Zweite Rede des Elifas: Er rügt Hiob wegen des ungeziemenden Redens gegen Gott - Unheil für den Gottlosen
1Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach:2Wird ein Weiser windige Erkenntnis antworten, und wird er sein Inneres füllen mit Ostwind,3streitend mit Reden, die nichts taugen, und mit Worten, womit er nicht nützt?4Ja, du vernichtest die Gottesfurcht und schmälerst die Andacht vor Gott.5Denn deine Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.6Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; und deine Lippen zeugen wider dich.7Bist du als Erster zum Menschen gezeugt, und vor den Hügeln du geboren?8Hast du im Rate Gottes zugehört, und die Weisheit an dich gerissen?(Hiob 11.7)(Römer 11.33)9Was weißt du, das wir nicht wüßten, was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?(Hiob 13.2)10Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater.11Sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes, und ein sanftes Wort an dich zu gering?12Was reißt dein Herz dich hin, und was zwinken deine Augen,13daß du gegen Gott dein Schnauben kehrst, und Reden hervorgehen lässest aus deinem Munde?14Was ist der Mensch, daß er rein sein sollte, und der vom Weibe Geborene, daß er gerecht wäre?(Hiob 14.4)15Siehe, auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen:(Hiob 4.18-19)16wieviel weniger der Abscheuliche und Verderbte, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser!17Ich will dir's berichten, höre mir zu; und was ich gesehen, will ich erzählen,18was die Weisen verkündigt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her, -19ihnen allein war das Land übergeben, und kein Fremder zog durch ihre Mitte; -20Alle seine Tage wird der Gesetzlose gequält, und eine kleine Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart.(1. Mose 4.14)21Die Stimme von Schrecknissen ist in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn;22er glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis, und er ist ausersehen für das Schwert.23Er schweift umher nach Brot - wo es finden? Er weiß, daß neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist.24Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm.25Weil er seine Hand wider Gott ausgestreckt hat und wider den Allmächtigen trotzte,26wider ihn anrannte mit gerecktem Halse, mit den dichten Buckeln seiner Schilde;27weil er sein Angesicht bedeckt hat mit seinem Fette und Schmer angesetzt an den Lenden;(Psalm 73.7)(Psalm 73.18-20)28und zerstörte Städte bewohnte, Häuser, die nicht bewohnt werden sollten, die zu Steinhaufen bestimmt waren:(Josua 6.26)29so wird er nicht reich werden, und sein Vermögen wird keinen Bestand haben; und nicht neigt sich zur Erde, was solche besitzen.30Er entweicht nicht der Finsternis; seine Schößlinge versengt die Flamme; und er muß weichen durch den Hauch seines Mundes. -31Er verlasse sich nicht auf Nichtiges, er wird getäuscht; denn Nichtiges wird seine Vergeltung sein.32Noch ist sein Tag nicht da, so erfüllt es sich; und sein Palmzweig wird nicht grün.33Wie der Weinstock übt er Unbill an seinen unreifen Beeren, und wie der Olivenbaum wirft er seine Blüte ab.34Denn der Hausstand des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frißt die Zelte der Bestechung.35Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unheil, und ihr Inneres bereitet Trug.(Psalm 7.15)(Jesaja 59.4)
1Am 24. Oktober kamen die Israeliten zu einem Fastentag zusammen. Sie hatten den Trauersack angezogen und sich Erde auf den Kopf gestreut. 2Sie hatten sich von all denen getrennt, die ihrer Abstammung nach keine Israeliten waren, und versammelten sich nun, um ihre Sünden und die Verfehlungen ihrer Väter zu bekennen. 3Sie erhoben sich von ihren Plätzen, und drei Stunden lang wurde ihnen aus dem Buch des Gesetzes Jahwes, ihres Gottes, vorgelesen. Dann warfen sie sich vor Jahwe nieder und bekannten ihm drei Stunden lang ihre Verfehlungen. 4Auf dem Podest der Leviten standen Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Sie schrien mit lauter Stimme um Hilfe zu Jahwe, ihrem Gott. 5Dann riefen die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja dem Volk zu: "Steht auf und preist Jahwe, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Und sie beteten: "Man preise deinen herrlichen Namen, Jahwe! Er ist größer als alles Preisen und Rühmen es ausdrücken kann. 6Du, Jahwe, bist der einzige Gott. Du hast alle Himmel gemacht, die ganze Himmelswelt und alle Heerscharen darin, die Erde und alles, was auf ihr lebt, die Meere und alles, was in ihnen ist. Ihnen allen hast du das Leben geschenkt, und das Heer des Himmels betet dich an. 7Du, o Jahwe, bist der Gott, der Abram erwählte. Du holtest ihn aus Ur in Chaldäa heraus und gabst ihm den Namen Abraham. (1. Mose 11.31)(1. Mose 17.5)8Und als du sahst, dass er treu zu dir hielt, hast du den Bund mit ihm geschlossen und ihm versprochen, seinen Nachkommen das Land der Kanaaniter, der Hetiter, Amoriter, Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter zu geben. Und du hast dein Versprechen gehalten, denn du bist gerecht! (1. Mose 15.18-21)9Du sahst die Bedrückung unserer Väter in Ägypten und hast ihren Hilfeschrei am Schilfmeer gehört. (2. Mose 3.7)10Dem Pharao hast du deine Wunderzeichen gezeigt und ihm deine Macht zu spüren gegeben, seinen Ministern und seinem ganzen Volk, denn du hast gesehen, wie hochmütig sie unsere Väter behandelten. Und so hast du dir bis heute einen Namen gemacht. 11Vor ihren Augen hast du das Meer gespalten, sodass unsere Väter trockenen Fußes mitten hindurchziehen konnten. Doch ihre Verfolger hast du in den Strudel geschleudert, wie einen Stein in tosende Fluten. (2. Mose 14.21)(2. Mose 15.5)(2. Mose 15.10)12Am Tag hast du sie durch eine Wolkensäule geführt und in der Nacht ihren Weg durch eine Feuersäule erhellt. (2. Mose 13.21)13Auf den Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet. Klare Ordnungen hast du ihnen gegeben, Gesetze, auf die man sich verlassen kann, gute Vorschriften und Gebote. (2. Mose 19.18)(2. Mose 20.1)14Du lehrtest sie den Sabbat zu halten als heiligen Tag und gabst ihnen durch deinen Diener Mose Gebote, Ordnungen und ein Gesetz. 15Für ihren Hunger gabst du ihnen Brot vom Himmel und für ihren Durst Wasser aus dem Fels. Und dann befahlst du ihnen, das Land einzunehmen, das du ihnen versprochen hattest mit zum Schwur erhobener Hand. (2. Mose 16.4)(2. Mose 16.14)(2. Mose 17.6)16Doch unsere Väter wurden hochmütig. Trotzig schlugen sie deine Weisungen in den Wind! (2. Mose 32.9)17Sie wollten dir nicht gehorchen und dachten nicht mehr an die großen Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Stur wie sie waren, wollten sie einen Anführer wählen und zurück in die ägyptische Sklaverei. Doch du bist ein Gott, der Vergebung schenkt, bist gnädig und voller Erbarmen. Du hast große Geduld und unendliche Gnade und ließest sie nicht im Stich. (2. Mose 34.6)(4. Mose 14.4)18Selbst als sie das Bild eines Stierkalbs gossen und sagten: 'Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat!' und dich damit tief verletzten, (2. Mose 32.4)19hast du sie dort in der Wüste nicht verlassen. Du nahmst die Wolkensäule nicht weg, die sie führte, und auch die Feuersäule nicht, die nachts ihren Weg erhellte. 20Deinen guten Geist hast du ihnen geschenkt, um sie zur Einsicht zu bringen. Dein Manna enthieltest du ihnen nicht vor und gabst ihnen Wasser für ihren Durst. (4. Mose 11.25)21Vierzig Jahre lang hast du sie in der Wüste versorgt. Sie hatten alles, was sie brauchten. Ihre Kleider zerschlissen nicht und ihre Füße schwollen nicht an.(5. Mose 8.4)22Ganze Königreiche und Völker gabst du in ihre Gewalt, ein Land nach dem anderen eroberten sie. So nahmen sie das Land des Königs Sihon von Heschbon in Besitz, und das Land des Königs Og von Baschan. (4. Mose 21.24)(4. Mose 21.35)23Du hast ihre Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel gemacht und sie in das Land gebracht, das nach deinem Willen schon die Väter in Besitz nehmen sollten. 24Nun zogen sie hinein und eroberten es. Die Bewohner Kanaans gabst du in ihre Gewalt, ihre Herrscher und ihre Völker, und sie konnten mit ihnen machen, was sie wollten. (Josua 12.1)25Befestigte Städte nahmen sie ein und fruchtbares Land, Häuser mit Gütern gefüllt und fertige Zisternen, Weinberge und Olivenhaine und Obstbäume in großer Zahl. Es ging ihnen gut, sie aßen sich satt und genossen die Fülle deiner guten Gaben. (5. Mose 6.10-11)(5. Mose 32.15)26Aber dann wurden sie trotzig und empörten sich gegen dich, sie schleuderten deine Weisungen hinter sich. Sie brachten deine Propheten um, die sie warnten, um sie zu dir zurückzubringen. So kränkten sie dich sehr. 27Da gabst du sie der Gewalt ihrer Feinde preis und diese bedrängten sie hart. Dann schrien sie zu dir, und du erhörtest sie vom Himmel her. In deinem Erbarmen schicktest du ihnen Retter und hast sie von ihren Peinigern erlöst. (Richter 3.9)(Richter 3.15)28Doch kaum hattest du ihnen Ruhe verschafft, lehnten sie sich erneut gegen dich auf. Da überließest du sie wieder den Händen ihrer Feinde, und die herrschten hart über sie. Wieder schrien sie zu dir und du erhörtest sie vom Himmel her. Immer wieder hast du sie in deinem Erbarmen befreit. (Richter 2.18-21)29Obwohl du sie ernstlich gewarnt hast, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen, trotzten sie dir und gehorchten deinen Geboten nicht. Sie sündigten gegen deine Ordnungen, durch die der Mensch doch lebt, wenn er sie tut. Sie zeigten dir die kalte Schulter, boten dir trotzig die Stirn und gehorchten dir nicht. (3. Mose 18.5)30Viele Jahre hattest du mit ihnen Geduld und warntest sie durch deinen Geist, der deinen Propheten die Worte gab. Aber sie hörten nicht hin. Da gabst du sie in die Gewalt fremder Völker. (Jeremia 7.25-26)(Jeremia 44.4-6)31Doch weil du sehr barmherzig bist, hast du sie nicht beseitigt und sie nicht verlassen. Denn du bist gnädig und voller Erbarmen. (Klagelieder 3.22)32Und nun, unser Gott, du großer, starker und furchtbarer Gott, der sich seine Gnade bewahrt und zu seinem Bund steht! Lass doch all das Leid, das uns betroffen hat, unsere Könige und Führer, unsere Priester und Propheten, unsere Vorfahren und dein ganzes Volk seit der Herrschaft der assyrischen Könige bis heute, lass doch all das Leid dir nicht gering erscheinen. (Nehemia 1.5)33Du warst im Recht, wenn uns das alles getroffen hat, denn du bist treu geblieben; doch wir, wir haben uns schuldig gemacht. (Esra 9.15)(Daniel 9.5)(Daniel 9.7)34Ja, unsere Könige, unsere Vorsteher und Priester, unsere Vorfahren haben dein Gesetz nicht befolgt, auf deine Gebote nicht geachtet und deine Warnungen in den Wind geschlagen. 35Du hattest ihnen die Herrschaft anvertraut, du hattest sie mit Gütern reich beschenkt und ihnen ein weites, fruchtbares Land gegeben. Doch sie haben dir nicht gedient und kehrten von ihrem bösen Treiben nicht um. 36Und heute sind wir Sklaven in dem Land, das du unseren Vorfahren anvertraut hast, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen. Ja, wir sind hier Sklaven geworden, 37und der Ertrag unseres Landes kommt den Königen zugute, die du über uns gesetzt hast. Sie haben Gewalt über unsere Körper und unser Vieh; sie behandeln uns, wie es ihnen gerade gefällt, und wir sind in großer Not."