzählten wir unsere Träume, und er deutete sie jedem von uns. 13 Und so, wie er es uns gedeutet hatte, traf es auch ein: Ich wurde wieder in mein Amt eingesetzt und der andere wurde gehängt." 14 Da schickte der Pharao nach Josef. Man holte ihn schnell aus dem Gefängnis. Er ließ sich Haar und Bart scheren und wechselte die Kleider. Dann trat er vor den Pharao. 15 Der sagte zu Josef: "Ich habe etwas geträumt, aber niemand kann mir sagen, was es bedeutet. Nun wurde mir von dir berichtet, dass du einen Traum nur hören musst, um ihn zu deuten." 16 "Nein, nicht ich", erwiderte Josef, "Gott wird eine Antwort geben, die dem Pharao zum Guten ist." (1. Mose 40.8) 17 Da sagte der Pharao: "In meinem Traum stand ich am Nil 18 und sah sieben schöne, wohlgenährte Kühe aus dem Strom steigen und im Riedgras weiden. 19 Auf einmal stiegen sieben andere Kühe aus dem Strom, dürr und sehr hässlich. Sie waren bis auf die Knochen abgemagert. Ich habe in ganz Ägypten noch nie so hässliche gesehen. 20 Und die mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben wohlgenährten auf. 21 Als sie diese verschlungen hatten, merkte man nichts davon, dass sie in ihren Bauch gekommen waren. Sie waren so hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf. 22 Danach sah ich im Traum, wie sieben dicke, volle Ähren auf einem einzigen Halm wuchsen. 23 Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren auf, mager und vom Ostwind versengt. 24 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Ich habe es den Magiern erzählt, aber keiner konnte mir sagen, was es bedeutet." 25 Da sagte Josef zum Pharao: "Die beiden Träume bedeuten dasselbe. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. 26 Es ist eigentlich ein einziger Traum. Die sieben schönen Kühe und die sieben schönen Ähren bedeuten sieben Jahre. 27 Auch die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen kamen, bedeuten sieben Jahre, genauso wie die sieben kümmerlichen, vom Ostwind versengten Ähren: Es werden sieben Hungerjahre sein. 28 Wie ich es dem Pharao schon gesagt habe: Gott hat ihn sehen lassen, was er tun will. 29 In den nächsten sieben Jahren wird in ganz Ägypten Überfluss herrschen. 30 Aber dann kommen sieben Hungerjahre, wo aller Überfluss in Ägypten vergessen sein wird. Die Hungersnot wird das Land erschöpfen. 31 Man wird nichts mehr von dem Überfluss merken, der vorher im Land war. Die Hungersnot wird sehr schwer sein. 32 Dass der Pharao zweimal die gleiche Botschaft im Traum erhalten hat, bedeutet: Gott ist fest entschlossen, seinen Plan unverzüglich auszuführen." 33 "Deshalb rate ich dem Pharao, sich nach einem einsichtigen und weisen Mann umzusehen, dem man die Verantwortung über Ägypten übertragen kann. 34 Dann sollte der Pharao in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil der Ernte als Steuer erheben. Dazu sollte er Aufseher über das Land einsetzen, 35 die das Getreide in den guten Jahren einsammeln und in den Städten als Nahrungsmittel speichern. 36 Dann ist ein Vorrat da für die sieben Jahre des Hungers, die über Ägypten kommen werden, und das Land wird nicht an Hunger zugrunde gehen." 37 Die Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Beratern. 38 Er sagte zu ihnen: "Werden wir noch so einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes wohnt?" (Sprüche 14.35) 39 Zu Josef sagte er: "Nachdem dich Gott das alles hat wissen lassen, gibt es keinen, der so einsichtig und weise wäre wie du. 40 Du also sollst über mein Haus gesetzt sein, und deinem Wort soll sich mein ganzes Volk beugen; nur um den Thron will ich höher sein als du. (Psalm 37.37) (Psalm 113.7) (Prediger 4.14) 41 Hiermit stelle ich dich über das ganze Land Ägypten!" (Apostelgeschichte 7.10) 42 Mit diesen Worten zog der Pharao seinen Siegelring vom Finger und steckte ihn Josef an. Dann ließ er ihn in feinstes ägyptisches Leinen kleiden und legte ihm eine goldene Halskette um. (Ester 3.10) (Ester 8.2) (Daniel 5.29) 43 Er ließ ihn auf seinen zweiten Wagen steigen und vor ihm her ausrufen: "Abrek, Achtung!" So machte er ihn zum Herrn über ganz Ägypten. 44 "Ich bin und bleibe der Pharao", sagte er zu Josef, "aber ohne deine Erlaubnis soll keiner in Ägypten Hand oder Fuß rühren." 45 Er verlieh Josef den Namen Zafenat-Paneach und gab ihm Asenat, die Tochter des Priesters von Heliopolis, zur Frau. So wurde Josef Herr über ganz Ägypten. 46 Josef war dreißig Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao, des Königs von Ägypten, trat. Bald darauf verließ er den Königshof und bereiste das ganze Land. 47 Die sieben Jahre des Überflusses brachten dem Land überreiche Ernten. 48 Josef ließ während dieser Jahre alle Nahrungsmittel in die Städte bringen, das heißt, den Ertrag der Felder, die in ihrem Umkreis lagen. 49 Josef speicherte Getreide wie Sand am Meer. Die Menge überstieg jedes Maß, sodass man mit Zählen und Messen aufhörte. 50 Bevor die Hungerjahre herankamen, gebar Asenat, die Tochter des Priesters von Heliopolis, Josef zwei Söhne. 51 Den Ältesten nannte Josef Manasse, Vergessen-Macher. "Denn Gott", sagte er, "hat mich alle Not und den Verlust meines Vaterhauses vergessen lassen." 52 Den zweiten nannte er Efraïm, Fruchtbar-Macher. "Denn Gott hat mich im Land meines Elends fruchtbar gemacht", sagte er. 53 Dann waren die sieben Jahre des Überflusses vorüber, 54 und die Hungerjahre begannen, wie es Josef vorausgesagt hatte. In allen Ländern ringsherum herrschte Hungersnot, nur im Land Ägypten gab es Brot. 55 Als nun der Hunger in Ägypten begann und die Menschen zum Pharao nach Brot schrien, ließ dieser verkünden: "Wendet euch an Josef und tut, was er euch sagt!" 56 Die Hungersnot erstreckte sich über das ganze Land. Da öffnete Josef die Kornspeicher und verkaufte den Ägyptern Getreide. Die Hungersnot aber wurde immer drückender in Ägypten. 57 Und alle Welt kam, um bei Josef Getreide zu kaufen, denn auch in den anderen Ländern herrschte der Hunger. (1. Mose 12.10)