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Ester - Kapitel 7

Esters Anklage gegen Haman - Sein Sturz und Ende

1 Und der König und Haman kamen zum Gelage bei der Königin Esther. (Ester 5.8) (Ester 6.14) 2 Und der König sprach zu Esther auch am zweiten Tage beim Weingelage: Was ist deine Bitte, Königin Esther? und sie soll dir gewährt werden. Und was ist dein Begehr? Bis zur Hälfte des Königreiches, und es soll geschehen. 3 Da antwortete die Königin Esther und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, o König, und wenn es den König gut dünkt, so möge mir mein Leben geschenkt werden um meiner Bitte willen, und mein Volk um meines Begehrs willen. 4 Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, um vertilgt, ermordet und umgebracht zu werden; und wenn wir zu Knechten und Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen, obgleich der Bedränger nicht imstande wäre, den Schaden des Königs zu ersetzen. 5 Da sprach der König Ahasveros und sagte zu der Königin Esther: Wer ist der, und wo ist der, welchen sein Herz erfüllt hat, also zu tun? 6 Und Esther sprach: Der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman! Da erschrak Haman vor dem König und der Königin. 7 Und der König stand in seinem Grimme auf von dem Weingelage und ging in den Garten des Palastes. Haman aber blieb zurück, um bei der Königin Esther für sein Leben zu bitten; denn er sah, daß das Unglück gegen ihn beschlossen war von seiten des Königs. 8 Und als der König aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weingelages zurückkam, da war Haman auf das Polster gesunken, auf welchem Esther saß. Da sprach der König: Will er gar der Königin Gewalt antun bei mir im Hause? Das Wort ging aus dem Munde des Königs, da verhüllte man das Angesicht Hamans. 9 Und Harbona, einer von den Kämmerern, die vor dem König standen, sprach: Auch siehe, der Baum, welchen Haman für Mordokai hat machen lassen, der Gutes für den König geredet hat, steht im Hause Hamans, fünfzig Ellen hoch. Und der König sprach: Hänget ihn daran! 10 Und man hängte Haman an den Baum, welchen er für Mordokai bereitet hatte. Und der Grimm des Königs legte sich.

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Apostelgeschichte - Kapitel 19

1 Während Apollos in Korinth war, zog Paulus durch das kleinasiatische Hochland und dann hinunter in die Küstenstadt Ephesus. Dort traf er einige Männer, die er zunächst für Jünger des Herrn hielt. 2 Er fragte sie: "Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?" Sie erwiderten: "Wir haben noch nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist schon gekommen ist." (Apostelgeschichte 2.38) 3 "Was für eine Taufe habt ihr denn empfangen?", fragte er weiter. "Die Taufe des Johannes", erwiderten sie. 4 Da sagte Paulus: "Johannes rief die Menschen auf, ihre Einstellung zu ändern, und taufte sie dann. Doch er sagte ihnen dabei, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommen würde: an Jesus." (Matthäus 3.11) 5 Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen von Jesus, dem Herrn, taufen. 6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie. Da redeten sie in Fremdsprachen und machten prophetische Aussagen. (Apostelgeschichte 8.17) (Apostelgeschichte 10.44) (Apostelgeschichte 10.46) 7 Etwa zwölf Männer gehörten zu dieser Gruppe. 8 In den nächsten drei Monaten ging Paulus regelmäßig in die Synagoge und sprach dort ohne jede Hemmung über das Reich Gottes. Er diskutierte mit den Juden und versuchte sie zu überzeugen. 9 Doch einige von ihnen verschlossen sich der Botschaft und waren nicht bereit, sich ihr zu unterstellen. Als sie dann den Weg des Glaubens vor der ganzen Versammlung verspotteten, brach Paulus den Kontakt mit ihnen ab. Zusammen mit denen, die Jünger des Herrn geworden waren, trennte er sich von der Synagogengemeinde und sprach von nun an täglich im Lehrsaal eines gewissen Tyrannus. 10 Das tat er zwei Jahre lang, sodass im Laufe der Zeit die gesamte Bevölkerung der Provinz Asia - Juden wie Nichtjuden - die Botschaft des Herrn hörte. 11 Außerdem ließ Gott ganz ungewöhnliche Wunder durch Paulus geschehen. (Apostelgeschichte 14.3) (2. Korinther 12.12) 12 Die Leute nahmen sogar Schweißtücher oder Schürzen, die er getragen hatte, und legten sie auf Kranke, worauf die Krankheiten verschwanden und böse Geister ausfuhren. (Apostelgeschichte 5.15) 13 Nun versuchten auch einige der umherziehenden jüdischen Geisterbeschwörer, den Namen Jesus, den Namen des Herrn, bei ihren Geisteraustreibungen zu benutzen. Sie sagten dann: "Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt." (Lukas 9.49) 14 Es waren besonders die sieben Söhne eines gewissen Skevas, eines jüdischen Hohen Priesters, die das taten. 15 Doch bei einer dieser Gelegenheiten sagte der böse Geist in dem Besessenen: "Jesus kenne ich, und wer Paulus ist, weiß ich auch. Aber ihr, wer seid denn ihr?" 16 Und der Besessene stürzte sich auf sie und warf sie zu Boden. Er richtete sie derartig zu, dass sie blutend und halbnackt aus dem Haus flüchteten. 17 Die Geschichte war bald in ganz Ephesus bekannt. Juden und Nichtjuden wurden von Furcht gepackt, und der Name des Herrn Jesus wurde geehrt und gepriesen. 18 Nun traten viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, vor die Gemeinde und bekannten, sich auch mit okkulten Praktiken abgegeben zu haben. 19 Eine ganze Anzahl von ihnen brachte ihre Zauberbücher und verbrannte sie öffentlich. Man schätzte ihren Wert auf 50.000 Silberdrachmen. 20 So erwies die Botschaft des Herrn ihre Macht und breitete sich immer weiter aus. (Apostelgeschichte 12.24) 21 Nach diesen Ereignissen beschloss Paulus, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen. Er sagte: "Und wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen." (Apostelgeschichte 23.11) 22 Er schickte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus, blieb selbst aber noch eine Zeit lang in der Provinz Asia. (2. Timotheus 4.20) 23 Um jene Zeit kam es in Ephesus wegen des neuen Glaubens zu schweren Unruhen. (2. Korinther 1.8-9) 24 Ein Silberschmied namens Demetrius verschaffte den Kunsthandwerkern in der Stadt mit Nachbildungen vom Tempel der Artemis einen guten Gewinn. 25 Eines Tages rief Demetrius alle, die in diesem Gewerbe beschäftigt waren, zusammen. "Männer", sagte er, "ihr wisst, dass wir diesem Gewerbe unseren Wohlstand verdanken. 26 Nun habt ihr sicher schon erfahren, dass dieser Paulus den Leuten einredet, Götter, die von Menschen geformt werden, seien keine Götter. Mit diesem Gerede hat er nicht nur hier in Ephesus Erfolg, sondern fast in der ganzen Provinz Asia. 27 Aber es geht ja nicht nur darum, dass unser Berufsstand in Misskredit gerät, nein, es besteht auch die Gefahr, dass die Achtung vor dem Tempel der großen Göttin Artemis verloren geht. Am Ende kommt es noch dahin, dass die Göttin selbst ihr Ansehen einbüßt - sie, die heute in ganz Asia und überall in der Welt für ihre herrliche Größe verehrt wird." 28 Als sie das hörten, wurden sie von Wut gepackt und schrien: "Groß ist die Artemis von Ephesus!" 29 Die ganze Stadt geriet in Aufruhr und alle stürmten einmütig ins Theater. Dabei schleppten sie zwei Reisegefährten des Paulus, die Mazedonier Gajus und Aristarch, mit. (Apostelgeschichte 20.4) 30 Als Paulus selbst unter das Volk gehen wollte, ließen die Jünger es nicht zu. 31 Einige von den obersten Beamten der Provinz, die Paulus freundschaftlich verbunden waren, warnten ihn durch Boten davor, ins Theater zu gehen. 32 Dort herrschte ein großes Durcheinander. Die einen schrien dies, die anderen das, und die meisten wussten nicht einmal, weshalb sie zusammengekommen waren. 33 Die Juden schickten Alexander nach vorn, und einige aus der Menge erklärten ihm den Anlass. Alexander wollte sich dann mit einer Handbewegung Gehör verschaffen, um eine Erklärung abzugeben. 34 Doch als sie merkten, dass er ein Jude war, begannen alle wie aus einem Mund zwei Stunden lang zu schreien: "Groß ist die Artemis von Ephesus!" 35 Schließlich gelang es dem Stadtsekretär, die Menge zu beruhigen. "Männer von Ephesus", rief er, "gibt es denn einen Menschen in der Welt, der nicht wüsste, dass die Stadt Ephesus die Beschützerin der großen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Standbildes ist? 36 Weil das völlig unbestreitbar ist, beruhigt euch also und lasst euch zu keiner unüberlegten Sache hinreißen. 37 Ihr habt diese Männer hergeschleppt, obwohl sie weder den Tempel beraubt noch unsere Göttin gelästert haben. 38 Wenn Demetrius und seine Kunsthandwerker Anklage gegen jemand erheben wollen, so gibt es dafür Gerichtstage und den Prokonsul. Dort können sie sich gegenseitig verklagen. 39 Wenn ihr aber irgendwelche anderen Forderungen habt, so wird das in einer ordentlichen Bürgerversammlung entschieden. 40 Wir stehen nämlich in Gefahr, dass man uns wegen der heutigen Vorkommnisse der Rebellion anklagt, denn wir können keinen triftigen Grund für diesen Aufruhr nennen." Danach löste er die Versammlung auf.