Hiobs Antwort: Klage über die Härte der Freunde, über das zu Unrecht zugefügte Leid - Gewißheit über den Erlöser
1Und Hiob antwortete und sprach:2Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zermalmen?3Schon zehnmal ist es, daß ihr mich geschmäht habt; ihr schämet euch nicht, mich zu verletzen.4Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt doch mein Irrtum bei mir.5Wenn ihr wirklich wider mich großtun wollt, und wider mich dartun meine Schmach,6so wisset denn, daß Gott mich in meinem Rechte gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netze.7Siehe, ich schreie über Gewalttat, und werde nicht erhört; ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht.(Hiob 30.20)8Er hat meinen Weg verzäunt, daß ich nicht hinüber kann, und auf meine Pfade legte er Finsternis.(Klagelieder 3.7)(Klagelieder 3.9)9Meine Ehre hat er mir ausgezogen, und weggenommen die Krone meines Hauptes.10Er hat mich niedergerissen ringsum, so daß ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum.11Und seinen Zorn ließ er wider mich entbrennen, und achtete mich seinen Feinden gleich.(Hiob 13.24)(Hiob 33.10)12Allzumal kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg wider mich, und lagerten sich rings um mein Zelt.(Hiob 30.12)13Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet.(Psalm 31.12)(Psalm 69.9)14Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen.(Psalm 38.12)15Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden.16Meinem Knechte rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Munde muß ich zu ihm flehen.17Mein Atem ist meinem Weibe zuwider, und mein übler Geruch den Kindern meiner Mutter.(Hiob 2.9)18Selbst Buben verachten mich; will ich aufstehen, so reden sie über mich.(Hiob 30.1)19Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gekehrt.(Hiob 19.13)20Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleische, und nur mit der Haut meiner Zähne bin ich entronnen.(Psalm 102.6)21Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, ihr meine Freunde! denn die Hand Gottes hat mich angetastet.(Rut 1.13)22Warum verfolget ihr mich wie Gott, und werdet meines Fleisches nicht satt?(Psalm 27.2)23O daß doch meine Worte aufgeschrieben würden! o daß sie in ein Buch gezeichnet würden,24mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen eingehauen auf ewig!25Und ich, ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen;(Jesaja 41.14)(2. Timotheus 1.12)26und ist nach meiner Haut dieses da zerstört, so werde ich aus meinem Fleische Gott anschauen,(Psalm 17.15)(Psalm 73.24)27welchen ich selbst mir anschauen, und den meine Augen sehen werden, und kein anderer: meine Nieren verschmachten in meinem Innern. -(1. Johannes 3.2)28Wenn ihr saget: Wie wollen wir ihn verfolgen? und daß die Wurzel der Sache in mir sich befinde,29so fürchtet euch vor dem Schwerte! Denn das Schwert ist der Grimm über die Missetaten; auf daß ihr wisset, daß ein Gericht ist.
1Höret das Wort des HERRN, das er zu euch redet, o Haus Israel! So spricht der HERR:2Ihr sollt der Heiden Weise nicht erlernen und vor den Zeichen des Himmels nicht erschrecken, weil die Heiden sich vor ihnen fürchten.3Denn die Satzungen der Heiden sind nichtig. Denn ein Holz ist's, das man im Walde gehauen und das der Künstler mit dem Beile zurichtet.(Jesaja 44.10)4Er ziert es mit Silber und Gold und befestigt es mit Hämmern und Nägeln, damit es nicht wackelt.5Gedrechselten Palmbäumen gleich sind solche Götzen ; sie können nicht reden; man muß sie tragen, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können nicht schaden, und Gutes zu tun steht nicht in ihrer Macht.6Dir aber, o HERR, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name vermöge deiner Macht!7Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn dir gebührt dies; denn unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Königreichen ist keiner wie du!8Sie sind allzumal dumm und töricht, eine äußerst nichtige Lehre: Holz sind sie;9gehämmertes Silber, von Tarsis gebracht, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Werkmeisters und der Hände des Gießers; mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; ein Werk von Künstlern sind sie alle.10Aber der HERR ist Gott in Wahrheit; er ist ein lebendiger Gott und ein ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker vermögen seinen Grimm nicht zu ertragen.11So sollt ihr nun also zu ihnen sagen: Die Götter, welche weder Himmel noch Erde erschaffen haben, sollen von der Erde und unter dem Himmel verschwinden.12Er ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, in seiner Weisheit den Weltkreis abgegrenzt und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat.(Jeremia 51.15-19)13Sobald er seine Stimme hören läßt, so sammelt sich eine Menge Wassers am Himmel; er zieht Wolken herauf vom Ende der Erde, macht Blitze zum Regen und holt den Wind aus seinen Kammern hervor.(Hiob 38.24)(Psalm 135.7)14Alle Menschen stehen da als Toren, trotz ihrem Wissen, und alle Gießer werden an ihren Bildern zuschanden; denn was sie gießen ist Betrug, und kein Geist ist darin.15Schwindel ist's, ein lächerliches Machwerk! Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.16Aber nicht wie diese ist Jakobs Teil, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist der Stamm seines Erbteils: HERR der Heerscharen ist sein Name.(5. Mose 32.9)(Psalm 16.5)17Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du in der Klemme sitzest!18Denn also hat der HERR gesprochen: Siehe, diesmal will ich die Bewohner des Landes hinausschleudern und sie ängstigen, daß sie es empfinden.
Klage und Bußgebet inmitten des Gerichts
19Wehe mir wegen meines Schadens! Wie tun mir meine Wunden so weh! Doch ich dachte: Sicherlich ist das mein Leiden; ich will es auch tragen.(Psalm 77.11)20Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Zeltstricke sind abgerissen; meine Kinder haben mich verlassen, sie sind nirgends mehr. Niemand schlägt mir mehr mein Zelt auf oder hängt mir meine Vorhänge ein!21Die Hirten sind töricht gewesen, sie haben den HERRN nicht gesucht. Darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut.22Horch! eine Kunde: Siehe es kommt, ein großes Getümmel kommt vom Lande des Nordens her, das wird die Städte Judas zu Trümmern und zu einer Wohnung für Schakale machen!23Ich weiß, HERR, daß des Menschen Weg nicht in seiner Macht steht und daß der Mann, der da wandelt, seine Schritte nicht zu lenken vermag.(Prediger 9.11)(Sprüche 16.9)24Züchtige du mich, HERR, doch nach dem Recht und nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht zu sehr verminderst!(Psalm 6.2)(Jeremia 46.28)(Habakuk 1.12)25Gieße deinen Zorn über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob verzehrt, gefressen und aufgerieben und seine Wohnung verwüstet!(Psalm 79.6)